Vorschläge der CDU: Kommt ein deutschlandweiter Corona-Lockdown?

Der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Thomas Strobl fordert bei einem weiteren Anstieg der positiven Corona-Testergebnisse einen zeitlich begrenzten Corona-Lockdown in Deutschland.
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Thomas StroblFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times27. Oktober 2020

Wenn die Zahlen sich weiter so entwickeln, müssten Maßnahmen in den Blick genommen werden, „etwa, dass wir auch einmal für eine Woche alles dicht machen“, sagte Strobl am Dienstag dem Nachrichtenportal „The Pioneer“. Ähnlich äußerte sich der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach.

Auch Schulen, Kitas und Geschäfte müssten dann schließen, sagte Strobl. So könne das Infektionsgeschehen zum Stillstand gebracht werden. Zudem brauche es wieder Grenzkontrollen. Der Vorteil dieser „sehr, sehr harten“ Lösung wäre die zeitliche Begrenzung, so der CDU-Vize. Dann wären ein Weihnachtsgeschäft und ein gemeinsames Weihnachten mit der Familie wieder möglich.

Lauterbach: Kultur- und Freizeiteinrichtungen schließen – Schulen und Betriebe offen lassen

Lauterbach forderte einen bundesweiten Teil-Shutdown. Bars, Restaurants und das kulturelle Leben sollten für befristete Zeit ausgesetzt werden, Schulen und Betriebe aber offen bleiben.

„Wir brauchen einen Wellenbruch wie ihn auch Virologe Christian Drosten in die Diskussion gebracht hat, in ganz Deutschland und zwar so schnell wie möglich“, sagte Lauterbach dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vom Dienstag. Nach Aussage von Lauterbach laufe Deutschland sonst auf einen unkontrollierbaren Lockdown zu und stünde in drei Wochen da wie Frankreich oder Spanien.

Zuvor hatte auch der Leiter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, einen „kurzen, scharfen Lockdown“ ins Spiel gebracht.  „Zwei, drei Wochen keine Umsätze – und dann kann es wieder losgehen“, sagte Fratzscher am Montag im SWR. Die Wirtschaft könne auf diesem Weg relativ schnell wieder zur Normalität zurückkehren.

Bonner Virologe sieht keine Notwendigkeit für einen Lockdown

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck, sieht hingegen keine Notwendigkeit für einen Lockdown. Streeck, Direktor des Instituts für Virologie und HIV-Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn, äußerte kürzlich in einem Interview mit „phoenix“, dass die derzeitige Situation nicht mit den Verhältnissen des Frühjahrs vergleichbar sei.

Es solle nicht nur auf die Infektionszahlen als solche, sondern auch auf die Entwicklung in der stationären und intensivmedizinischen Pflege geschaut werden, so der Virologe. Das eigentlich relevante Geschehen spiele sich in den Krankenhäusern ab. Die eigentlichen Zahlen spiegelten nicht mehr dasselbe wider, was im März oder April vonstattengegangen sei.

RKI meldet 11.000 positive Corona-Testergebnisse innerhalb eines Tages

Innerhalb eines Tages sind in Deutschland mehr als 11.000 positive Corona-Testergebnisse gemeldet worden. Wie das Robert-Koch-Institut am Dienstagmorgen unter Berufung auf die Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden am Vortag insgesamt 11.409 neue Fälle registriert. Am Mittwoch will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder über das weitere Vorgehen beraten. (afp/er)



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