Professor schlägt Alarm: „5G kann unsere Erbinformationen destabilisieren“

Im „Morning Briefing“-Podcast warnte Prof. Wilfried Kühling von der Luther-Universität Halle-Wittenberg vor dem 5G-Standard. Kühling, der auch den wissenschaftlichen Beirat des BUND leitet, befürchtet unkontrollierbare Effekte auf die Gesundheit. Südkorea hat jedoch bereits flächendeckend 5G, ohne dass sich Auffälligkeiten abzeichneten.
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5G.Foto: iStock
Von 14. August 2019

Im Gespräch mit dem Publizisten Gabor Steingart für dessen „Morning Briefing“ vom Dienstag (13.8.) hat Prof. Wilfried Kühling von der Luther-Universität Halle-Wittenberg vor dem Ausbau des deutschen Mobilfunknetzes auf den 5G-Standard gewarnt.

Die Technologie gilt als Schlüsselfaktor mit Blick auf die künftige technologische und industrielle Entwicklung von Volkswirtschaften. Der Standard soll eine bis zu 100 Mal schnellere Übertragungsrate ermöglichen als die heutige Infrastruktur im Bereich des Internets.

Der Funkstandard soll auf bisher ungenutzten Frequenzen die Geschwindigkeit der Übertragung großer Datenmengen maximieren, die Latenzzeiten hingegen minimieren. In insgesamt drei verschiedenen Gigahertz-Bereichen soll diese Technologie zukünftig bis zu 20 Gigabit pro Sekunde übertragen – und dies bei deutlich geringerem Strombedarf.

Deutliche Erhöhung der Anzahl an Masten und Antennen

Von diesem Standard hängen sensible Zukunftstechnologien ab. Von der Maschinenwertung aus der Ferne über Fertigungsroboter oder autonomes Fahren bis hin zum Cloud Computing bedarf es der Möglichkeiten, schnell und stabil Daten übertragen zu können – und 5G würde diese Möglichkeit gewährleisten.

Kühling, der den wissenschaftlichen Beirat des BUND leitet, befürchtet hingegen unkontrollierbare Effekte auf die Gesundheit, die ein 5G-Ausbau bewirken könnte. Immerhin sei es erwiesen, dass die hochfrequenten Strahlen des Mobilfunks Hirnströme beeinflussen können. Bereits jetzt sei es nicht anzuraten, Mobiltelefone in der Hosentasche mit sich zu führen, weil die Strahlung potenziell die Qualität der Spermien beeinträchtige.

Der 5G-Standard, so Kühling, könne hingegen sogar Erbinformationen destabilisieren. Die Radikalbildungen, die mit dem Ausbau verbunden seien, bewirkten einen sogenannten „oxidativen Zellstress“, der Auslöser ist für Immunwirkungen sei. Dies bedeute, dass sich daraus später verschiedene Krankheiten manifestieren können.

Der geplante Ausbau des Mobilfunknetzes hätte vor allem zur Folge, dass sich Berechnungen des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikation zufolge die Anzahl der über das Bundesgebiet verteilten Antennen und Masten von derzeit 78 000 auf künftig 750 000 fast verzehnfachen würde. Dementsprechend würde sich auch die Intensität der Strahlung vervielfachen.

Reale Gefahr oder Panikmache?

Kühling verweist darauf, dass Studien in Deutschland ebenso wie auf internationaler Ebene zum Ergebnis gehabt hätten, dass eine erhöhte Strahlendosis ein verstärktes Auftreten von Tumoren bei Ratten zum Ergebnis gezeigt hätte. Zwar sagt auch in diesem Bereich eine Koinzidenz nicht zwingend auch etwas über eine mögliche Kausalität aus. Dennoch sieht der BUND-Funktionär Handlungsbedarf:

„Zwei Studien in Deutschland belegen, dass es zu einer Tumor-Verstärkung bei Ratten kommt. Man nimmt das nicht zum Anlass, die entsprechenden Normen, sprich Grenzwerte, zu verändern.“

Würden Tierversuche den Eindruck erwecken, es könne ein Zusammenhang zwischen einem bestimmten Medikament und Krebs bestehen, würde ein solches unverzüglich vom Markt genommen.

Der BUND ist als Institution in Deutschland nicht unumstritten. Ähnlich wie die „Deutsche Umwelthilfe“ (DUH) gehört er zu jenen „zivilgesellschaftlichen“ Organisationen in Deutschland, die in erheblichem Ausmaß von öffentlichen Fördergeldern profitieren, im Gegenzug aber unter oft zweifelhaften Vorwänden vor allem Verhinderungspolitik betreiben und den Wirtschaftsstandort durch die Bekämpfung von Innovation und Infrastrukturprojekten schwächen.

Zweckgebundener Alarmismus

Im Jahr 2017 hatte der BUND 1,6 Millionen Euro als Drittmittel zur Projektförderung ausgewiesen. Neben umfangreichen Kampagnen gegen die Atomkraft und alarmistischen Thesen einiger seiner Gründer bezüglich einer angeblichen „Überbevölkerung“ ist die Gruppe vor allem im Osten Deutschlands durch ihre kompromisslose Haltung gegen den Ausbau der A14 bekannt: Dieser würde für mehrere strukturschwache Regionen Sachsen-Anhalts, Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns eine deutliche Verbesserung im Bereich der Infrastruktur darstellen.

Auf der anderen Seite werfen Kritiker Organisationen wie dem BUND vor, gegen Ausgleichzahlungen Klagen fallengelassen zu haben – auch solche, die auf Grund der Sachlage Erfolgsaussichten gehabt hätten.

Was 5G anbelangt, war Südkorea das erste Land weltweit, das flächendeckend diesen Mobilfunkstandard eingeführt hatte. Bis dato ist noch nichts über einen damit einhergehenden Anstieg auffälliger Befunde im Gesundheitswesen bekannt.

Auch beim Bundesamt für Strahlenschutz sieht man bis dato keine belastbaren Anhaltspunkte für eine steigende Gesundheitsgefahr durch 5G. Allerdings, so erklärte Sprecherin Nicole Meßmer gegenüber dem „Morning Briefing“, könne man auch nichts ausschließen:

„Wie sich 5G genau auf die Exposition auswirken wird, also die Strahlung, der die Bevölkerung ausgesetzt ist, kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden.“

„Armlänge Abstand“ auch zum Handy?

Um möglichen schädlichen Wirkungen durch Mobilfunkstrahlung vorzubeugen, sei es jedenfalls anzuraten, beim eigenen Handy zu beginnen:

„Wir raten als Bundesamt für Strahlenschutz zu einem umsichtigen Umgang mit dem Handy“, meint Meßmer. „Dazu gehört, dass Sie öfter mal das Festnetz nutzen sollten.“ Angesichts einer zunehmenden Anzahl an Haushalten, die auf das Festnetztelefon verzichten, kein leichtes Unterfangen, zumal netzübergreifende Gespräche oft mit Mehrkosten verbunden sind.

Zudem solle man auch mit Blick auf das Handy die vielzitierte „Armlänge“ beherzigen:

„Grundsätzlich ist es so, dass wir sagen: Jeder Zentimeter Abstand hilft. Weil die größere Exposition resultiert vom eigenen Handy und nicht von der nächstgelegenen Basisstation.“

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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