Universität Köln: „Antifa“ wollte Vortrag von Max Otte verhindern

Gewaltbereite Linksextremisten der „Antifa Köln“ haben am Dienstagabend versucht, einen Vortrag des Ökonomen Max Otte zum Thema Geopolitik zu verhindern. Sie warfen dem Referenten unsubstantiiert „Nazipropaganda“ vor – und versuchten, ihn nach Art des früheren Nationalsozialistischen Studentenbundes niederzubrüllen.
Titelbild
Erstunterzeichner der Initiative "Stop Bargeldverbot" Prof. Dr. Max Otte.Foto: YouTube Screenshot / Privatinvestor TV
Von 5. Dezember 2018

Nachdem es anlässlich eines Vortrags des Polizeigewerkschafters Rainer Wendt im November des Vorjahres bereits zu ähnlichen Vorfällen gekommen war, wurde die Universität Köln am Dienstagabend erneut zum Schauplatz einer Störaktion gewaltbereiter Linksextremisten.

Anhänger der sogenannten „Antifa Köln“ versuchten einen Vortrag des bekannten Wirtschaftswissenschaftlers Prof. Max Otte an der Universität zu verhindern. Der Leiter des Instituts für Vermögensentwicklung und Fondsmanager sollte zum Thema „Deutschland im Spannungsfeld von Globalisierung und Geopolitik“ referieren.

Eine kleine, aber aggressiv auftretende Gruppe von Linksextremisten versuchte, den Referenten und Interessierte am Betreten des Veranstaltungsraumes zu hindern. Wie das Blog „Philosophia Perennis“ berichtet, konnten auf Grund der Störaktionen nur 40 von ursprünglich 80 angemeldeten Besuchern dem Vortrag beiwohnen. Die „Antifaschisten“ brüllten Parolen wie „Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda“ – was umso skurriler wirkt, als etwa die Regierung des austrofaschistischen Ständestaates in Österreich am 19. Juni 1933 exakt dieses Argument bemühte, um die NSDAP zu verbieten.

Wo genau die Extremisten in den Aussagen Ottes jene „Nazipropaganda“ zu erblicken meinten, die zu verbreiten sie dem Referenten vorwarfen, blieb unterdessen unklar.

Nationalsozialismus als gefühlte Erscheinung

Zwar hatte der Wissenschaftler, der seit 1991 Mitglied der CDU ist, vor einigen Jahre eine schärfere politische Kontrolle der Finanzmärkte gefordert, eine Finanztransaktionssteuer als unschädlich für Anleger bewertet oder eine Verstaatlichung der ins Schlingern geratenen Hypo Real Estate angeregt.

Dass sich ausgerechnet Anhänger der sogenannten „Antifa“, die selbst zu einem erheblichen Teil nicht erwerbstätig sind und staatliche oder familiäre Transferleistungen erhalten, an diesen Forderungen stören würden, erscheint jedoch als ungewöhnlich. Zudem waren solche Forderungen, die sich auch in den Programmen fast aller Bundestagsparteien wiederfinden, gar nicht Thema des Vortragsabends.

Eher dürften die Linksextremisten, deren Vorstellung von Begriffen wie „Faschismus“ oder „Nationalsozialismus“ eher durch Gefühle als durch Faktenwissen bestimmt zu sein scheinen, an der Rolle Ottes bei der Organisation des „Neuen Hambacher Festes“ im Juni 2018 und an seiner Tätigkeit im Kuratorium der Desiderius Erasmus Stiftung Anstoß genommen haben.

Durch sich selbst legitimierte zivilgesellschaftliche Moralpolizei

Worin dessen Bezug zum Nationalsozialismus sein soll, erschließt sich wohl auch hier nur wenigen auf Anhieb.  In der Gedankenwelt der deutschen „Antifa“ stellt jedoch die gesamte deutsche Geschichte vor 1968 – und damit auch die freiheitliche Bewegung des deutschen Bürgertums, die 1832 das Hambacher Fest organisiert hatte – eine lineare Entwicklung dar, die zwangsläufig im Nationalsozialismus enden musste.

Auf der Basis dieser Logik stellt sich natürlich auch eine Bezugnahme auf liberale und konstitutionalistische Bestrebungen in der deutschen Geschichte als „nazistisch“ dar und rechtfertigt Akte der „repressiven Toleranz“ vonseiten der selbstberufenen zivilgesellschaftlichen Moralpolizei. Die Selbstgerechtigkeit und das ideologische Sendungsbewusstsein, die die jungen „Antifaschisten“ erfüllen, lassen die Tatsache, dass diese Logik anderen nicht einsichtig ist, als ausschließlich deren eigenes Problem erscheinen.

In einem Video auf Twitter reagierte Otte unterdessen gelassen auf die Störversuche und kommentierte dieses wie folgt:

„Der Empfang zu meiner Vorlesung an der Uni Köln. Ich konnte den Sprechchor von ganzen Herzen mitmachen.“

Neben dem eigentlichen Thema, der Geopolitik und den daraus resultierenden Kriegsgefahren, kam dem Anlass entsprechend auch jenes der Meinungsfreiheit zur Sprache. Angesichts ihres mancherorts in Deutschland durchaus beklagenswerten Zustandes, wie er sich auch am Dienstag an der Uni Köln zeigte, vermag das Interesse an dem Thema auch kaum zu verwundern.



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