Lehrerverband: Deutschland wird sich bei Pisa-Studie verschlechtern

An den Schulen herrschte bereits vor der Coronakrise Lehrermangel. Die Pisa-Studien zeigten eine allmähliche Verschlechterung Deutschlands im internationalen Ranking - das wird so weitergehen, befürchtet der Präsident des Lehrerverbandes.
Titelbild
Homeschooling ist nicht einfach.Foto: OLI SCARFF/AFP via Getty Images
Epoch Times7. Juni 2020

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, rechnet damit, dass die Schüler in Deutschland bei der nächsten Pisa-Studie schlechter abschneiden werden. „Ich gehe fest davon aus, dass sich die deutschen Pisa-Ergebnisse verschlechtern werden“, sagte Meidinger dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Dafür gebe es mehrere Gründe, fügte er hinzu.

„Wir haben weiter massiven Lehrermangel in den Naturwissenschaften und an den Grundschulen.“ Die Schulen hätten nicht ausreichend viele Lehrer und weiteres Personal, um den gewachsenen Herausforderungen in Sachen Integration gerecht werden zu können, ergänzte er.

„Auf all das kommen jetzt noch die Folgen der Coronakrise oben drauf.“ Der Lehrerverbandspräsident führte aus: „Das einzige, was uns im Länderranking helfen kann, ist, dass auch andere Länder stark mit den Folgen der Coronakrise zu kämpfen haben.“

20 Milliarden Euro gefordert

Der Deutsche Lehrerverband hat die Bundesregierung aufgefordert, ein Bildungspaket von mindestens 20 Milliarden Euro zu beschließen. Im gerade vereinbarten Konjunkturpaket würden Schulen zu wenig berücksichtigt: „Trotz der Herausforderungen, vor denen in den nächsten Jahren unsere Schulen wegen der Coronakrise stehen, ist der Bildungsbereich in diesem Konjunkturpaket äußerst stiefmütterlich behandelt worden“, sagte der Präsident des Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Montagsausgaben).

„Was wir dringend brauchen, ist ein großes Investitionsprogramm für Schulsanierungen und Schulhausneubauten“, sagte Meidinger.

Dabei sollten die Förderzuschüsse an die Kommunen und Schulträger massiv aufgestockt werden. „So ein zusätzliches Bildungspaket müsste angesichts des Sanierungs- und Modernisierungsstaus mit mindestens 20 Milliarden Euro ausgestattet werden“, sagte der Lehrerverbandspräsident. „Außerdem sind die Länder aufgefordert, endlich den Lehrermangel zu bekämpfen und den Lehrerberuf wieder attraktiver zu machen, um das Personalproblem zu lösen“, so Meidinger. (dts/ks)

 



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