Rentenbezüge 2022 im Durchschnitt geringer als zuvor

Wer nun in Rente geht, erhält meist weniger als diejenigen, die davor schon Rente bezogen haben. Das durchschnittliche Rentenniveau sinkt.
4,5 bis 6,78 Prozent mehr: Renten erhöhen sich im Sommer
Neue Senioren bekommen weniger Rente als die, die 2021 in Rente gingen.Foto: iStock
Epoch Times29. Oktober 2023

Rentner, die im Jahr 2022 in Deutschland in die Rente gegangen sind, erhielten im Durchschnitt 1.084 Euro im Monat und damit 15 Euro weniger als Senioren, die schon davor im Rentenbezug waren. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Sonntagausgaben) berichten.

Noch drastischer stellt sich der Rückgang der Zahlen, die auf der Statistik der Deutschen Rentenversicherung basieren, bei der Unterscheidung von Männern und Frauen dar.

Neurentner erhalten weniger als Bestandsrentner

So erhielten Neurentner mit durchschnittlich 1.275 Euro monatlich 98 Euro weniger als Bestandsrentner mit 1.373 Euro.

Während es bei den Frauen in Westdeutschland einen Zuwachs von 20 Euro pro Monat zwischen Bestands- und Neurentnerinnen gibt, sinken in Ostdeutschland auch in dieser Rubrik die Bezüge.

Zwar haben die Ost-Seniorinnen im Vergleich zu den Frauen im Westen grundsätzlich höhere Durchschnittsrenten, weil sie längere durchgehende Erwerbstätigkeiten und damit höhere Beitragszahlungen vorweisen können, aber der Rückgang ist hier auch entsprechend größer. Die Bezüge gehen von durchschnittlich 1.155 Euro im Monat um 46 Euro auf 1.109 Euro zurück.

Renten nicht stabil

Dietmar Bartsch, Fraktionschef der Linken im Bundestag, hält den Zustand der gesetzlichen Rente für „sehr bedenklich“. „Wenn Neurentner weniger Geld in der Tasche haben als Bestandsrentner, ist das eine fatale Entwicklung“, sagte Bartsch dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

Die Renten seien nicht stabil, wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dies behaupte, kritisierte Bartsch, sondern der Pfeil zeige nach unten. Schlechte Löhne und prekäre Arbeit, insbesondere im Osten der 1990er Jahre, kämen immer mehr in der Rente an und zögen das Niveau nach unten. (dts/red)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion