Ramelow: Abwehrkoalitionen gegen AfD bringen „nichts Gutes“

Koalieren um jeden Preis, damit die AfD aus den Landesregierungen ferngehalten wird? Thüringens linker Ministerpräsident Ramelow hält davon nicht viel - und schaut besonders kritisch nach Sachsen-Anhalt.
Titelbild
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) warnt vor «abwehrkoalitionen» gegen die AfD.Foto: Martin Schutt/dpa
Epoch Times7. September 2019

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat mit Blick auf mögliche Sondierungsgespräche in Sachsen vor einer Abwehrkoalition gegen die AfD gewarnt.

„Zwangskoalitionen als Abwehr gegen die AfD führen zu nichts Gutem“, sagte Ramelow, der in Thüringen seit 2014 eine Dreier-Koalition aus Linken, SPD und Grünen führt. In Sachsen wollen CDU und Grüne am Samstag über eine Sondierung entscheiden. Die jeweiligen Landesverbände hatten sich in den vergangenen Jahren inhaltlich scharf voneinander abgegrenzt.

Der Landesvorstand der sächsischen SPD hatte sich bereits einen Tag nach der Wahl für Sondierungsgespräche mit der CDU und den Grünen ausgesprochen.

Ramelows Einschätzung nach agiert sein Amtskollege Daniel Günther (CDU) in der schwarz-grün-gelben Koalition in Schleswig-Holstein so ähnlich wie er selbst in Thüringen. „Er respektiert seine drei Partner“, sagte Ramelow.

Dagegen sei die schwarz-rot-grüne Koalition in Sachsen-Anhalt eher geschmiedet als Abwehr gegen die AfD. Er rate Michael Kretschmer (CDU) in Sachsen daher, „sich über die Kultur zu verständigen, die Kultur des Umgangs miteinander“, sagte Ramelow. Es bringe nichts Gutes mit sich, wenn „ein Großer einen Kleinen zu irgendetwas zwingt“.

Ramelow wirbt in seinem Wahlkampf für die Wahl am 27. Oktober in Thüringen offensiv für eine Fortsetzung des aktuellen rot-rot-grünen Bündnisses. Er ist bundesweit der bisher einzige Linke-Ministerpräsident. Nachdem in Sachsen am 1. September gewählt wurde, könnte es in dem Bundesland auf ein Bündnis von CDU, Grünen und der SPD hinauslaufen. (dpa)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion