Oxford-Studie: Auf dem Tiermarkt in Wuhan wurden keine Fledermäuse oder Schuppentiere verkauft

Weder Fledermäuse noch Schuppentiere wurden auf den Märkten in Wuhan zum Zeitpunkt des Coronavirus-Ausbruchs verkauft, wie eine Studie der Universität Oxford nun herausfand.
Flughunde auf einem Tiermarkt
Flughunde in einem Käfig. (Symbolbild).Foto: iStock

Chinesische Beamte haben behauptet, dass das Coronavirus außerhalb des Landes entstanden sei. Verschiedene Berichte deuten jedoch darauf hin, dass das Virus entweder aus einem hochrangigen Labor in Wuhan kam, in dem die ersten Fälle auftauchten, oder von einem Tiermarkt nahe dem Labor.

Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, sagte im März, dass die Organisation die Quelle des Virus nicht gefunden habe. In einem von der WHO erstellten Bericht heißt es zudem, dass das Virus „sehr wahrscheinlich“ einen tierischen (Zwischen-)Wirt hatte. Andere mögliche Theorien werden zwar erwähnt, aber von der WHO nicht weiter berücksichtigt. Auch die Forscher der Universität Oxford sind der Überzeugung: „Ihr Bericht war nicht schlüssig (…).“

Laut der Universität Oxford haben Fledermäuse und Schuppentiere, die beiden Hauptverdächtigen bei der Theorie des natürlichen Ursprungs, ein Alibi. Die Palmzibetkatzen, welche als Zwischenwirt für vergangene Virusausbrüche verantwortlich war, scheint als Verursacher ebenfalls auszuscheiden, da deren Virusvariante der menschlichen Variante nicht ähnlich genug ist.

Seit 2017 Verkäufe auf Tiermarkt in Wuhan dokumentiert

Laut der Universität Oxford forschten ihre Wissenschaftler der Abteilung Wildlife Conservation Research Unit (WILDCRU) zusammen mit den in China ansässigen Kollegen zwischen Mai 2017 und November 2019 zu den Märkten von Wuhan. Dabei sammelten die Forscher zahlreiche Daten von den auf den Märkten verkauften Tierarten.

Durch die Studie war das Team „zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um die Tiere zu dokumentieren, die Händler auf diesen Märkten im Vorfeld der Pandemie verkauften“, sagte Professor David Macdonald, Direktor von WILDCRU, in einer Erklärung.

In der Studie, die in der Fachzeitschrift „Nature“ erschien, dokumentierte das Team 47.381 Individuen von 38 Arten. Unter ihnen sind sowohl Haustiere als auch für den Verzehr vorgesehene Tiere. Unter den 38 Arten seien Dachse, Marderhunde, Igel, Pfaue und Reptilien, jedoch zu keiner Zeit Fledermäuse oder Schuppentiere gewesen.

„Fledermäuse werden in Zentralchina tatsächlich selten konsumiert. Der Handel mit Schuppentieren ist in anderen chinesischen Städten und Handelsknotenpunkten immer noch ein großes Thema, aber nicht in Wuhan“, so Macdonald.

Forderungen zur Aufklärung der Virusherkunft werden lauter

Die Fragen rund um den Ursprung des KPC-Virus sind in letzter Zeit immer lauter geworden. Anlass dazu gaben zahlreiche Wissenschaftler, die sich zunächst öffentlich gegen die Labor-Theorie aussprachen, aber nun ihre Aussagen zurückzogen.

Weiterhin teilte US-Präsident Joe Biden am 26. Mai mit, dass er von Nachrichtendiensten innerhalb der nächsten 90 Tage einen Bericht über den Ursprung des KPC-Virus verlange.

Außerdem sagte die Downing Street, dass die WHO „alle möglichen Theorien erforschen muss“, auch wenn ein ehemaliger Geheimdienstchef der Meinung ist, dass die WHO „ein verlorener Fall“ sei.

Letzten Monat unterzeichneten 18 internationale Forscher einen Brief, in dem sie auf eine „ordentliche Untersuchung“ der Herkunft des Virus drängten. Unter den Unterzeichnern ist auch der US-Epidemiologe Ralph Baric, der unter anderem an einer 2015 veröffentlichten Arbeit über Fledermaus-Coronaviren mitwirkte. Zudem half er bei der Klassifizierung und Benennung von SARS-CoV-2.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: No Bats or Pangolins Sold in Wuhan Wet Market: Oxford Research (deutsche Bearbeitung ts)



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