Experte warnt vor China-Impfstoff – Regime ehrt seine Corona-Helden, ohne Whistleblower

Das Pekinger Regime ehrte in einer Propagandashow seine medizinischen Corona-Helden – doch nur die offiziellen. Eine von ihnen ist eine Militärwissenschaftlerin. Ihr Team entwickelte Chinas neue Propagandawaffe: einen Corona-Impfstoff, der angeblich alle Mutationen des Virus besiegen kann.
Titelbild
Chen Wei, Generalin der chinesischen Armee und Mikrobiologin, wird am 8. September 2020 in der Großen Halle des Volkes in Peking von Chinas Führer als "Heldin des Volkes" geehrt. Ihr Team hat Chinas neuen Corona-Impfstoff entwickelt, der angeblich gegen alle Mutationen wirksam sein soll. Experten sehen den Impfstoff aber skeptisch. Xi Jinping propagierte jedoch, dass die Kontrolle des Virus die "unvergleichlich starke Führung der Kommunistischen Partei" beweise.Foto: Nicolas Asfouri/afp über Getty Images
Von 15. September 2020

Das chinesische Regime veranstaltete am Dienstag, 8. September, eine Zeremonie zur Ehrung medizinischer Experten, die zur Kontrolle des Virus beigetragen haben, wie die BBC berichte.

Chinesische Internetnutzer bemerkten jedoch, dass ein Name auf der Liste der Geehrten fehlte: der von Dr. Li Wenliang. Dr. Li, Augenarzt am Zentralkrankenhaus von Wuhan wurde als Whistleblower bekannt, als Informant, der bereits im Dezember 2019 versucht hatte, die Öffentlichkeit vor dem hochansteckenden Virus zu warnen. Er wurde von der chinesischen Polizei vorgeladen, weil er ihrer Meinung nach online Gerüchte verbreitet habe. Später starb Dr. Li selbst an dem Virus.

Die wahre Ehrung

Li’s Weibo-Account entwickelte sich seitdem zu Chinas virtueller Klagemauer, einer „Gedenkstätte“ mit über einer Million Kommentaren.

In einem aktuellen Kommentar wurde die Frage gestellt: „Warum gibt es keine Ehrenplakette für ihn?“

Die Internetnutzer schätzten sehr, was er für alle Menschen auf sich genommen hatte: „In meinem Herzen ist es mir egal, wer geehrt wird. Diese Menschen können sich niemals mit dir vergleichen“, schrieb jemand. Ein anderer schrieb: „Ich bin so traurig. Dieses Abzeichen hat dich nicht verdient. Du wirst immer in unseren Herzen leben.“ Wieder ein anderer kommentierte: „Der polizeiliche Verwarnungsbrief ist das wahre Ehrenzeichen.“

Lobpreisung statt Besinnung

In früheren Zeiten in China, in der Zeit der Kaiser, reflektierten Regenten bei großen Katastrophen ihr eigenes Verhalten, versuchten sich zu ändern und baten den Himmel für das Volk um Vergebung. Doch das heute herrschende kommunistische Regime bleibt auch angesichts einer Katastrophe von weltweiter Bedeutung dabei, sich und seine eigene sogenannte Herrlichkeit zu preisen.

Chinas kommunistischer Führer Xi Jinping erklärte bei der groß aufgezogenen Propagandaveranstaltung, dass die Kontrolle des Virus die „unvergleichlich starke Führung der Kommunistischen Partei“ beweise.

So stellten auch einige chinesische Internetuser die mangelnde Selbstreflexion der Behörden infrage:

Wer verhaftete Li Wenliang und zwang ihn, einen Verweis zu unterschreiben; wer verbot die Veröffentlichung der Nachricht? Wenn sie Menschen ehren, brauchen wir meiner Meinung nach auch eine Zeremonie des Nachdenkens. Jedes Mal, wenn es eine grössere Katastrophe gibt, halten wir immer eine Zeremonie der Ehre ab, aber nie eine der Besinnung. Gibt es bei dieser nicht menschengemachte Faktoren?“

Chinas neuer Impfstoff

Eine der Personen, die von Xi geehrt wurden, war die chinesische Militärwissenschaftlerin Chen Wei, Generalin der Volksbefreiungsarmee und Forscherin an der Chinesischen Akademie für Ingenieurwissenschaften und der Akademie für Militärmedizin. Sie erhielt den Titel „Heldin des Volkes“.

