Studie zur Lungen-Seuche in Wuhan: Bis zu 273.000 Infizierte in den nächsten zehn Tagen

Die Fälle der am Coronavirus "2019-nCoV" Infizierten in China steigen. Britische und amerikanische Wissenschaftler legten nun eine neue Studie zu einer möglichen dramatischen Entwicklung der Lungen-Seuche in den nächsten Tagen in Wuhan vor.
Titelbild
Fußgänger mit Schutzmaske.Foto: CHARLY TRIBALLEAU/AFP über Getty Images
Von 25. Januar 2020

Die Lungen-Seuche greift weiter um sich und China veröffentlicht Regelmäßig neue Zahlen zum Coronavirus. Bisher wurden 18 Städte mit 56 Millionen Menschen abgeriegelt, die erste war Wuhan, von wo das Virus seinen Ausgang nahm. Vor dem chinesischen Neujahr findet jährlich die weltweit größte Reisewelle in China statt. Die Quarantäne der Städte kam zu einem Zeitpunkt, wo die Reisewelle kurz vor dem Ende Stand. Nach Angaben des Bürgermeisters von Wuhan, hatten fünf der elf Millionen Einwohner die Stadt bereits verlassen und konnten den neuen Erreger so in andere Teile des Landes tragen.

Inzwischen wurden drei Fälle in Frankreich bestätigt – Details dazu im EPOCH TIMES „Coronavirus-Newsticker“ zur Lungen-Seuche. Das Außenministerium des EU-Staates richtete einen Busdienst ein, der die französischen Staatsbürger aus dem Krisengebiet in China bringen soll. Großbritannien sucht derweil fieberhaft 2.000 Reisende aus Wuhan, unter denen sich Infizierte befinden könnten.

Während die USA derzeit zwei bestätigte Fälle und 50 Verdachtsfälle in 22 Bundesstaaten untersuchen, ihr Personal samt Familien aus dem Generalkonsulat in Wuhan abziehen und eine Reisewarnung (23. Januar) der Stufe 4 (Höchste Stufe: „Reisen Sie nicht nach Hubei.“) und der Stufe 2 für ganz China („Erhöhte Vorsicht“) herausgegeben hat, hält sich das deutsche Außenministerium mit Reisewarnungen für China zurück: „Das Risiko für deutsche Reisende in Wuhan wird als moderat eingeschätzt.“

In 10 Tagen: Bis zu 273.000 Infizierte in Wuhan

Am 24. Januar wurde eine neue Forschungsstudie als Preprint auf „medRxiv“, dem vom Cold Spring Harbor Laboratory (CSHL), der Yale University und dem British Medical Journal gegründeten Med-Archiv, veröffentlicht. Diese beschäftigt sich mit der epidemischen Vorhersage zu dem neuen Coronavirus „2019-nCoV“.

Die Biostatistiker aus den USA und Großbritannien setzten für ihre Berechnungen verschiedene Modelle ein. Diese kamen zu dem Ergebnis, dass sich bis zum 4. Februar allein in Wuhan zwischen 132.751 und 273.649 Menschen infizieren könnten.

Zudem gehen die Forscher – Jonathan Read, Jessica Bridgen, Derek Cummings, Antonia Ho und Chris Jewell – davon aus, dass sich die Seuche auch in anderen chinesischen Städten verbreitet und die Ausbreitung in anderen Länder ansteigen werde.

Wenn sich an der Kontrolle oder der Übertragung nichts ändert, erwarten wir weitere Ausbrüche in anderen chinesischen Städten und dass die Infektionen mit zunehmender Geschwindigkeit in internationale Gebiete verschleppt werden,“ so das Forscherteam.

Wuhan-Quarantäne kaum wirksam

Die Lokalregierung in Wuhan stoppte am Donnerstag, 23. Januar, den öffentlichen Nahverkehr, schloss die Bahnhöfe und den Flughafen. Im Verlauf des Tages wurden vier weitere Städte unter Quarantäne gestellt. Am Freitag erreichte die Zahl der abgeriegelten Städte 15. Die offiziellen Fallzahlen lagen bei 885 und 26 Toten.

Doch trotz der eilig und konsequent umgesetzten Maßnahmen geht die Studie eher davon aus, dass die Reisebeschränkungen von und nach Wuhan nicht wirksam seien, um die Übertragung in China zu stoppen:

Bei einer effektiven Reduzierung der Reisen um 99 Prozent kann das Ausmaß der Epidemie außerhalb von Wuhan bis zum 4. Februar nur um 24,9 Prozent reduziert werden.“

Die Forscher gehen daher davon aus, dass die grundlegende Reproduktionszahl für den „2019-nCoV“-Ausbruch höher als bei anderen Coronaviren sei und die Kontrolle und Eindämmung des Erregers wesentlich schwieriger sein könnte.

Die Studie selbst geht mit dem Stichtag 21. Januar von insgesamt 11.341 infizierten Personen (9.217 bis 14.245) aus. Die offiziellen Zahlen vom Dienstag lagen jedoch lediglich bei 291 Fällen inklusive sechs Toten. Die Wissenschaftler betonen in der Studie, dass es Vorbehalte hinsichtlich der Zuverlässigkeit der Modellvorhersagen gibt – die auf den zugrundeliegenden Annahmen und Daten des Modells beruhen. „Diese sollten bei der Interpretation unserer Ergebnisse berücksichtigt werden“, so die Forscher.

Anmerkung der Redaktion: Die offiziellen Zahlen über Todesfälle und Infizierte durch den Coronavirus in China haben wir in unseren Artikeln gelöscht, da wir davon ausgehen müssen, dass die gemeldeten Zahlen der staatlichen chinesischen Behörden nicht stimmen. Wir bemühen uns, die tatsächlichen Zahlen herauszufinden.



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