Umfrage: Fast zwei Drittel der Deutschen sind für Klimaschutz zum Verzicht bereit – und was sagen Sie?

Eine Umfrage für die „Welt am Sonntag“ hat ergeben, dass die Deutschen mehrheitlich bereit sind, sich für die „Klimarettung“ einzuschränken – von Flugreisen bis hin zu Essgewohnheiten. Auf Kernkraft hätten die meisten aber nicht gerne verzichtet. Wie sehen Sie das?
Autos stehen im Stau. Das Verkehrsministerium verfehlt seine Klimaziele.
Nur 14 Prozent würden fürs Klima auf ihr Auto verzichten.Foto: Patrick Seeger/dpa
Von 30. April 2023

68 Prozent der Deutschen wären gemäß einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov bereit, persönliche Einschränkungen zugunsten des „Klimaschutzes“ hinzunehmen. Allerdings: Fast jeder Fünfte, nämlich 19 Prozent der Befragten, würde für die Erreichung der Klimaschutzziele auf nichts verzichten wollen. Sie entschieden sich für die Antwort: „Ich bin generell nicht bereit, für die Erreichung der Klimaschutzziele auf etwas zu verzichten.“ Weitere 13 Prozent enthielten sich bei der Fragestellung. Am ehesten wären die Deutschen dazu bereit, seltener zu fliegen. Das gaben ganze 43 Prozent an, gefolgt von „weniger heizen“ (40 Prozent). 27 Prozent würden ihre Essgewohnheiten einschränken beziehungsweise ihre Ernährung umstellen. Allerdings würden nur 13 Prozent ihr eigenes Auto abschaffen. Mehrfachnennungen waren möglich.

Erhebliche Zweifel am Funktionieren der Energiewende

Die Umfrage im Auftrag der „Welt am Sonntag“ ergab auch, dass die Befragten Zweifel an der Umsetzung der sogenannten „Energiewende“ hegen. 21 Prozent der insgesamt 2021 von YouGov online Befragten glauben, dass Deutschland den Bedarf an Energie in Zukunft auf keinen Fall ausschließlich aus erneuerbaren Quellen decken kann. 30 Prozent schätzen, dass ein vollständiger Umstieg „eher nicht“ möglich ist. Nur 14 Prozent sind vollständig von der Umsetzung der „Energiewende“ überzeugt und glauben daran, dass diese wie geplant funktionieren könne. Dieser Zustimmungswert liegt sogar noch zwei bis drei Prozentpunkte unter den aktuellen Stimmungsbarometern der Wahlumfragen. Deutschland soll, wenn es nach der Bundesregierung geht, bis zum Jahr 2045 „klimaneutral“ werden. Dass das überhaupt gelingen kann, davon ist eine Mehrheit der Deutschen jedoch nicht überzeugt, denn über 50 Prozent halten laut YouGov-Erhebung das Gelingen der Energiewende für unwahrscheinlich. Der Energiebedarf soll künftig ausschließlich durch erneuerbare Energiequellen wie Wind- und Wasserkraft gedeckt werden. Jüngste Maßnahme zur Erreichung dieses Ziels ist das beschlossene Verbot von Öl- und Gasheizungen.

In diesem Kontext wird auch das Abschalten der letzten drei Kernkraftwerke Deutschlands genannt. Hier treffen allerdings zwei politische Forderungen zusammen, die im Grunde nichts miteinander zu tun haben. Kernkraftgegner sind in der Regel nicht wegen des „Klimawandels“ gegen die AKW, sondern weil sie die gesamte Technologie dahinter für gefährlich halten und kein hinreichendes Abfallentsorgungskonzept sehen. Die „Tagesschau“  fragte bereits im Juli 2022, als der Atomausstieg wegen der Gasmangellage auf der Kippe stand: „Ohne die Anti-Atomkraftbewegung würde es die Grünen nicht geben. Nun könnte die Partei mit einem Dogma brechen. Wie kommen sie da nur raus?“ Weiter heißt es da: „Die Diskussion über den Weiterbetrieb dieser drei Atommeiler rüttelt an den Grundfesten der grünen Partei. […] Den Mitgliedern muss die Parteispitze klarmachen, dass man die DNA der Partei nicht verraten und am generellen Ausstieg aus der Atomkraft festhalten wird.“

Weitere Studie: Zwei Drittel gegen AKW-Ende

Zwei Drittel der Deutschen aber sind dagegen, dass die AKW vom Netz genommen wurden: 59 Prozent halten die Entscheidung der Ampelregierung für falsch, lediglich 34 Prozent für richtig. Das ergab vor Kurzem eine Erhebung des Deutschlandtrends der „Tagesschau“. Als Begründung wurde hier vor allem die Furcht vor hohen Energiepreisen angegeben. Zwei von drei Befragten machten sich sehr große (26 Prozent) oder große Sorgen (40 Prozent) um die Kostenexplosion. Interessant in dem Zusammenhang ist dieser scheinbare Widerspruch zu der YouGov-Umfrage, nach der immerhin zwei Drittel der Bevölkerung zu Einschränkungen und Verzicht für den Klimaschutz bereit seien. Die Energiewende soll einem menschengemachten Klimawandel entgegentreten. Das Abschalten der nahezu CO₂-freien Kernkraftwerke wurde von den Grünen trotzdem zum elementaren Teil der Energiewende erklärt. Ein Stimmungsbild unter den Lesern von Epoch Times mit 8.640 Teilnehmern hatte kürzlich ergeben, dass sogar 99 Prozent der beteiligten Leser das Ausschalten der letzten drei KKW für falsch halten.

Wie ist Ihre Bereitschaft zu Klima-Einschränkungen? Sie sind gefragt!

Analog zur Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov möchte nun auch die Epoch Times mit einer eigenen Umfrage herausfinden, ob Sie bereit sind, persönliche Einschränkungen zugunsten des Klimaschutzes hinzunehmen. Danke, dass Sie sich kurz Zeit nehmen und auch dabei helfen, eine breite Datengrundlage zu schaffen, indem Sie diese Umfrage teilen!




Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion