Grünen-Politiker Palmer kritisiert Erziehungsmaßnahmen muslimischer Eltern

Ein Facebook-Post von Boris Palmer zum Thema Erziehung in muslimischen Familien zieht kontroverse Kommentare nach sich. Es geht um ein muslimisches Paar, das ihren kleinen Jungen trotz Weinen nicht von der Schaukel nimmt.
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"In Saudi Arabien oder Afghanistan gibt es noch eine völlig andere Vorstellung von Pädagogik und Männlichkeit als bei uns. Damit müssen wir uns erneut auseinandersetzen", so Palmer.Foto: iStock
Epoch Times9. April 2019

Der Grünen-Politiker und Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer berichtet in einem Facebook-Beitrag: er habe auf einem Spielplatz muslimische Eltern beobachtet, die nicht angemessen auf ihren Sohn eingegangen seien.

Palmer zufolge habe der Vater mit seinem kleinen Sohn auf einer Nestschaukel geschaukelt, obwohl dieser schon heftig weinte. Die Mutter im schwarzen Kopftuch habe schweigend zugesehen.

Für Palmer steckt hinter dem Verhalten der Eltern eine kulturbedingte Pädagogik, mit der – in diesem Fall mit starkem Schaukeln – das Umgehen mit Angst erlernt werden soll.

„So erzieht man Jungs zu harten Männern“

Nach Palmer waren die Eltern, „erkennbar der Meinung, das schreiende Kind soll so lernen, mit Angst umzugehen. So erzieht man Jungs zu harten Männern. Und nein, nicht alle Muslime machen das so. Von Religion habe ich ohnehin nichts gesagt. Aber in Saudi Arabien oder Afghanistan gibt es noch eine völlig andere Vorstellung von Pädagogik und Männlichkeit als bei uns. Damit müssen wir uns erneut auseinandersetzen“.

Dann macht der Grünen-Politiker deutlich, dass es diese Art von Pädagogik auch in Deutschland schon einmal gegeben habe – und zwar zu Zeiten des Nationalsozialismus.

Nazis haben Müttern beigebracht, Kinder schreien zu lassen

„Ja. Die Nazis hatten den Müttern noch beigebracht, dass man das Kind schreien lassen muss und nur alle vier Stunden stillen darf. Das sollte härten und disziplinieren. Aber diese schwarze Pädagogik und ihre verheerenden Wirkungen haben wir ja weitgehend überwunden,“ so Palmer.

Schließlich fragt er seine Facebook-Gemeinde: „Und nun? Was würdet ihr da tun?“

Nach eigenen Angaben hat Palmer den Mann wegen dem schreienden Kind angesprochen. Der hätte daraufhin grummelnd das Kind aus der Nestschaukel genommen und nach einer Zigarette den Platz mit Frau und Kind verlassen.

Für Palmer ist diese Form von Pädagogik, „der Beginn einer Erziehung zu einem Leben mit Gewalt. Und das trifft dann auf eine Gesellschaft, die zum Glück weitgehend pazifiert ist.“ Der Politiker erklärt: dass er seit 8 Jahren Vater und daher viel auf Spielplätzen unterwegs sei und er die Beobachtung in Tübingen gemacht habe.

Mehrheit unterstützt Palmers Eingreifen

Die Reaktionen auf seinen Beitrag waren breit gefächert und reichten von „Gut gemacht!“ und „Sie haben sich richtig verhalten“ über „Da ist ein neuer Sheriff in der Stadt!“ oder „Vielleicht sollten Sie Ihren Arbeitsplatz wechseln und Ihre Fähigkeiten in den Dienst eines Kindergartens stellen?“ bis „Sie dürfen sich bei schlechter Erziehung nicht einmischen“ und „Du wirst genauso viele einheimische Eltern finden, die kritikwürdig mit ihren Kindern umgehen.“

Die Mehrheit jedoch ist der Meinung, Palmer habe richtig gehandelt.

(er)



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