SVR: 21,2 Millionen mit Migrationshintergrund in Deutschland sind nicht genug

Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte, entspricht dies einem Zuwachs im Vergleich zu 2018 um 2,1 Prozent.
Titelbild
Flüchtlinge und Migranten beten am 21. Juni 2020 in einem improvisierten Zeltlager in der Nähe des Flüchtlingslagers von Moria auf der Insel Lesbos.Foto: ARIS MESSINIS/AFP via Getty Images
Epoch Times28. Juli 2020

Die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf 21,2 Millionen gestiegen. Laut Statistischem Bundesamt ist dies der schwächste Anstieg seit 2011.

Insgesamt betrug der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland laut Mikrozensus im vergangenen Jahr 26,0 Prozent. Mit 52 Prozent war eine knappe Mehrheit von ihnen Deutsche, in knapp zwei Drittel der Fälle haben die Betroffenen oder ihre Vorfahren Wurzeln in einem anderen europäischen Land.

Menschen haben nach der vom Statistikamt verwendeten Definition einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurden. Sie sagt jedoch nichts darüber aus, ob die Familien möglicherweise bereits seit mehreren Generationen in Deutschland leben.

SVR: Zuwanderung reicht noch nicht

Die Vorsitzende des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR), Petra Bendel, wies angesichts der Zahlen darauf hin, dass Deutschland trotz der Corona-Pandemie auf absehbare Sicht weiterhin Zuwanderung benötige. Als Grund nannte Bendel die anhaltende „demografische Schrumpfung der Bevölkerung“.

„Gerade in den Reinigungsberufen, in der Lagerwirtschaft, der Lebensmittelherstellung und in der Altenpflege sind Menschen mit Migrationshintergrund deutlich überrepräsentiert“, erklärte die SVR-Vorsitzende. „Aber künftig benötigen wir auch weiterhin mehr Fachkräfte – das Fachkräfteeinwanderungsgesetz war ein Schritt in die richtige Richtung.“

Bendel fügte hinzu: „Auch andere reguläre Zuwanderungsformen wie Ausbildungspartnerschaften und temporäre Arbeitsvisa können – Gesundheitsprüfungen vorausgesetzt – echte Wege sein, die allen nutzen: den Einwanderern, dem deutschen Arbeitsmarkt und den Herkunftsstaaten.“  (afp/sua)



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