Indien lässt 59 chinesische Apps sperren

Indien hat Telekommunikationsunternehmen und andere Internet-Provider angewiesen, den Zugang zu 59 Apps chinesischer Herkunft zu sperren. Dies geht aus Mitteilungen von „Reuters“ hervor. Die Anweisung intensiviert die ohnehin schon trübe Beziehung zwischen Indien und China.
Titelbild
Mitglieder des Working Journalist of India (WJI) halten während einer Demonstration in Neu-Delhi Plakate, welche die Bürger dazu auffordern, chinesische Apps zu entfernen.Foto: PRAKASH SINGH/AFP über Getty Images
Epoch Times2. Juli 2020

Das Ministerium für Telekommunikation Indiens gab bekannt, dass Internet-Betreiber den Zugang zu chinesischen Apps und ihren Websites „sofort blockieren“ sollen. Vor rechtlichen Schritten wurde ebenfalls gewarnt, falls sie dies nicht tun, steht in den Mitteilungen, die Ende Juni veröffentlicht wurden.

Die Anordnung kam nach dem Verbot der chinesischen Apps durch Indiens Regierung. Unter den Apps sind TikTok von ByteDance, UC News von Alibaba und WeChat von Tencent. Das Verbot kam mit dem Hinweis auf die „Bedrohung der Souveränität und Integrität“ und gilt als Indiens Reaktion gegen chinesische Firmen auf einen Grenzkonflikt.

TikTok wurde sofort blockiert, andere Apps sind noch zugänglich

Die Websites einiger der verbotenen Apps – wie etwa Alibabas UC News – waren bei einigen Internet-Netzwerken in Indien nicht mehr zugänglich. Während Bytedance kurz nach der Ankündigung der Regierung TikTok in Indien blockiert hatte, stehen andere verbotene Apps noch zum Download zur Verfügung.

Die indische Regierung hat Google und Apple separat formell kontaktiert und sie gebeten, die Apps aus ihren App-Stores zu entfernen, damit neue Downloads eingeschränkt werden können, teilten zwei Quellen „Reuters“ mit.

Für Apps, welche bereits auf indische Handys heruntergeladen wurden, werden die Telekommunikationsunternehmen in den kommenden Tagen Wege finden, sie unbrauchbar zu machen, sagten drei Branchenquellen. Es war nicht sofort klar, wie die Unternehmen dies tun werden.

„Es ist sehr schwierig [heruntergeladene Apps] zu blockieren, es braucht Zeit“, sagte eine der Telekom-Quellen „Reuters“.

China kritisiert die Entscheidung

Google und Apple haben nicht auf eine Bitte um einen Kommentar geantwortet. Reliance’s Jio, Vodafone Idea und Bharti Airte haben ebenfalls nicht geantwortet.

China hat die Entscheidung Indiens scharf kritisiert. Die chinesische Botschaft in Neu-Delhi erklärte am 30. Juni, sie vermute, dass der Schritt gegen die Regeln der Welthandelsorganisation verstoße.

Zu den beliebtesten der verbotenen Apps gehört die Video-App TikTok von ByteDance. Die Downloads der App in Indien haben 30 Prozent der 2 Milliarden Downloads weltweit ausgemacht.

(Mit Material von Epoch Times USA/sza)



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