Studie: Muttermilch fördert Hirnentwicklung

Zweifelsohne stellt Muttermilch die beste Ernährung für Babys dar. Darin sind sich Ernährungsexperten einig. Nun gibt es eine neue Studie.
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Gut fürs Kind: Muttermilch.Foto: iStock
Von 15. August 2023

Eine im Juli veröffentliche Studie zeigt erneut erhebliche Vorteile von Muttermilch, genauer gesagt deren Inhaltsstoff Myo-Inositol. Dabei handelt es sich um ein zuckerhaltiges Molekül, das sich positiv auf die Gehirnentwicklung auswirkt.

Muttermilch ist reich an Mikronährstoffen und bioaktiven Verbindungen, die die Gehirnentwicklung fördern kann. „In der Tat bietet diese komplexe und dynamische Flüssigkeit kurz- und langfristige gesundheitliche Vorteile für Säuglinge, darunter einer Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten“, schreiben die Forscher unter Bezugnahme auf frühere Untersuchungen auf diesem Gebiet. Doch wie genau sogenannte Mikronährstoffe auf die Gehirnentwicklung wirken, ist nur unvollständig bekannt.

Während ihrer Forschungen konzentrierten sich die Wissenschaftler auf Komponenten, die in Muttermilch häufiger vorkommen als in Kuhmilch und analysierten Myo-Inositol, das in Geweben mit hoher Glukoseverwertung wie beispielsweise im Gehirn vorkommt.

Sie untersuchten Muttermilchproben von jeweils zehn Müttern aus Mexico City, Shanghai (China) und Cincinnati (USA) über einen Zeitraum von 52 Wochen. Der Bestandteil Myo-Inositol war in den verschiedenen Studienregionen nicht unterscheidbar.

„Es gab keinen Unterschied zwischen den einzelnen Ländern“, bekräftigen die Forscher in ihrer Studie.

Laut den Wissenschaftlern veränderte sich die Milchzusammensetzung jedoch im Laufe der Zeit, um Entwicklungsprozesse im Gehirn des Säuglings zu unterstützen. Während der frühen Milchgabe in der ersten Woche war der Gehalt an freiem Myo-Inositol am höchsten, also in der Zeit, in der sich neurale Hirnverbindungen der Neugeborenen schnell bilden. Mit der Zeit nimmt der Gehalt von Myo-Inositol in der Muttermilch ab.

In den globalen Proben wurden 93 Prozent des Inositols in der Muttermilch in Form von ungebundenem Myo-Inositol gefunden. Dessen Gehalt war bei den Proben mit einem globalen Mittelwert von 180 ± 41 μg/ml nach zwei Wochen konstant hoch. Nach Schätzungen nehmen Säuglinge nach zwei Wochen 105 ± 24 mg pro Tag auf.

Experimentelle Untersuchungen an Ratten und Mäusen bestätigten den Forschern, dass Myo-Inositol die Neubildung von Synapsen förderte.

Die Forscher halten diese Erkenntnis vor allem für die Verbesserung von Säuglingsnahrung in unterversorgten Gebieten bedeutsam, wo ein ausreichendes Stillen nicht möglich ist. Bevor ein derartiges Nahrungsergänzungsmittel jedoch verfügbar ist, müssten verschiedene weitere Studien durchgeführt werden.



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