Virenexperte Prof. Guan Yi: „Seuchenlage in Wuhan außer Kontrolle“

"Der Ausbruch ist sicher. [...] Ich habe Hunderte von Schlachten geschlagen, Vogelgrippe, SARS, H5N1, Schweinepest und so weiter erlebt. Aber bei dieser Lungenentzündung in Wuhan fühle ich mich wirklich sehr machtlos", sagt der Virenexperte Prof. Guan Yi vom Staatlichen Zentrallabor der Universität von Hongkong.
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Ein Hinweis auf einen annullierten Flug nach Wuhan am 24. Januar 2020 am Flughafen Narita in Narita, Japan. Japan ist eines der beliebtesten ausländischen Reiseziele für chinesische Touristen während des Neujahrsfestes. Japan meldete zwei Fälle von Wuhan-Coronavirusinfektionen.Foto: Tomohiro Ohsumi/Getty Images
Von 24. Januar 2020

Am 22. Januar sprach Richard Hatchett, CEO der „Coalition for Epidemic Preparedness Innovations“ (CEPI), auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos über die Lungen-Seuche in China. Hatchett hält diese für möglicherweise ansteckender als SARS, möglicherweise aber auch weniger tödlich.

Die Infektiösität des Virus werde dadurch erhöht, dass das Frühstadium der Infektion möglicherweise nicht bemerkt wird und der Mensch sich weiterhin an öffentlichen Orten bewegt.

Der lautlose Weg zur Mutation

Der weltweit bekannte Mikrobiologe Prof. Guan Yi geht davon aus, dass im Fall der Wuhan-Lungen-Seuche die „goldene Vorbeugungs- und Kontrollperiode“ bereits verpasst wurde. Prof. Guan Yi ist Direktor des State Key Laboratory for Emerging Infectious Diseases (Staatliches Zentrallabor) der Universität von Hongkong und eine Koryphäe auf dem Gebiet der Viren-Forschung.

Nach Einschätzungen seiner Kollegin, Frau Prof. Zhu Huachen, stellvertretende Direktorin des Instituts für Virologie der Universität von Hongkong, werde das neue Coronavirus aus Wuhan das Ausmaß von SARS bei Weitem übertreffen, sagte der Experte im Interview mit dem chinesischen Wirtschaftsmagazin „Caixin“. Die Symptome reichen aktuell von mild und nicht sichtbar bis hin zu schweren Fällen.

Bei SARS waren es meist nur schwere Fälle. Auch traten die Symptome schnell nach der Infektion auf. Es sei für einen sehr toxischen Virus schwierig, für eine lange Zeit zu überleben, da die infizierten Personen schnell gefunden und in Quarantäne gestellt werden – oder rasch sterben. Für den Virus sei es nicht einfach, weitere Objekte zum Infizieren zu finden.

Bei dem neuen Virus ist laut Professor Yi die Erstübertragung schwach, die Symptome sind im Allgemeinen mild. Wird das Virus in dieser „goldenen Zeit“ jedoch nicht kontrolliert, kann es zu einer Infektion im großen Maßstab kommen. Sobald es überlebt und sich an viele Menschen angepasst hat, kann es Mutationen hervorrufen, die toxischer sind.

Die Ahnungslosen von Wuhan

Professor Guan Yi ist eher pessimistisch. Seinen Beobachtungen nach sei der Strom von Menschen auf den Straßen Wuhans bereits am 21. Januar erheblich zurückgegangen. Viele junge Leute waren demnach schon nach Hause zurückgekehrt, in ihre Heimatstädte, um am wichtigsten traditionellen Feiertag mit ihren Angehörigen zu feiern.

Sie seien möglicherweise mit Patienten in Kontakt gekommen, die sich noch in der Inkubationsphase [der Zeit zwischen Infektion und Symptombildung] befanden, bevor sie die Stadt verlassen hatten. „Sie sind wahrscheinlich mobile Viren-Träger.“ Laut Professor Yi betrage die Inkubationszeit des Virus etwa acht Tage. Als die Stadt am 18. Januar ein Reiseverbot verhängte, waren die meisten Menschen wohl schon zum Mond-Neujahr [Anm.: das Vorfest zum Chinesischen Neujahr am 25. Januar] nach Hause gereist.

Als diese Menschen in ihre Heimatstädte zurückehrten, brachten sie das Virus in alle Teile des Landes“, sagt Prof. Guan Yi, Viren-Experte.