Chinas Militär hat den staatlichen Medien mitgeteilt, dass der Impfstoff, den es entwickelt hat, alle Mutationen des Virus bekämpfen kann, berichtet die staatliche Tageszeitung „Global Times“, die in englischer Sprache Chinas Propagandanachrichten in die Welt trägt. Das Blatt steht unter direkter Kontrolle der Parteizeitung „Renmin Ribao“ (People’s Daily, Volkstageszeitung). Man geht von einer Jahresproduktion von 300 Millionen Einheiten aus. Laut Wei sei China in der Forschung und Entwicklung für Corona-Impfstoffe weltweit zweifellos auf dem „ersten Platz“.

Einige halten Weis Aussagen jedoch für zu weit hergeholt, wie etwa der ehemalige Mikrobiologe der US-Armee, Xiaoxu „Sean“ Lin. Der ehemalige Laborleiter für Viruskrankheiten am Walter Reed Army Institute of Research sagte:

Es kann wahrscheinlich die meiste Zeit für verschiedene Mutationen funktionieren, aber man kann nicht garantieren, dass es für alle Mutationen funktioniert, ich denke, das ist definitiv eine übertriebene Aussage.“

Dr. Lin sagte, dass die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) der USA selbst für Grippeimpfstoffe jedes Jahr so viele verschiedene Stämme untersuchen und einen idealen Saatgutstamm für den Impfstoff der nächsten Saison auswählen müsse.

Der Prozess der Auswahl eines Impfstammes ist eine ziemliche Herausforderung, und auch das Impfstoffunternehmen muss diese Impfstoffprodukte neu herstellen; es ist also nicht so einfach wie ein Software-Update.“

Ganz zu schweigen vom KPC-Virus, dem neuen und schnell mutierenden Virus aus Wuhan, den die Wissenschaftler noch immer nicht vollständig verstehen.

Corona-Impfstoff als neue Propagandawaffe?

Lin sagte, China habe inmitten der Pandemie weltweit an Ansehen verloren. Das liege an der Vertuschung des Virus und später an den Berichten über den Aufkauf von Masken und das Horten von gespendeten Masken und medizinischer Ausrüstung. Diese hatte China später mit Gewinn verkauft.

Dr. Lin glaubt, dass nun das Regime erneut versuchen könnte, seinen internationalen Ruf aufzupolieren, diesmal mit Impfstoffen.

China ist auch sehr aggressiv und versucht, sich einen politischen Vorteil zu verschaffen, um zuerst einen Impfstoff zu haben. Sie versuchen also, viele Schritte zu überspringen und den Prozess in der Impfstoffforschung und der Impfstoffproduktion, zu beschleunigen.“

Laut Lin habe China eine gewisse Geschichte bei der Herstellung fehlerhafter Impfstoffe.

Weil der große Umfang der Impfstoffproduktion wirklich eine sehr hohe Technologie in der Reinheit der Impfstoffprodukte erfordert. Viele der Stabilisatoren und Adjuvantien können zusätzliche Nebenwirkungen verursachen. Die Impfstoffproduktion in großem Maßstab ist eine enorme Herausforderung für China.“

Er schlug vor, auf die Ergebnisse weiterer Impfstoffunternehmen aus verschiedenen klinischen Studien der Phase drei zu warten und dann die verschiedenen Produkte zu bewerten und miteinander zu vergleichen.

Dr. Lins Warnung

Abschließend hatte der Mikrobiologe, Dr. Lin, noch eine Warnung für die Welt und riet gegenüber der chinesischen Forschung zur Vorsicht.

Die ganze Welt muss sehr vorsichtig sein. Wer zuerst den Impfstoff herstellt, hat nicht unbedingt den besten Impfstoff hergestellt. (…) Eigentlich bin ich sehr besorgt, dass China die derzeitige WHO-Plattform benutzen könnte, um seine Impfstoffe zu vertreiben, die nicht wirklich objektiv überprüft worden sind.“

Laut der chinesischen Militärwissenschaftlerin Chen Wei, bereite sich ihr Team auf eine Massenimpfung zu einem niedrigen Preis vor – sobald die Ergebnisse der klinischen Studien der Phase drei vorliegen.

Mit Material von NTD



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion