Roche-Chef hält Debatte um Corona-App für „völlig irrational“

Dass ausgerechnet Pharmakonzerne keinen Zugriff auf die anonymisierten und freiwillig überlassenen Daten einer, noch nicht einmal realisierten, Corona-App erhalten sollen hält Roche-Chef Severin Schwan für irrational.
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Wozu ist eine Corona-App tatsächlich fähig?Foto: iStock
Epoch Times6. Mai 2020

Der Chef des Schweizer Pharmakonzerns Roche, Severin Schwan, hält die in Deutschland geführte Debatte um eine Corona-App für „völlig irrational“. Er wisse nicht, was das Problem dabei sei, völlig anonymisierte Daten bereitzustellen, sagte er der Wochenzeitung „Die Zeit“. Es handle sich dabei um Daten ohne Namen, die noch dazu freiwillig weitergegeben würden.

Zum Widerstand gegen eine solche Technik sagte Schwan: „Das ist rational nicht mehr nachvollziehbar.“ Bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens sieht er Europa im Vergleich mit den USA und China weit zurück liegen. „Wenn Sie in Deutschland das Wort `Daten` in den Mund nehmen, sinkt die Stimmung.“ Immerhin gebe es in Deutschland inzwischen das Digitale Versorgungsgesetz und das Patienten-Datenschutzgesetz. Das seien wichtige Schritte nach vorne.

Dass private Institutionen anonymisierte Daten aber nicht bekommen können, sei wenig hilfreich. „90 Prozent der Entwicklung von neuen Medikamenten geschehen bei Unternehmen wie Roche, und ausgerechnet die bekommen die Daten nicht“, kritisierte Schwan. „Datenschutz ist sehr wichtig, aber wir müssen aufpassen, dass wir uns wegen irrationaler Ängste nicht undifferenziert verschließen und damit wichtige Chancen verspielen. Wir verbieten wegen Höhenangst ja auch keine Hochhäuser“, so Schwan. (dts)



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