Australisches Teleskop findet in 10 Millionen Sternensystemen keinerei außerirdische Signale

Ein Teleskop im Outback Australiens hat die bislang breiteste Suche nach außerirdischen Technologien ergebnislos abgeschlossen. Trotz eines Hundertfach größeren Spektrums möglicher Radiosignale zeigte sich im untersuchten Bereich mit mindestens 10 Millionen Sternen keine einzige außerirdische Zivilisation.
Titelbild
Milchstraße über einer von 256 Antennenstationen des Murchison Widefield Array (MWA)-Teleskops im australischen Outback.Foto: Pete Wheeler / ICRAR
Von 11. September 2020

Ein Teleskop im Outback Westaustraliens hat die bisher umfassendste Suche nach außerirdischen Technologien im Niederfrequenzbereich abgeschlossen. Das dabei durchsuchte Gebiet umfasst mindestens 10 Millionen Sterne – von denen offensichtlich keine einziger eine außerirdische Zivilisation beherbergt.

Astronomen um Dr. Chenoa Tremblay von der staatlichen Behörde Australiens für wissenschaftliche und industrielle Forschung (CSIRO) und Prof. Steven Tingay vom Internationalen Zentrum für Radioastronomieforschung (ICRAR) nutzten das Murchison Widefield Array (MWA)-Teleskop, um den Himmel um das Sternbild Vela zu beobachteten.

Die in den „Publications of the Astronomical Society of Australia“ veröffentlichte Studie lässt darauf schließen, dass „zumindest in diesem Teil des Universums andere Zivilisationen, sofern sie existieren, schwer fassbar sind“.

Millionen Sterne, 17 Stunden am Teleskop, keine Anzeichen von intelligentem Leben

Tremblay und Tingay suchten nach starken Radioemissionen auf Frequenzen, die den FM-Radiofrequenzen ähnlich sind. Derartige Signale sind als „Technosignaturen“ bekannt und könnten auf Vorhandensein einer intelligenten Quelle hinweisen.

Das [Teleskop] ist einzigartig, sagte Dr. Tremblay „Mit einem außergewöhnlich großen Sichtfeld, erlaubt es uns, Millionen von Sternen gleichzeitig zu beobachten“. Doch auch nach 17 Stunden „fanden wir keine Technosignaturen – keine Anzeichen von intelligentem Leben.“

Obwohl dies die bisher breiteste und tiefste Suche ihre Art war, war Prof. Tingay nach eigenen Angaben von dem Ergebnis nicht schockiert. Denn „der Weltraum ist groß. Wirklich groß“, zitiert Prof. Tingay Douglas Adams in seinem Roman „Per Anhalter durch die Galaxis“.


Zeitrafferaufnahme der Milchstraße über einer der 256 Antennenstationen des Murchison Widefield Array (MWA)-Teleskops. Video: Pete Wheeler / ICRAR

Ein Swimmingpool im Ozean

„Da wir nicht wirklich wissen können, wie mögliche fremde Zivilisationen die Technologie nutzen könnten, müssen wir auf viele verschiedene Arten suchen“, sagte Prof. Tingay weiter. „Mit Radioteleskopen können wir einen achtdimensionalen Suchraum erforschen.“

Gleichzeitig gibt der Professor zu, dass die Menschheit erst am Anfang der Technik steht. „Die Suche nach außerirdischer Intelligenz [ist] noch ein langer Weg und Teleskope wie das MWA werden weiterhin an ihre Grenzen stoßen. Wir müssen weiter suchen.“

Es ist, als ob wir etwas im Ozean finden wollen, aber nur ein Wasservolumen durchsuchen, das einem großen Swimmingpool im Garten entspricht.“

Neue Erkenntnisse erhoffen sich die Forscher von zukünftigen Teleskopen, die mehr als einen Kontinent umspannen. Eines davon, das 1,7 Milliarden Euro teure „Square Kilometre Array“ Observatorium mit Teleskopen in Westaustralien und Südafrika soll die Arbeit des Murchison-Teleskops auf ein neues Level heben.

„Aufgrund der erhöhten Empfindlichkeit wird das SKA-Niederfrequenzteleskop […] in der Lage sein, erdähnliche Radiosignale von relativ nahen Planetensystemen aufzuspüren“, so Professor Tingay. „Mit dem SKA werden wir in der Lage sein, Milliarden von Sternensystemen zu vermessen“ – und vielleicht in einem astronomischen Ozean anderer Welten fremde Technosignaturen finden.

(Mit Material des Internationalen Zentrums für Radioastronomieforschung (ICRAR))



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