Bundesregierung umgeht Twitter-Beschränkungen – mit Screenshots

Twitter will die Abrufbereit seines Dienstes bis auf Weiteres einschränken. Die Bundesregierung sieht sich zu Kopien ihrer Tweets veranlasst – auf der Regierungswebseite.
Olaf Scholz mit Christian Lindner und Robert Habeck im Kanzleramt Anfang Oktober.
Olaf Scholz mit Christian Lindner und Robert Habeck im Kanzleramt.Foto: Michael Kappeler/dpa
Epoch Times23. Juli 2023

Die Bundesregierung will Beschränkungen des Kurznachrichtendienstes Twitter mit ungewöhnlichen Maßnahmen umgehen. Die Tweets von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und seinem Regierungssprecher Steffen Hebestreit werden ab sofort in Kopie auf den Regierungsseiten im Internet veröffentlicht, sagte ein Sprecher des Bundeskanzleramt dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Samstagsausgaben).

Die Beiträge würden „als Screenshots auf bundesregierung.de und bundeskanzler.de abgebildet, um Nicht-Twitter-Nutzerinnen und -Nutzern das Mitlesen zu ermöglichen“, sagte der Sprecher.

Berlin will Twitter keine Exklusivinhalte liefern

Hintergrund ist die Ankündigung von Twitter-Chef Elon Musk vom Anfang dieses Monats, die Abrufbarkeit des Dienstes bis auf Weiteres einzuschränken. Menschen ohne Twitter-Account können demnach gar keine Tweets mehr lesen, Nutzer mit verifizierten Accounts noch 10.000 Beiträge pro Tag lesen und Nutzer mit nicht verifizierten Accounts nur noch bis zu 1.000 Beiträge pro Tag.

Es widerspreche den Grundsätzen der Bundesregierung, die offizielle Kommunikation des Bundeskanzlers und des Regierungssprechers allein registrierten Nutzern eines kommerziellen Dienstes bereitzustellen, hieß es aus dem Bundespresseamt gegenüber dem RND. Die Regierung wolle auf Twitter keine Exklusivinhalte zur Verfügung stellen.

Da Twitter es nicht mehr erlaubt, dass Tweets automatisch und frei lesbar auf Websites von Dritten einlaufen, müssten nun Screenshots händisch erstellt werden. Zu finden seien die gesammelten Bildschirmfotos der Meldungen in einem Ausklappmenü auf den Seiten www.bundeskanzler.de und www.bundesregierung.de. (afp)



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