Spannungen mit China: USA wollen Flugzeugträger in die Taiwan-Straße schicken

Die USA planen einen Flugzeugträger in die sogenannte Taiwan-Straße zu schicken, da die Spannungen zwischen China und Taiwan zunehmen.
Titelbild
Admiral John Richardson (L) und der japanische Premier Shinzo Abe 2017 in Japan.Foto: FRANCK ROBICHON/AFP/Getty Images
Epoch Times25. Januar 2019

Inmitten der Spannungen zwischen China und Taiwan planen die Vereinigten Staaten einen Flugzeugträger in die sogenannte Taiwan-Straße zu schicken.

Diesen Schritt gab der Chef der US-Marine am 18. Januar in Tokio bekannt. Vor zehn Jahren durchquerte ein US-Flugzeugträger zum letzten Mal die Meerenge zwischen Festland China und Taiwan. Im November 2018 durchfuhren zwei Kriegsschiffe der U.S. Navy die Meerenge und versetzten Peking in Alarmbereitschaft.

Eine jüngste Bewertung des Pentagons über das chinesische Militär zeigt, dass das Pekinger Regime landesweit eine militärische Bereitschaft für den Kampf mit Taiwan aufgebaut hat. Die Insel wird seit 1949 von ihrem Verbündeten, den Vereinigten Staaten, unterstützt.

„Wir sehen keinerlei Einschränkung für die Art von Schiffen, die durch diese Gewässer fahren können“, sagte Admiral John Richardson zu den Medien während seines Japan-Besuchs.

Wir sehen die Taiwan-Straße als – einen weiteren Teil – internationales Gewässer, deshalb machen wir die Transite.“

Die Vereinigten Staaten setzen häufig Flugzeugträger in „Carrier Strike Groups“ ein, zu denen auch Kreuzer, Zerstörer und U-Boote mit Lenkflugkörper gehören.

„Die USA haben Pekings Verhalten gegenüber Taiwan genau beobachtet“, sagte ein US-Beamter Reuters. Obwohl Taiwan eine selbst regierte Insel mit einer demokratisch gewählten Regierung und einem eigenen Militär ist, betrachtet Peking das Land als eine „abtrünnige Provinz“, die eines Tages mit dem Festland vereint werden muss, gegebenenfalls mit militärischer Gewalt.

„Wenn wir diesen Streit gewinnen können, ohne einen Schuss abzugeben, dann ist das der beste Krieg den wir jemals gewonnen haben“, sagte Richardson zu den in Japan stationierten US-Marinesoldaten.

Aber die Vergangenheit zeigt, dass es nicht so läuft. Es sei denn, man ist wirklich bereit zu gewinnen – das müssen wir sein. Wir müssen uns in jeder Hinsicht darauf vorbereiten, diesen Kampf zu gewinnen.“

Richardson, der vor seiner Reise nach Japan in China war, forderte die Führung in Peking auf, im Fall einer ungeplanten Begegnung die internationalen Regeln auf hoher See einzuhalten.

Im vergangenen Oktober kam es zu militärischen Spannungen, als die USS Decatur und ein chinesischer Zerstörer im Südchinesischen Meer fast zusammenstießen. Das US-Schiff führte eine freie Navigation durch, als das chinesische Schiff auf den Zerstörer zusteuerte – das amerikanische Kriegsschiff musste schließlich ausweichen.

„Wir haben deutlich erklärt, dass es sich um eine Abweichung von der normalen Einhaltung der Regeln handelte. Wir hoffen, dass das Verhalten in Zukunft viel konsequenter sein wird. Wir sollten uns nicht als eine bedrohliche Konkurrenz in diesen Gewässern sehen“, sagte Richardson.

Der US-Marine-Chef traf sich auch mit dem japanischen Premierminister Shinzo Abe, um über die Aufrechterhaltung der regionalen Sicherheit und die Stärkung des „globalen maritimen Bewusstseins und Zugangs“ zu diskutieren, so die offizielle Website der U.S. Navy.

Das chinesische Regime hat seinen Anspruch auf Gebiete im Südchinesischen Meer aggressiv geltend gemacht, auch durch den Bau einer künstlichen Insel. Allerdings nehmen auch andere Länder wie Vietnam, Brunei, Indonesien, Malaysia, die Philippinen und Taiwan die Souveränität dieser Wassergebiete in Anspruch.

Am 7. Januar näherte sich ein US-Raketenzerstörer einer von China besetzten Inseln auf 12 Meilen und veranlasste Peking zu dem Vorwurf, dass die USA „schwer gegen die Souveränität Chinas verstoßen hat“.

Die USA, Japan und Großbritannien haben im Oktober 2016 ein trilaterales Abkommen unterzeichnet, um bei der Stärkung des Engagements für einen freien und offenen Fluss des Seehandels zusammenzuarbeiten. (yz/so)



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