„Seebrücke“ demonstrierte für sichere Fluchtwege – Zusammenstoß mit „Frauenbündnis“ in Bremen
Angesichts des Vorgehens von EU-Staaten gegen zivile Seenotretter und zahlreicher Todesfälle im Mittelmeer haben in mehreren deutschen Städten Menschen für „Solidarität mit Seenotrettern und sichere Fluchtwege“ demonstriert.
Nach Angaben des Bündnisses „Seebrücke“ beteiligten sich an der größten Kundgebung am Samstag in Berlin 12.000 Menschen, die bei ihrem Marsch durch die Hauptstadt unter anderem Rettungswesten in die Höhe hielten. In Hannover demonstrierten demnach 2000 Menschen, im Bremen rund 1000.
Weitere Demonstrationen fanden unter anderem in Frankfurt am Main, Heidelberg, Leipzig und München statt. Das Bündnis „Seebrücke“ wird nach eigenen Angaben von verschiedenen Bündnissen und Akteuren der Zivilgesellschaft getragen. Die Initiative entstand spontan, als das Flüchtlings-Hilfsschiff „Lifeline“ mit 234 Menschen an Bord am Einlaufen in einen Hafen gehindert worden war.
Der Kapitän der „Lifeline“, Claus Peter Reisch schickte dazu einen Redebeitrag: Hier.
Die Bewegung rief dazu auf, als Zeichen der Solidarität bei den Protestaktionen die Farbe Orange zu tragen. Von der deutschen und der europäischen Politik fordert das Bündnis sichere Fluchtwege, eine Entkriminalisierung der Seenotrettung und eine menschenwürdige Aufnahme von Menschen, die fliehen mussten.
Demo des „Bremer Bündnis gegen Rechts“ gegen Demonstration des „Frauenbündnis“
Das „Bremer Bündnis gegen Rechts“ sammelte sich am 7. Juli unter dem Motto „Vehement & Solidarisch – gegen Antifeminismus, Rassismus und Nationalismus“ mit rund 500 Teilnehmern vor dem Bremer Hauptbahnhof und lief später zum Marktplatz. Dort kam es zu einem Zusammenstoß mit den Teilnehmern am Frauenmarsch.
Die Bewegung „Seebrücke“ beteiligte sich an der Demonstration des Bündnis gegen Rechts. „Uns geht es um Humanität, Abstand und Moral. Wir sehen diese Werte in Europa im Moment akut bedroht“, sagt Susanna Janke, Mit-Organisatorin der Demo. „Wir zeigen, dass wir nicht einverstanden damit sind, dass Grenzen geschlossen werden.“
Das Bündnis gegen Rechts protestierte gegen die „Vermischung von Feminismus mit fremdenfeindlichen Argumenten“, wie der „Weser-Kurier“ schreibt. Die Grünen-Politikerin Kai Wargalla erklärte: „Wir wollen zeigen, dass wir mehr sind als die und Protest besser können.“
Zusammenstoß von Linken mit dem Frauenmarsch
Das Frauenbündniss Kandel rief für den 7. Juli zu einer Demonstration in Bremen auf. Der Frauenmarsch verwies in seinem Aufruf darauf, dass nach der Grenzöffnung für Migranten und Flüchtlinge die Gewalt gegenüber Frauen gestiegen war. Es kamen nur wenige Teilnehmer.
Es gab eine Auseinandersetzung der Polizei mit Linken, die den Platz nicht räumen wollten und die Teilnehmer des Frauenmarsches bedrängten, meldet der „Weser-Kurier“.
"Nationalismus raus aus den Köpfen" Rechte sitzen in #Bremen auf dem Marktplatz fest #hb0707 pic.twitter.com/UKpxCVqUUx
— Basisgruppe Antifa (@BeeAhBrem) July 7, 2018
"Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda" Hunderte haben auf dem Marktplatz in #Bremen eine Handvoll Rechte umschlosse. Geschützt werden sie von agressiv agierender Polizei #hb0707
— Basisgruppe Antifa (@BeeAhBrem) July 7, 2018
„Nur am Rande des Protestzuges kam es dem Bremer Marktplatz zu kleinen Rangeleien zwischen der Polizei und einigen linken Demonstranten. Sie hatten versucht, zu einer Kundgebung einer AfD-nahen Gruppe durchzukommen“, schreibt butenunbinnen.de (Radio Bremen)
Bilder aus Berlin:
(ks/afp/dpa)
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