Coronavirus Deutschland: Flug nach Wuhan vorbereitet – Charité rät „Pandemiepläne“ rauszuholen

Etwa 100 Deutsche warten auf ihre Evakuierung aus Wuhan. Sie sollen voraussichtlich für zwei Wochen in Frankfurt unter Quarantäne gestellt werden.
Titelbild
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (links) und der Direktor des Robert-Koch-Instituts, Dr. Lothar H. Wieler, in Berlin.Foto: ODD ANDERSEN/AFP via Getty Images
Epoch Times29. Januar 2020

Etwa hundert Deutsche wollen nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) aus der besonders vom neuartigen Coronavirus betroffenen chinesischen Metropole Wuhan ausgeflogen werden. Die Vorbereitungen zu diesem Flug  seien „auf dem guten Wege“, sagte Spahn am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“.

Nach ihrer Ankunft sollen die Deutschen offenbar für zwei Wochen in Quarantäne genommen werden. Eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums sagte am Mittwoch in Berlin, sie denke, dass solch eine Quarantäne angesichts der Inkubationszeit geplant sei. Die Entscheidung liege aber letztlich bei den Gesundheitsbehörden in Frankfurt am Main, wo die Maschine mit den Deutschen landen soll.

Der Rückflug soll nach Angaben des Auswärtigen Amtes in den nächsten Tagen als Sonderflug mit einem Flugzeug der Luftwaffe stattfinden. Es müssten aber noch letzte Fragen geklärt werden, dazu gehöre auch ein enger Austausch mit der chinesischen Seite. In der Nacht zum Dienstag habe ein Konsularteam der deutschen Botschaft in Peking in Räumen des französischen Generalkonsulats in Wuhan seine Arbeit aufgenommen. Die vier Mitarbeiter stünden in engem Kontakt zu den Deutschen in Wuhan.

Nach einem Bericht des „Spiegel“ soll die Rückholaktion am Samstag stattfinden, eigentlich sei sie bereits für diesen Mittwoch angedacht gewesen. Es gebe jedoch mehrere Stolpersteine. So seien die Verantwortlichen in China gegen eine Landung der Bundeswehr in China. Möglicherweise werde deshalb von der Lufthansa ein Jet gechartert.

Dr. Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie an der Charité Berlin, äußerte sich zwischenzeitlich in der „Tagesschau“ besorgt über die Ausbreitung des Coronavirus 2019-nCoV. Er sagte: „Das ganze Medizinsystem in Deutschland muss sich schon jetzt auf eine mögliche Pandemie vorbereiten. Wir müssen unsere Denkweise verändern von „wir halten das Virus aus dem Land“ zu „es könnte eine Pandemie auf uns zukommen“. Das bedeute, man müsse die Pandemiepläne rausholen, um auf einen möglichen Massenanfall von Patienten vorbereitet zu sein. (afp/sua)



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