Die Rückkehr des Diesels: „Der Diesel ist noch lange nicht tot“

Fahrverbote, Nachrüstung, gesundheitsschädlich Stickoxide - Die Zukunft des Dieselmotors schien ungewiss. Jetzt erobert der vermeintliche Umweltsünder Marktanteile zurück, zum ersten Mal seit 2015.
Titelbild
Deutschland und seine Fahrverbote.Foto: MARIJAN MURAT/AFP/Getty Images
Epoch Times14. Februar 2019

Nach einer Nullrunde im November 2018 stiegt der Marktanteil der Dieselfahrzeuge im Januar 2019 zum ersten Mal seit Beginn der „Dieselkrise“ Ende 2015. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Zahl der neu zugelassenen Dieselfahrzeuge im Januar um 1,2 Prozentpunkte, so das Kraftfahrt-Bundesamt.

Dieselfahrzeuge fahren damit auf einen Marktanteil von 34,5 Prozent. Benziner dominieren den Markt weiterhin mit 57,6 Prozent. Laut Welt sprechen Experten von einem Comeback des Diesels und „sagen voraus: Der Diesel ist noch lange nicht tot.“

„Der Diesel ist noch lange nicht tot.“

Seit Ende 2015 sank die Zahl der Diesel-Neuzulassungen kontinuierlich. Während im September 2015 über die Hälfte, 51,5 Prozent, aller Neuzulassungen auf Dieselfahrzeuge entfiel, hatte im Januar etwa jedes dritte neue Fahrzeug einen Dieselmotor unter der Haube.

Peter Fuß, Partner der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY, sagte gegenüber der Welt:“Der Diesel hat das Schlimmste hinter sich. Es deutet sich eine zaghafte Erholung, zumindest aber eine Stabilisierung an.

„Bei den Verbrauchern ist das Vertrauen in die Dieseltechnologie zurückgekehrt“, sagte Michal Kuehnel, Autoanalyst der US-Ratingagentur Moody’s zu Welt. „Das wird dazu beitragen, dass sich auch die Restwerte gebrauchter Diesel-Pkw stabilisieren.“

In der EU waren 2018 nur noch etwa 36 Prozent aller Fahrzeugen mit einem Dieselmotor ausgestattet, 2017 lag dieser Anteil noch bei 44 Prozent.

Keine Fahrverbote für die neusten Diesel

Peter Fuß sagte weiterhin: „[Der Diesel] verbraucht weniger als Benziner, stößt damit weniger CO2 aus und hat ein hohes Drehmoment. Solange es für Elektroautos keine flächendeckende Infrastruktur gibt, wird der Diesel bei vielen Modellen […] alternativlos bleiben.“

Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management (CAM), fügte gegenüber der Welt hinzu: „Wer sich heute einen neuen Diesel nach Euronorm 6d TEMP kauft, müsse keine Sorgen haben, von Fahrverboten betroffen zu sein. Diese Autos sind sauber. Doch ihre aufwendigen Abgasreinigungsanlagen machen diese Fahrzeuge teuer. Im günstigen Segment wird der Diesel daher aussterben.“ (ts)



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