Tierische Energiespar-Meister: Schneehühner fahren Immunsystem herunter um zu überleben
Forscher der Universität Lund und der Universität Tromsø haben das Immunsystem von Alpenschneehühnern auf Spitzbergen in der Arktis untersucht. Von allen Landvögeln leben die Schneehühner am weitesten nördlich. Aus diesem Grund waren sie die besten Kandidaten für eine wissenschaftliche Untersuchung – und tierische Weltmeister im Energiesparen.
Im Fokus der Forschung stand die Immunantwort der Hühner. So wollten die Wissenschaftler erfahren, wie das Immunsystem zwischen Winter und spätem Frühjahr variiert. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Biologen im Fachblatt „Journal of Experimental Biology“.
Einsparen von Energie bei kranken Tieren
„Wir haben herausgefunden, dass die Vögel in den fünf Monaten, in denen es rund um die Uhr dunkel ist, weniger Aufwand für die Aufrechterhaltung ihres eigenen Immunabwehrsystems betreiben. Wahrscheinlich tun sie dies zum Einsparen von Energie. Ihre Ressourcen nutzen sie stattdessen, um sich warmzuhalten und nach Nahrung zu suchen. Wenn allerdings das Tageslicht zurückkehrt, nimmt ihre Immunantwort wieder zu“, sagte Andreas Nord, Forscher an der Universität Lund.
Die Forscher fanden zudem heraus, dass der Energieverbrauch von kranken Tieren im Winter, verglichen mit denen von gesunden Vögeln, sinkt. Wenn die Vögel jedoch im späten Frühjahr krank werden, steigt stattdessen ihr Energieverbrauch an.
„Ein schwächeres Immunsystem ist wahrscheinlich ein Teil all der Anpassungen. Die arktischen Tiere nutzen sie, um im Winter Energie zu sparen. Das Risiko, sich so weit im Norden mit verschiedenen Krankheiten anzustecken, ist im Winter geringer, als im Sommer, wenn es wärmer wird“, sagt Andreas Nord.
Appell an die Menschen
Wenn Schneehühner auf diese Weise Energie sparen, tun sie dies, indem sie ein bereits geschwächtes Immunsystem schwächen. Nach Ansicht der Forscher ist dies wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass sich die Art in der Arktis entwickelt hat, wo ein sehr starkes Immunsystem weniger notwendig war.
„Dies kann negative Folgen haben, wenn zum Beispiel immer mehr Touristen in ein Gebiet kommen, wo Menschen noch nie zuvor einen Fuß hingesetzt haben. Ein solches Szenario ebnet den Weg für ein erhöhtes Krankheitsrisiko und kann eine Bedrohung für Tiere darstellen“, so Andreas Nord abschließend.
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion