Berlin und Paris planen den Kampfjet der Zukunft

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und ihre französische Kollegin Florence Parly planen den Kampfjet der Zukunft.
Titelbild
Kampfjet.Foto: iStock
Epoch Times5. Februar 2019

Berlin und Paris planen den Kampfjet der Zukunft: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und ihre französische Kollegin Florence Parly wohnen am Dienstag bei Paris einer Vertragsunterzeichnung für das Projekt bei:

Was ist geplant ?

Im Beisein von der Leyens und Parlys wollen der Münchner Triebwerkhersteller MTU und der französische Konzern Safran an dessen Sitz in Gennevilliers nordwestlich von Paris eine Absichtserklärung über den Bau des künftigen Kampfjet-Motors unterzeichnen.

Die Federführung bei dem Kampfflugzeug-Projekt haben die Luftfahrtkonzerne Airbus und die französische Dassault Aviation. Sie hatten im vergangenen April auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung in Berlin (ILA) eine Absichtserklärung zum Bau eines „Future Air Combat System“ (FCAS) bekannt gegeben.

Was soll der neue Kampfjet leisten?

Er soll ab dem Jahr 2040 „die derzeitige Generation der Kampfflugzeuge Eurofighter und Rafale ergänzen und letztendlich ersetzen“, wie es in einer Erklärung von Airbus und Dassault heißt. Auch die alternden Tornado-Kampfjets der Bundeswehr sollen ab dann ausgemustert werden. An der Einsatzbereitschaft des in den 80er Jahren gebauten Jagdbombers wurden zuletzt Zweifel laut.

Was ist das strategische Ziel?

Berlin und Paris wollen durch das Projekt die strategische Autonomie der EU gegenüber Ländern wie den USA sichern. Das Verteidigungsministerium in Berlin nennt das FCAS-Programm „das vom Umfang und technologischen Anspruch her bedeutendste zukünftige Rüstungsprojekt Europas“. Auch andere EU-Länder sollen sich anschließen können.

Zu dem neuen System sollen auch der Eurofighter und das Drohnenprojekt Eurodrohne gehören. Die Projektführung liegt bei Frankreich.

Was ist mit der Verteidigung am Boden?

Parallel entwickeln Berlin und Paris unter deutscher Führung ein Panzerprojekt unter dem Namen „Main Ground Combat System“ (MGCS). Es soll ab Mitte der 2030er Jahre unter anderem den deutschen Kampfpanzer Leopard 2 ersetzen.

Was planen Deutschland und Frankreich noch?

Beide Länder haben im Aachener Vertrag am 22. Januar eine engere Zusammenarbeit in der Verteidigungspolitik vereinbart. Angestrebt sind erstmals auch gemeinsame Regeln für Rüstungsexporte. Sie sollen bisherige Unstimmigkeiten beenden: Während Deutschland kürzlich etwa einen Exportstopp an Saudi-Arabien verhängt hat, liefert Frankreich weiter Waffen an Riad.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben sich darüber hinaus im Grundsatz für eine europäische Armee ausgesprochen. (afp)



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