Weil der „Populismus die Demokratie vor sich her treibt”: ProSiebenSat.1 will für EU-Wahl-Berichte Steuergeld

"Als Medienunternehmen tragen wir eine besondere Verantwortung, erst recht in Zeiten, in denen der Populismus die Demokratie vor sich her treibt", sagte ProSiebenSat.1-Vorstandsmitglied Conrad Albert.
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ProSiebenSat.1 Media AGFoto: CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images
Epoch Times14. Mai 2019

Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 will in seinen Magazinen und Informationssendungen in den kommenden Tagen so umfangreich über die Europawahl berichten wie nie zuvor und dafür staatliche Anreize erhalten.

„Wir machen das aus unserem Selbstverständnis heraus. Als Medienunternehmen tragen wir eine besondere Verantwortung, erst recht in Zeiten, in denen der Populismus die Demokratie vor sich her treibt“, sagte ProSiebenSat.1-Vorstandsmitglied Conrad Albert der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Mittwochsausgabe).

Ob „Galileo“ oder „taff“, ProSiebenSat.1 wolle vor allem die jungen Zuschauer mit Fakten zur europäischen Idee versorgen, wolle ihnen die große gesellschaftspolitische Bedeutung der Wahl klar machen – und dafür Geld vom Steuerzahler erhalten.

Für mehr Programme mit gesellschaftlich-relevanten Inhalten sollte es staatliche Anreize geben, am besten über einen Fonds“, schlägt der ProSiebenSat.1-Vorstand vor.

Der Fonds solle mit einer Summe zwischen 50 und 100 Millionen Euro im Jahr ausgestattet sein.  Vor zwei Jahren hatte Albert mit einem Vorschlag für eine neue Rundfunkordnung aufhorchen lassen – und viel Kritik einstecken müssen.

Damals forderte er, dass der Rundfunkbeitrag nicht mehr allein den öffentlich-rechtlichen Sendern vorbehalten sein dürfe, da diese ihren Auftrag für das junge Publikum nicht mehr erfüllten.

„Um es klar zu sagen: Es geht mir nicht um neue Gebühren oder Steuern. Wir als Privatunternehmen wollen auch nichts von den 8 Milliarden Euro Gebührengeldern, die ARD und ZDF erhalten. Private Content-Anbieter wie Fernsehunternehmen oder Hörfunksender sollten sich mit ihren Public-Value-Formaten bewerben können, so wie bei der deutschen Filmförderung oder der Journalismus-Stiftung in Nordrhein-Westfalen“, sagte Albert nun der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. (dts)



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