Autoexperte Dudenhöfer: Nur beherzte Maßnahmen wirken – 25 Prozent Überkapazität in Autoproduktion

Im Jahr 2020 "dürfte die Pkw-Produktion in Deutschland auf 3,8 Millionen Fahrzeuge schrumpfen" - das entspricht einer Überkapazität in der Fahrzeugproduktion von 25 Prozent. Autoexperte Dudenhöfer vermisst den Einsatz der Regierung.
Titelbild
Neuwagen, produziert für den Export.Foto: iStock
Epoch Times29. März 2020

Der Automobilmarkt-Experte Ferdinand Dudenhöffer rechnet damit, dass die Produktionskapazität der Autoindustrie in Deutschland auf absehbare Zeit deutlich zu groß ist. „Mit der Corona-Krise entstehen über Nacht in der deutschen Autoindustrie bei der Pkw-Produktion in Deutschland selbst Überkapazitäten von 1,3 Millionen Fahrzeugen“, sagte Dudenhöffer der „Welt am Sonntag“. Im Jahr 2020 „dürfte die Pkw-Produktion in Deutschland auf 3,8 Millionen Fahrzeuge schrumpfen“.

Das entspräche einer Überkapazität in der Fahrzeugproduktion von 25 Prozent, verglichen mit dem Jahr 2018, sagte Dudenhöffer, der seit Kurzem an der Schweizer Universität St. Gallen arbeitet. Im vorvergangenen Jahr baute Deutschland rund 5,1 Millionen Pkw, 2019 waren es noch rund 4,7 Millionen.

Der schockartige Rückgang des Absatzes könnte dazu führen, dass viele der insgesamt rund 830.000 Arbeitsplätze in der deutschen Automobilbranche nicht mehr benötigt werden, berichtet die Zeitung.

Ohnehin braucht man für den Bau von Elektroautos weniger Arbeiter als für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, die wesentlich mehr Einzelteile haben. „Wir müssen mit einem Abbau der Produktionskapazität in der Autoindustrie in Deutschland rechnen“, sagte Dudenhöffer. „Gut 100.000 Arbeitsplätze könnten gefährdet sein – zwölf Prozent der heutigen Arbeitsplätze bei Autobauern und Zulieferern.“

Nur beherzte Maßnahmen wirken

Die derzeitigen Werksschließungen in der Branche federe der Staat mit der Zahlung von Kurzarbeitergeld zwar ab. Dies wie auch Liquiditätshilfen etwa für kleinere Zulieferunternehmen der Autokonzerne seien aber nicht die richtigen Werkzeuge, um die Branche wieder auf Touren zu bringen.

„Die Belebung der Nachfrage wird darüber entscheiden, wie viele Arbeitsplätze in der deutschen Autoindustrie verloren gehen“, sagte Dudenhöffer. „Für die Nachfragebelebung hat die Bundesregierung bisher aber überhaupt nichts getan.“

Der Wirtschaftswissenschaftler forderte unkonventionelle Schritte auch der Automobilbranche selbst, um die Nachfrage nach Automobilen zu stimulieren, besonders auch die Nachfrage nach reinen Elektrofahrzeugen oder Autos mit Hybridantrieben. Die aktuelle „Umweltprämie“ des Staates von bis zu 6.000 Euro für elektrisch betriebene Mittelklassefahrzeuge reiche dafür nicht aus.

„Die Hersteller könnten zum Beispiel günstige Auto-Abos anbieten, verbunden auch mit Rückgabegarantien im Falle von Arbeitslosigkeit“, sagte er. „Nur beherzte Maßnahmen wirken gegen die Verunsicherung der Autokäufer, die schon vor der Corona-Pandemie groß war, etwa mit Blick auf die Dieselabgas-Krise den Umstieg auf Elektrofahrzeuge.“

Altmaier plant Fitnessprogramm für Wirtschaft nach Corona

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat über die derzeitigen Hilfsprogramme hinaus für die Zeit nach der Corona-Krise Pläne für eine Wiederbelebung der Konjunktur.

„Wir brauchen ein umfassendes Fitnessprogramm für die deutsche Wirtschaft“, sagte der CDU-Politiker in einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „Die Rettungspakete allein werden nicht genügen.“ Das Konzept solle sich nicht auf klassische Konjunkturprogramme beschränken, sondern strukturell die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft verbessern.

So müssten Deutschland und Europa den Rückstand bei der Digitalisierung aufholen und dafür sorgen, dass Arbeitsplätze der Zukunft nicht nur in Amerika und Asien entstünden. Zudem müssten Bereiche wie Arzneimittel und Biotechnologie auch hierzulande angesiedelt sein.

Als strategisches Ziel nannte Altmaier, eine wettbewerbsfähige Stahl- und Automobilindustrie zu erhalten. „Der klimafreundlichste Stahl muss weiter in Europa produziert werden, wir müssen beim autonomen Fahren und bei klimaneutralen Antriebstechnologien Spitzenreiter werden.“ (dts/dpa)



Eine Buchempfehlung vom Verlag der Epoch Times

Obwohl sich die kommunistischen Regime Osteuropas aufgelöst haben, ist das Böse des Kommunismus nicht verschwunden. Der Kommunismus und seine verschiedenen Mutationen finden sich heute auf der ganzen Welt.

„Das Kommunistische Manifest“ beginnt mit den Worten: „Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus.“ Die Verwendung des Begriffs „Gespenst“ war keine Laune von Karl Marx.

Es ist schade, dass viele grundsätzlich gutherzige Menschen unwissentlich zu Agenten oder Zielen der Manipulation des kommunistischen Gespenstes geworden sind – Lenin nannte diese Menschen „nützliche Idioten“.

Was ist dann das Wesen des Kommunismus? Was ist sein Ziel? Warum sieht er die Menschheit als seinen Feind? Wie können wir ihm entkommen?

Hier weitere Informationen und Leseproben.

ISBN Band 1: 978-3-9810462-1-2, Band 2: 978-3-9810462-2-9, Band 3: 978-3-9810462-3-6, Drei Bände 1-3: 978-3-9810462-6-7. Einzeln kostet jeder Band 19,90 Euro (zzgl. 2,70 Euro Versandkosten), alle drei Bände gemeinsam sind im Moment noch zum Sonderpreis von 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands) zu erwerben. Das Buch hat insgesamt 1008 Seiten und über 1200 Stichworte im Indexverzeichnis.

Bestellmöglichkeiten: Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich in unserem neuen Online-Buch-Shop, bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Das Buch gibt es auch als E-Book und als Hörbuch

Das E-Book gibt es in den Formaten PDF, EPUB oder MOBI. Das Hörbuch bieten wir im MP3-Format zum Download an. Einzeln kostet jeder Band 17,90 Euro, alle drei Bände sind im Moment noch zum Sonderpreis von 43,00 Euro zu erwerben. E-Books und Hörbücher sind in unserem neuen Online-Buch-Shop oder direkt beim Verlag der Epoch Times bestellbar – Tel: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion