Hohenlohekreis in Baden-Württemberg will nicht mehr auf Corona testen – Künftig reicht Diagnose vom Arzt

Angesichts eines Mangels an Testkits will der stark betroffene Hohenlohekreis in Baden-Württemberg will nicht mehr auf Corona testen. "Stellt ein Arzt die Symptome fest, gilt die Covid-19-Infektion als nachgewiesen", sagte die Leiterin des Gesundheitsamts Antje Haack-Erdmann.
Epoch Times23. März 2020

Die Gesundheitsämter in Deutschland kommen mit dem Testen von Coronavirus-Verdachtsfällen nicht nach. Im besonders stark betroffenen Hohenlohekreis in Baden-Württemberg hält man deswegen Tests ab sofort für „nicht zwingend nötig“.

„Stellt ein Arzt die Symptome fest, gilt die Covid-19-Infektion als nachgewiesen“, sagte die Leiterin des Gesundheitsamts Antje Haack-Erdmann.

Die Datenlage im Hohenlohekreis genüge, um abschätzen zu können, dass das Krankheitsbild auf eine Coronavirus-Infektion zurückzuführen sei. Dieses Vorgehen sei nötig, da die Testkapazitäten derzeit bundesweit erschöpft seien. Rechtlich geregelt ist dieses Vorgehen in einer sogenannten Allgemeinverfügung des Hohenlohekreises.

Dort gibt es mit rund 200 Fällen je 100.000 Einwohner die dritthöchste Dichte an Infektionen in Deutschland, hinter dem Kreis Heinsberg in NRW (379) und dem Landkreis Tirschenreuth in Bayern (251). Im bundesweiten Durchschnitt war bis Sonntagabend bei 31 Menschen je 100.000 Einwohnern das Virus nachgewiesen.

Auch im Bodenseekreis kommt man mit dem Testen nicht nach. Zwar gaben die Behörden dort zuletzt 94 labordiagnostisch bestätigte Infektionen an (entsprechend 43 Infektionen je 100.000 Einwohner), aber diese Zahl sei „allenfalls nur noch ein Indikator für die Ausbreitung des Virus“.

„In den Laboren gibt es mittlerweile Wartezeiten von teilweise mehreren Tagen und die tägliche Testkapazität ist begrenzt“, teilte der Landkreis mit. Das Gesundheitsamt gehe davon aus, dass das Virus in der Bevölkerung zirkuliere und die Zahl der Virusträger „deutlich höher“ sei. (dts)



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