Hamburger Virologe: „Superimpfstoff“ wird es nicht geben „und schon gar nicht nächstes Jahr“

Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit rechnet nicht damit, dass der Erreger SARS-CoV-2 mit einem Impfstoff ausgerottet werden kann. Wahrscheinlicher sei es, dass es mehrere Impfstoffe geben werde, die "mehr oder weniger gut" funktionierten. Man müsse lernen, mit dem Virus zu leben, so Schmidt-Chanasit.
Titelbild
Forschung zu einem zukünftigen Corona-Impfstoff - hier in einem deutschen Labor.Foto: Sebastian Gollnow/dpa/dpa
Epoch Times3. Juli 2020

Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat die Hoffnung auf einen Impfstoff, mit dem man im kommenden Jahr zum Alltag wie vor der Pandemie zurückkehren könnte, gedämpft.

Man müsse sich von der Vorstellung verabschieden, „dass wir nächstes Jahr einen Superimpfstoff haben, der allen in kürzester Zeit gegeben werden kann und ein Leben lang schützt“, sagte Schmidt-Chanasit im RTL/n-tv-„Frühstart“. Diesen Impfstoff werde es nicht geben „und schon gar nicht nächstes Jahr“.

Wahrscheinlicher sei es, dass es mehrere Impfstoffe geben werde, die „mehr oder weniger gut“ funktionierten. Die würden zwar dabei helfen, das Leben besser zu machen, allerdings würden sie das Virus nicht aus dem Alltag verbannen.

Man müsse lernen, mit dem Virus zu leben, so Schmidt-Chanasit. „Leben bedeutet aber eben auch leben und sich nicht in eine Glaskugel einzuschließen.“

Die WHO vermeldet 17 Impfstoffe, die derzeit weltweit am Menschen getestet werden. Viele dieser Kandidaten würden sich nicht durchsetzen, so Schmidt-Chanasit mit Blick auf die geringe Prozentzahl der Impfstoffe in Testverfahren, die im Schnitt Marktreife erlangen. Unter Idealbedingungen könne es frühestens im nächsten Jahr einen Impfstoff geben, so seine Prognose. (dts)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion