Der Tod geht um in China: „Ob du lebst oder stirbst, interessiert niemanden“

Führer Xi fordert „patriotische Gesundheitskampagnen“, die Parteiführung spricht von einer „vorbereiteten Schlacht“ und die Krematorien in China verbrennen auf Anschlag Leichen. So mancher Chinaexperte spricht von karmischer Vergeltung für die Taten der Partei und ihrer Herrschaft.
China
Ein Videoclip des chinesischen Präsidenten Xi Jinping ist an der Außenseite einer Polizeistation neben einer Werbetafel in Peking zu sehen.Foto: GREG BAKER/AFP via Getty Images
Von 28. Dezember 2022

Chinas harte Null-COVID-Politik der vergangenen Jahre und die unvorbereitete Öffnung vor drei Wochen scheinen das Land per Corona-Reset ins Jahr 2020 zurückgeschleudert zu haben. Während der Rest der Welt gelernt hat, mit dem Virus zu leben, schottete sich der KP-Staat hermetisch ab, überwachte und kontrollierte die Bevölkerung auf penetrante Weise und versuchte, das Virus auszurotten. China zahlte einen hohen wirtschaftlichen und humanitären Preis dafür. Umsonst.

Die plötzlichen Lockerungen ab dem 7. Dezember waren nach Expertenansicht zwangsläufig und längst geplant. Die „White Paper“-Proteste nach dem Lockdown-Feuer in Ürümqi boten dem Regime den passenden Vorwand, aus der Null-COVID-Pleite herauszukommen. Für die Bevölkerung kam das überraschend. Die Menschen waren nicht vorbereitet, mit der neuen Situation überfordert und fühlten sich alleingelassen. Sie konnten in den vergangenen Jahren auch keine natürliche Immunität aufbauen. Unter diesen Umständen wirkte selbst Omikron verheerend.

Pekings sogenannte „vorbereitete Schlacht“

Am 26. Dezember, drei Wochen nach der Öffnung, äußerte sich Chinas Führer Xi Jinping erstmals öffentlich zur „neuen Situation und neuen Aufgabe“ für die Eindämmung des COVID-Ausbruchs. Der Führer forderte unter anderem mehr „gezielte patriotische Gesundheitskampagnen“.

Am 27. Dezember verkündete die Parteiführung in Peking, „eine vorbereitete Schlacht“ zu führen. Tatsächlich scheint das KP-Regime das herrschende Chaos mit all seinen menschlichen Verlusten eiskalt einkalkuliert zu haben.

„Drei Jahre nach dem Ausbruch haben sie plötzlich die Schleusen geöffnet“, sagte ein Einwohner aus Wuhan gegenüber NTD, einem Schwestermedium der Epoch Times. „Ob du lebst oder stirbst, es interessiert niemanden.“

Der in Australien lebende chinesische Historiker Li Yuanhua erklärte gegenüber The Epoch Times: „Bei der Kommunistischen Partei Chinas dreht sich alles um Politik.“ Sie kümmere sich nie um die Existenzgrundlage der Menschen, so der Chinaexperte. Das Regime wolle jetzt durch Masseninfektionen schnell eine Herdenimmunität erreichen und die schwächelnde Wirtschaft wiederbeleben.

Wohin mit den Leichen?

Von „düsteren Szenen“ in den letzten Tagen berichtet The Epoch Times aus dem kommunistischen Staat. Im Norden Pekings soll es so viele Leichen geben, dass man diese vorübergehend sogar in den Kühlhäusern der staatlichen Lebensmittelunternehmen lagert. Vor Tagen schon wurde aus der chinesischen Hauptstadt berichtet, dass lange Schlangen von Leichenwagen vor den Krematorien zu sehen waren.

Ähnliche Zustände gibt es mittlerweile auch in der südwest-chinesischen Metropole Chongqing: lange Schlangen vor mehreren Leichenhallen zeugen davon, dass die Bestatter mit der Einäscherung der Toten nicht hinterherkommen.

Auch aus einem Spitzenkrankenhaus der Provinzhauptstadt Guangzhou (Kanton) im Südosten Chinas wurde bekannt, dass die Kühlkammern die Kapazitätsgrenze erreicht hätten und die Leichen mittlerweile auf dem Boden gestapelt würden. In Guangzhou sprach die Epoch Times auch mit einem Mitarbeiter eines Krematoriums über die angespannte Lage.

