Polit-Eklat: Mesut Özil lädt Türkeis Staatschef Erdogan zu seiner Hochzeit ein
Deutschlands Fußballstar Mesut Özil hat laut mehreren türkischen Medienberichten Türkeis Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zu seiner Hochzeit eingeladen. Die Hochzeit des Arsenal-Legionärs mit der türkischen Schauspielerin Amine Gülse sorgt für einen politischen Eklat.
In einem Interview mit der „Bild“ zeigt sich Kanzleramtschef Helge Braun von der CDU enttäuscht: Das macht einen natürlich schon traurig, (…) dass das jetzt so weitergeht.“ Erneut wird eine Diskussion zur Symbolik von Fußballern, gepaart mit politischen Statements, laut. Braun merkt an, dass Fußballer schließlich Symbolfiguren sind, „mit welchen sich Menschen identifizieren.“
Erdogan als Trauzeuge
Türkische Medien berichten, dass Özil den Präsidenten gebeten habe, sein Trauzeuge zu werden. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak spricht mit enttäuschten Worten über den Fußballspieler: „Mesut Özil ist Brückenbauer. Aber: Wer den türkischen Präsidenten als Ehrengast zu seiner Hochzeit einlädt, von dem erwarte ich schon, dass er, wenn die Rechte der Staatsangehörigen des Landes, für das er spielt, in anderen Ländern nicht beachtet werden, dass man auch für das Land, für das man spielt und auch für seine Staatsangehörigen die Stimme erhebt, wenn man ein gutes Beispiel sein möchte.“
SPD-Politikerin Sawsan Chelbi ärgerte sich via Twitter über die Pläne von Mesut Özil:
Hab Özil damals verteidigt. Sein Satz: „ich bin Deutscher, wenn wir gewinnen, aber ein Immigrant, wenn wir verlieren“, hat mich so getroffen. Was er nun macht, ist enttäuschend. Er ist Vorbild für Millionen junger Menschen. Finde es verantwortungslos.
— Sawsan Chebli (@SawsanChebli) 16. März 2019
„Keine Partys mit Despoten, die ihr Volk unterdrücken“
Ex-Grünen-Chef Cem Özdemir kann das Handeln von Özil nicht verstehen: „Fußballstars wie Özil müssen sich fragen lassen, ob sie sich für Autokraten hergeben, die Andersdenkende in Kerker werfen lassen und sich zulasten der Bürgerinnen und Bürger bereichern.“
Mesut Özil hatte sich vor der Weltmeisterschaft 2018 mit dem türkischen Präsidenten ablichten lassen. Das Foto erregte die Gemüter in Deutschland und brachte eine heftige Diskussion um Sport und Politik hervor. Mesut Özil erklärte daraufhin seinen Rücktritt aus dem DFB-Team und warf den leitenden Persönlichkeiten im Verband Rassismus vor. Nun lädt der Mittelfeldspieler den international umstrittenen türkischen Staatspräsidenten zu seiner eigenen Hochzeit ein. Ein Staatsmann, welcher sich mit der Türkei laut politischen Experten immer mehr von der Demokratie weg bewegt. (cs)
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