Mittelstand warnt vor Übernahmen durch „chinesische Schnäppchenjäger“

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie machen vielen Unternehmen schwer zu schaffen. Nun wächst die Sorge, dass China die Situation für die billige Übernahme europäischer Firmen nutzt.
Titelbild
Vertragspartner: Deutschland und China.Foto: iStock
Epoch Times22. Mai 2020

Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft hat in der Corona-Krise vor „Schnäppchenjägern“ aus China gewarnt. Präsident Mario Ohoven forderte ein befristetes Übernahme-Moratorium der Europäischen Union.

„In Folge der Corona-Krise droht weiten Teilen des deutschen Mittelstands die Insolvenz. Wir müssen daher die Übernahme krisengeschwächter Firmen durch Investoren verhindern, denen es ausschließlich um schnelle Profite geht“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur

Die Bundesregierung müsse unverzüglich handeln. „Zum Schutz mittelständischer Unternehmen und ihrer Beschäftigten vor dem Verkauf insbesondere an chinesische Schnäppchenjäger ist ein befristetes Übernahme-Moratorium der Europäischen Union dringend nötig.“ Nur ein europaweites Verbot von Übernahmen von Unternehmen aus der EU durch chinesische Firmen könne die Wettbewerbsfähigkeit, Widerstandskraft und Innovationsfähigkeit des Mittelstandes erhalten.

So lange China keinen Wettbewerb auf Augenhöhe mit gleichen Rechten und Pflichten für alle Beteiligten akzeptiere, dürfe Europa nicht weiter als „zahnloser Tiger“ agieren, sagte Ohoven. Er ist auch Präsident des europäischen Mittelstandsdachverbands European Entrepreneurs CEA-PME.

Die Bundesregierung hatte auf nationaler Ebene Schritte unternommen und die Außenwirtschaftsverordnung verschärft. Das Kabinett beschloss am Mittwoch eine Änderung. Danach sollen Unternehmen, die Arzneimittel und Impfstoffe „Made in Germany“ herstellen, besser vor Übernahmen von Investoren aus Nicht-EU-Staaten geschützt werden. (dpa)



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