„Wir haben heute 90“, sagte der Angestellte am 22. Dezember den Reportern – unter der Bedingung der Anonymität. In vier weiteren Leichenschauhäusern der Stadt sei es ähnlich. Die Transporter, die Verbrennungsanlagen, die Lagerräume, 200 Gefrierkammern seien belegt, alles laufe auf Maximum. „Mehr können wir derzeit nicht verkraften.“

Es ist „beängstigend“

Im zweiten Universitätsklinikum der Stadt Guangzhou sterben normalerweise 40 bis 50 Patienten jeden Monat. Einer Krankenhausmitarbeiterin nach seien aber allein am 23. Dezember 22 Todesfälle registriert worden. „Es ist beängstigend“, sagte die Frau der Epoch Times in einem Telefoninterview. Mehrere Mitarbeiter, die mit den Leichen zu tun hatten, seien erkrankt. „Die Ärzte müssen auch dann noch arbeiten, wenn sie positiv getestet werden, es sei denn, sie sind ernsthaft krank“, sagte sie und erklärte, dass in ihrem Krankenhaus mehr als 70 Prozent der Belegschaft COVID-positiv sei.

Allgemein sind die Krankenhäuser im Land hoffnungslos mit Corona-Patienten überfüllt und aufgrund von Infektionen unterbesetzte. Auch die Apotheken sind leergeräumt, Erkältungsmittel und fiebersenkende Medikamente sind praktisch nicht mehr erhältlich.

Leak entblößt Pekings Fake-Zahlen

Zuvor waren bereits am 21. Dezember interne Dokumente der Nationalen Gesundheitskommission Chinas geleakt worden. Aus den Unterlagen des hochrangigen Treffens der Gesundheitsbeamten ging hervor, dass sich in den ersten 20 Dezembertagen wahrscheinlich 248 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert hatten. Am 25. Dezember bestätigte Yu Xinle, der stellvertretende Direktor der Health Commission der ostchinesischen Küstenprovinz Zhejiang, dass die täglichen Neuinfektionen dort eine Million überstiegen hätte. Yu erwarte bis zum Neujahrstag eine Verdoppelung der Zahlen, hieß es.

Nach Bekanntwerden des Leaks stellte die oberste Gesundheitsbehörde des Landes die Veröffentlichung offizieller Tageszahlen ein. Diese besagten unter anderem, dass seit der Aufhebung der COVID-Beschränkungen nur acht Menschen an der Krankheit gestorben seien. Zuvor hatte das Regime bereits die Definition eines COVID-Todes auf Atemversagen und Lungenentzündung verengt.

Eine Strafe für das Verbrechersyndikat?

Heng He, ein China-Analyst in den USA, erklärte gegenüber der Epoch Times, dass die Kommunistische Partei in China ein Verbrechersyndikat sei. Die Menschen in China sollten ihre Verbindungen zum Regime einmal überdenken. Heng warnte davor, sein Leben an das Schicksal der Partei zu binden. Seit der Antike sei in China das Denken verwurzelt, dass man ernte, was man säe. Der Glaube sei weit verbreitet, dass „gute Taten zu guten Ergebnissen führen und umgekehrt“, so Heng. Man könne auch „zu Lebzeiten Vergeltung erleiden“. Der Chinaexperte meinte: „In gewisser Weise könnte man diese karmische Vergeltung in Betracht ziehen.“

Mao Zedong, Chinas erster kommunistischer Herrscher, Gründungsmitglied der Partei und verantwortlich für den unnatürlichen Tod von Zigmillionen Chinesen, sagte einst: „Mit dem Himmel zu kämpfen, ist endlose Freude, mit der Erde zu kämpfen, ist endlose Freude und mit der Menschheit zu kämpfen, ist endlose Freude.“

Peng Dingding, politischer Kommentator in Peking, sagte bezüglich dieses Zitates gegenüber The Epoch Times: „Im Kampf gegen den Himmel haben sie versagt. Im Kampf gegen die Erde haben sie versagt. Alles, was sie wissen, ist, mit Menschen zu kämpfen.“ Die chinesische Regierung habe während des gesamten Prozesses der Prävention gegen Corona „nichts richtig gemacht“. Selbst nach drei Jahren Pandemie und dem Bau so vieler provisorischer Krankenhäuser gebe es immer noch nicht genug Kapazitäten, um Patienten zu behandeln. „Ich kann wirklich nicht verstehen, was dieses Land tut.“



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