Als Guan Yi am Dienstag, 21. Januar, 15 Uhr, nach Wuhan kam, um sich ein Bild der Lage zu machen, besuchte er den lokalen Gemüsemarkt Xiaodongmen Market. „Die Szene war friedlich und viele Leute waren immer noch damit beschäftigt, Neujahrswaren zu kaufen. Ich war äußerst überrascht.“ Weniger als zehn Prozent der Menschen hätten Atemmasken getragen.

Er entschied sich, schnell die Stadt wieder zu verlassen und buchte für den 22. Januar ein Ticket. Denn schon in dieser Nacht war dem Experten klar,

dass die Seuchenlage in Wuhan außer Kontrolle geraten war“.

„Kriegszustand“ ohne Alarm

Die Lokalregierung hatte den Fischmarkt, auf dem man die ersten Fälle der Seuche entdeckte, gleich am Anfang desinfiziert und damit entscheidende Beweise zur Suche der Quelle des Virus zerstört, kritisierte der Experte.

Auch auf dem Flughafen ging man leichtfertig vor, wie schon seit Beginn der Fälle. Nicht einmal die Böden wurden desinfiziert, die Passagiere wurden lediglich per Thermometer auf erhöhte Körpertemperatur hin überwacht. Am Sicherheitscheck arbeitete eine junge Frau. Sie trug nur eine einfache Einwegmaske: „Ich sagte: Mädchen, die Qualität deiner Maske ist nicht gut und du hast jeden Tag Kontakt mit so vielen Passagieren.“ Sie antwortete, dass sie keine andere trage, um das Bild nicht zu beeinträchtigen.

Professor Yi dachte, dass es doch ein „Kriegszustand“ sei, aber warum wurde dann kein Alarm ausgelöst? „Arme Bürger, sie bereiteten sich immer noch darauf vor, das neue Jahr in Frieden einzuläuten, und hatten keinen Sinn für die Epidemie.“

Unheimliche Einschätzungen

Wie geht es weiter? Prof. Guan Yi, der Viren-Spezialist, der auch als einer der wichtigsten Forscher im Zusammenhang mit SARS und der Vogelgrippe H7N9 (Geflügelpest) gilt, sagt:

Der Ausbruch ist sicher. […] Ich habe Hunderte von Schlachten geschlagen, Vogelgrippe, SARS, H5N1, Schweinepest und so weiter erlebt. Aber bei dieser Lungenentzündung in Wuhan fühle ich mich wirklich sehr machtlos.“

Da gebe es keinen Vergleich mit der SARS-Epidemie, bei der bis zu 70 Prozent der Infizierten von einzelnen „Super-Verbreitern“ stammten. Man konnte die Übertragungskette blockieren. Doch diesmal sei die Übertragungsquelle vollständig ausgebreitet, epidemiologische Untersuchungen seien nicht mehr möglich.

Es wird konservativ geschätzt, dass das Ausmaß der Infektion möglicherweise das Zehnfache von SARS erreicht.“

Prof. Guan Yi habe so viel erlebt und habe nie Angst gehabt. Die meisten seien kontrollierbar. „… aber diesmal habe ich Angst“.

Zahlen der letzten Tage

Nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin vom Donnerstag, 23. Januar, sind in zehn ausländischen Staaten insgesamt 17 bestätigte Fälle gemeldet worden, die meisten in Thailand (4) und Vietnam (2). Jeweils ein Fall war zu diesem Zeitpunkt in Japan, Südkorea, Taiwan, den USA, Singapur und Saudi-Arabien zu verzeichnen.

In China steigen die Zahlen stetig weiter an, 15 Städte wurden insgesamt abgeriegelt, inklusive der 11-Millionen-Metropole Wuhan. Dies geschah aber erst am letzten Tag vor dem chinesischen Silvester, die Universitäten hatten schon seit 6 Tagen Ferien und auch viele Millionen Menschen hatten bereits ihre Heimreise von oder nach Wuhan angetreten.

Anmerkung der Redaktion: Die offiziellen Zahlen über Todesfälle und Infizierte durch den Corona-Virus in China haben wir in unseren Artikeln gelöscht, da wir davon ausgehen müssen, dass die gemeldeten Zahlen der staatlichen chinesischen Behörden nicht stimmen. Wir bemühen uns, die tatsächlichen Zahlen herauszufinden.



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