„Blackout“ möglich: Uniper-CEO Schierenbeck über deutsche Energiepolitik
Ein wenig vorteilhaftes Zeugnis stellt der Vorstandschef des Energiekonzerns Uniper, Andreas Schierenbeck, der deutschen Energiepolitik aus. In einem Interview mit der „Welt“ erklärt er, warum ein Blackout größeren Ausmaßes mit dem Ausstieg aus der Braun- und Steinkohleverstromung immer wahrscheinlicher werde und warum es wenig Sinn macht, sich auf Energieversorgung aus dem Ausland zu verlassen.
Allein in den kommenden Jahren würden die Kapazitäten von mindestens sieben Großkraftwerken fehlen. Auf die damit verbundene drohende Stromlücke von bis zu sieben Gigawatt sehe er „derzeit keine energiepolitische Antwort“.
Sein eigenes Unternehmen, dessen Wurzeln in der fossilen Kraftwerkssparte von E.on liegen, will – mit Ausnahme der hochmodernen Anlage in Datteln – schon deutlich vor dem Jahr 2038, in dem der Ausstieg vollzogen sein soll, sein Engagement in der Kohleverstromung beenden. Bis Ende 2025 soll Schluss sein.
Schierenbeck geht von erheblicher Stromlücke aus
Auf diese Weise wolle man die „Transformation unseres Geschäfts zeitlich selbst […] gestalten“ und „voll auf unsere Expertise als eines der größten Gasunternehmen Europas und zentralen Betreibers von Gaskraftwerken“ setzen:
Auf die wird es nämlich in Zukunft ganz wesentlich ankommen. Der von der Bundesregierung beschlossene Kernkraft- und Kohleausstieg wird eine erhebliche Stromlücke zur Folge haben.“
Dieses Vorgehen soll dem Unternehmen ermöglichen, aus der Not eine Tugend zu machen und durch Umrüstung auf Gas und damit verbundene Investitionen dem Umstand Rechnung zu tragen, dass jetzt schon Gaskraftwerke immer öfter Kohlekraftwerke aus dem Markt drängten. Der Bundesregierung gegenüber habe man deutlich gemacht, dass ein schneller Ausstieg aus den älteren und weniger effizienten Steinkohlekraftwerken für Uniper machbar wäre, wenn man gleichzeitig das neue und effiziente Kraftwerk in Datteln zur Versorgung seiner Kunden nutzen könne.
„Das hilft dem Klima, dient der Versorgungssicherheit und macht den schnellen Ausstieg für uns wirtschaftlich tragbar“, erklärt Schierenbeck. „Die Kompensationszahlungen für die Nicht-Inbetriebnahme dieser Anlage hätten den Steuerzahler sonst hochgradig belastet.“
Uniper hätte Datteln 4 für 40 oder 50 Jahre Laufzeit gebaut
Mit allzu großer Bereitschaft von Unternehmen der Energiewirtschaft, in Deutschland Kraftwerke zu errichten, bräuchte die Bundesregierung unterdessen nicht zu rechnen, deutet der Uniper-Chef an.
Dies liege daran, dass die Politik „mitten im Spiel die Regeln geändert“ habe. Dies mache es für die Unternehmen schwierig, zu erahnen, ob sich Investitionen rechnen würden oder ob nicht schon morgen im Namen einer Ideologie-getriebenen Energiepolitik wieder ein neuer „Ausstieg“ aus einer bestimmten Technologie beschlossen würde:
„Ein typisches Beispiel ist eben Datteln 4: Das Kraftwerk wurde eigentlich für einen Zeitraum von 40 oder 50 Jahren gebaut. Doch so wie es jetzt aussieht, werden wir die Anlage maximal noch 18 Jahre betreiben können.“ Und weiter:
Denn die Politik hat mitten im Spiel die Regeln geändert. So ein Umfeld macht es natürlich schwierig, über Neubau-Investitionen in Deutschland ernsthaft nachzudenken.“
Die Rechnung der Bundesregierung, im Gegenzug die Investitionen in erneuerbare Energien noch deutlicher zu forcieren, werde nicht aufgehen, meint Schierenbeck. Die Frequenzhaltung im Netz mithilfe der Bereithaltung entsprechender Momentanreserven funktioniere nicht mehr, wenn der Anteil von Solar- und Windenergie deutlich über 40, 50 oder 60 Prozent steige und eine Rückendeckung durch fossile Energieträger nicht stattfinde.
Energie-Unternehmen: Kraftwerksbau in Deutschland „gegen alle wirtschaftliche Logik“
In den USA und im Großbritannien habe es bereits Beispiele gegeben, die eigentlich zur Mahnung dienen sollten. In Deutschland werde es, so Schierenbecks Schätzung, „in den nächsten drei Jahren eine Lücke von mehr als sieben Gigawatt an sicherer Erzeugungskapazität in Deutschland haben können, um die Spitzenlast zu decken“.
Das Kalkül der Bundesregierung, durch Stromverknappung herbeigeführte hohe Strompreise würden Investitionen in Kraftwerke wieder rentabel erscheinen lassen, werde sich nicht als tragfähig erweisen, weil es aus Sicht der Energiewirtschaft „gegen alle wirtschaftliche Logik“ sei, neue Kraftwerke zu bauen. Die Regierung spiele mit der Gesundheit und dem Leben der Bürger:
„Einen Blackout kann sich bei uns in Deutschland keiner mehr vorstellen. Ich habe lange genug in den USA gelebt und weiß, was zwei Wochen Blackout bedeuten. Im Winter in Chicago könnte das durchaus tödlich sein bei minus 20 Grad. Aber auch im Sommer zwei Wochen lang Stromausfall ohne Ampeln und ohne den Kühlschrank: Das ist mehr als eine Herausforderung. Wir sollten es hier nicht so weit kommen lassen.“
Auch in den Nachbarländern drängen „Klimaschützer“ auf Stilllegungen
Sich auf Importe aus dem Ausland zu verlassen, könne auch zum Eigentor werden – denn auch dort schliefen die „Klimaschützer“ nicht:
Verlassen sich unsere Nachbarn nicht auch alle darauf, dass sie in Spitzenzeiten den Strom importieren? Frankreich legt grenznahe Kernkraftwerke still, die Niederlande beschleunigen wegen der Klagen von Klimaschützern ihren eigenen Kohleausstieg. Die Frage ist doch: Wer erzeugt in Europa dann eigentlich noch ausreichend Strom?“
In Großbritannien, wo im Vorjahr kurz vor dem Blackout eine Rekordeinspeisung von fast 65 Prozent Windenergie im Netz zu verzeichnen war, sei nun ein sogenannter Kapazitätsmarkt installiert worden, der einen Mindestbestand an Kraftwerkkapazitäten garantiere und diese vergüte. Als Reaktion auf den Blackout wurden zusätzlich Momentan-Reserven ausgeschrieben. In Deutschland warte man darauf bis dato vergeblich.
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