Anschlag auf AfD-Büro: Staatsanwaltschaft hat Hinweise auf „linksmotivierte Tat“

"Es gibt Indizien, die für eine linksmotivierte Tat sprechen", so die Staatsanwaltschaft Chemnitz im Fall des Sprenganschlags auf das AfD-Büro in Döbeln.
Titelbild
Zwei Tatverdächtige sind angeklagt wegen des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion, versuchter schwerer Brandstiftung, Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz. Ein Dritter ist wegen Beihilfe angeklagt.Foto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa
Epoch Times17. April 2019

Die Staatsanwaltschaft Chemnitz geht von einem möglichen politischen Hintergrund bei der Sprengstoffexplosion vor einem AfD-Büro im sächsischen Döbeln aus. So äußerte Staatsanwältin Jana Brockmeier auf Anfrage von „t-online.de“, dass die Angeklagten zwar keine Aussagen bezüglich der Motivation gemacht hätten, es jedoch Indizien gebe, „die für eine links motivierte Tat sprechen“.

Ein Indiz welches auf einen links motivierten Anschlag hindeute, sei eine Äußerung eines Tatverdächtigen. Brockmeier zufolge habe ein Zeuge unmittelbar nach der Tat über die verdächtige Aussage berichtet. Bei einer Durchsuchung sei zudem ein Poster sichergestellt worden, das laut Staatsanwaltschaft ebenfalls für eine linke Motivation spreche. Die Staatsanwaltschaft gehe momentan nicht von einer lang geplanten, sondern von einer spontanen Aktion aus.

Kugelbombe vor dem AfD-Bürgerbüro gezündet

Die zwei Hauptverdächtigen (29 und 33 Jahre alt) sollen Anfang Januar eine Kugelbombe vor dem AfD-Bürgerbüro gezündet haben, wie die Staatsanwaltschaft Chemnitz am Freitag mitteilte. Ein weiterer, 40-jähriger, Mann soll den Beschuldigten geholfen haben den Knallkörper in Tschechien zu kaufen.

Den beiden Tatverdächtigen werden das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion, versuchte schwere Brandstiftung, Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz vorgeworfen. Der 40-Jährige wird wegen Beihilfe angeklagt.

Sachschaden von mindestens 16.000 Euro

Bei der Explosion wurde die Fensterscheibe des Büros nach innen gedrückt und Teile des Inventars erheblich beschädigt. Zudem wurden vor dem Haus stehende Autos beschädigt, und in der gegenüberliegenden Wohnung splitterten zwei Fensterscheiben. Insgesamt entstand ein Sachschaden von mindestens 16.000 Euro.

In Sachsen aber auch anderen Bundesländern kommt es immer wieder zu Angriffen auf Parteibüros der AfD oder Wohnhäuser und Autos von AfD-Politikern. (er/afp)



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