US-Firmen verlagern Lieferketten aus China – Optionen sind näher am Heimatland

Der Handelskrieg zwischen den USA und China und die Corona-Pandemie haben die Unternehmen gezwungen, ihre übermäßige Abhängigkeit von China als einem einzigen Lieferanten zu verringern.
Titelbild
Am 30. März 2020 arbeiten die Beschäftigten in einer Fabrik in Huaibei in der Provinz Ost-Anhui in China an einer Batterieproduktionslinie.Foto: STR/AFP über Getty Images
Von 2. September 2020

US-Marken haben damit begonnen, Bezugsquellen für Produkte und Lieferanten in der Nähe ihres Heimatlandes zu erkunden, wobei Latein- und Südamerika in den letzten Monaten erheblich an Bedeutung gewonnen haben, wie aus einer Umfrage von Qima, einem in Hongkong ansässigen Unternehmen für Lieferketteninspektion, hervorgeht.

Chinas Dominanz als globaler Akteur ist angeschlagen

Die im Juli unter mehr als 200 Unternehmen in aller Welt durchgeführte Umfrage ergab, dass die Befragten ihre Warenbeschaffung zunehmend aus China heraus verlagern. 93 Prozent der US-amerikanischen Befragten berichteten, dass sie Pläne zur weiteren Diversifizierung ihrer Lieferketten haben. Weniger als die Hälfte der Befragten aus der EU verfolgten eine ähnliche Strategie.

China ist nach wie vor ein wichtiger globaler Akteur bei der Beschaffung, seine Dominanz ist jedoch im Vergleich zu den Vorjahren „deutlich weniger dramatisch“ geworden, so ein „Qima“-Bericht, der wichtige Umfrageergebnisse enthält.

Beispielsweise nannten 75 Prozent der Befragten weltweit China in diesem Jahr unter den Top 3 der Beschaffungsregionen, verglichen mit überwältigenden 96 Prozent im Jahr 2019.

Viele Unternehmen, vor allem in der Textil- und Bekleidungsindustrie, haben die Vielfalt ihrer Lieferanten für eine Weile zu einer Priorität gemacht. Dabei gewinnt Vietnam als Alternative zu China weiter an Popularität.

„Vietnam, das stets zu den regionalen Konkurrenten Chinas zählt, profitiert weiterhin am meisten von der anhaltenden Massenabwanderung westlicher Einkäufer aus China, wobei 40 Prozent der Befragten aus der EU und fast ebenso viele US-Marken Vietnam zu ihren Top-Beschaffungsregionen zählen“, heißt es in dem Bericht.

Unter anderen asiatischen Ländern entwickelt sich Taiwan „zu einem unbestreitbaren Führer“, da es als Beschaffungsmarkt eine überwältigende Präferenz unter amerikanischen Unternehmen genießt.

Nearshore-Lieferungen: USA wenden sich eher Amerika zu, die EU-Marken der Türkei

Die Pandemie hat auch die Notwendigkeit beschleunigt, Versorgungsleitungen in die Vereinigten Staaten oder „Nearshore“-Lieferungen nach Latein- und Südamerika zu verlagern.

„Für in den USA ansässige Unternehmen nimmt die Zahl der Beschaffungsziele, die näher an ihrem Heimatland liegen, weiterhin stetig zu, wobei sich die Popularität Latein- und Südamerikas im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt hat“, so der Qima-Bericht.

Die Umfrage ergab, dass 39 Prozent der in den USA ansässigen Unternehmen Pläne für eine verstärkte Beschaffung aus den Vereinigten Staaten und Nordamerika und 13 Prozent aus Süd- und Lateinamerika angaben.

„Unterdessen wenden sich EU-Marken zunehmend der Türkei als Nearshoring-Ziel zu“, hieß es in dem Bericht.

Jahrzehntelang haben die meisten großen multinationalen US-Konzerne stark in Einrichtungen und Humanressourcen in China investiert, um Zugang zum chinesischen Markt zu erhalten, und sie haben ihr geistiges Eigentum als Eintrittspreis bereits aufgegeben. Allerdings hat die Pandemie, gepaart mit der negativen Stimmung gegen das chinesische kommunistische Regime in den letzten Monaten, viele Unternehmensvorstände gezwungen, ihre Beschaffungsstrategien dramatisch zu ändern.

Trump und Biden versprechen „Made in America“-Produktionen

Auch die Nachhaltigkeit der Beschaffungskette ist im Vorfeld der Wahlen im November zu einem heißen politischen Thema geworden.

US-Präsident Donald Trump versprach, die Abhängigkeit der USA von China zu beenden und in seiner zweiten Amtszeit eine Million Arbeitsplätze in der verarbeitenden Industrie zurückzubringen. Kürzlich schlug er vor, Steuergutschriften zu gewähren und „100-prozentige Ausgabenabzüge für wichtige Industriezweige wie Pharmazeutik und Robotik“ zuzulassen, um Unternehmen zu veranlassen, in den Vereinigten Staaten zu produzieren.

Trump unterzeichnete am 6. August auch eine Durchführungsverordnung, um sicherzustellen, dass lebenswichtige Medikamente, medizinisches Material und Ausrüstung in den Vereinigten Staaten hergestellt werden.

Der ehemalige Vizepräsident Joe Biden, der von den Demokraten für die Präsidentschaftswahlen nominiert wurde, verpflichtete sich ebenfalls, „wichtige Lieferketten zurückzubringen“. Er versprach, „die industrielle und technologische Stärke Amerikas zu stärken und sicherzustellen, dass die Zukunft ‚made in all of America‘ von allen Arbeitern Amerikas gemacht wird“.

In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich China zu einem wichtigen globalen Lieferanten entwickelt. Nach Angaben der Vereinten Nationen entfallen auf China fast 20 Prozent des Welthandels bei der Herstellung von Zwischenprodukten, gegenüber vier Prozent im Jahr 2002.

Der Originalartikel erschien in The Epoch Times USA (deutsche Bearbeitung von sza)
Originalfassung: US Firms Move Supply Chains Out of China, Explore Options Closer to Home



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