Wie kann ich meine Mutter in Wuhan retten? Chinese in Kanada sucht verzweifelt nach Hilfe

Am 28. Januar kam der Chinese Jason Wang ins Büro der Epoch Times in Toronto, Kanada. Er wollte die Geschichte seiner Mutter in Wuhan bekannt machen, um sie dadurch vielleicht retten zu können. Im Gespräch berichtete er der Redaktion über seine Erlebnisse in den vergangenen zwei Wochen.
Titelbild
Menschen mit Schutzmasken neben einer Apotheke in Wuhan in der Provinz Hubei am 30. Januar 2020.Foto: HECTOR RETAMAL/AFP über Getty Images
Von 31. Januar 2020

Vor einem Jahr zog der 45-jährige Chinese Jason Wang mit seiner Frau von Wuhan nach Kanada um, damit er sein Kind beim Studium in Toronto unterstützen kann. Seine Eltern leben in Wuhan. Er berichtete der Epoch Times Kanada, wie es seinen Eltern in Wuhan in den vergangenen zwei Wochen erging. Und: Was geschah seitdem? Jason Wang sagt: „Ohne den Bericht hätte sich keiner um meine Mutter gekümmert“

Sein Bericht vom 28. Januar

Am 15. Januar bekam Wangs Mutter in Wuhan hohes Fieber bis zu 40° Celsius, es ließ tagelang nicht nach. Am 19. Januar ging die 72-jährige Mutter zur Notaufnahme des 4. Krankenhauses in Wuhan. Dort wurde sie zur CT-Untersuchung überwiesen. Ihr Diagnosebericht zeigte, dass Wangs Mutter „beidseitige infektiöse Lungenläsionen“ hat. Es wird darin empfohlen, auch nach der Behandlung weitere Untersuchungen durchzuführen. Außerdem hat sie mehrere kleine zystische Läsionen in der Leber.

Sie bekam vom Krankenhaus Medikamente für drei Tage und erhielt drei Spritzen. Danach fühlte sie sich immer noch sehr schwach. Doch sie bekam kein Bett im Krankenhaus und musste zurück nach Hause. Bis zum 27. Januar lag sie 12 Tage lang mit hohem Fieber zu Hause im Bett. Sie konnte nichts essen und auch nicht aufstehen.

Ein medizinischer Mitarbeiter in Wuhan bestätigte Herrn Wang am Telefon: „beidseitige infektiöse Lungenläsionen“ ist eine interne Formulierung für den Coronavirus, damit Familienangehörige keine Panik bekommen.

Diagnosebericht von Jason’s Mutter im Krankenhaus. Foto: Jason Wang

Jason Wang ist das einzige Kind seiner Eltern und möchte seiner Mutter natürlich helfen: „Ich will meine Mutter retten. Das Wichtigste im Moment ist, meine Mutter zu retten“, sagte Wang zu Epoch Times, „aber wir befinden uns in einer Sackgasse.“

In den letzten knapp zwei Wochen hat Herr Wang alles möglich probiert, aber es gab bislang keine Hilfe oder ein Krankenhausbett für seine Mutter.

Die Mutter erhält kein Bett im Krankenhaus in Wuhan

Herr Wang sagt: „Wenn man ein Bett im Krankenhaus in Wuhan kriegen will, muss man sich zuerst beim Leiter seines Wohnviertels anmelden. Dann reicht der Leiter den Antrag weiter nach oben, so wird man in die Warteliste aufgenommen. Man weiß nicht, wie lange man warten muss, man weiß auch nicht, auf welchem Platz man in der Warteliste steht. Man kann nur auf die Entscheidung von Oben warten. Aber keiner sagt, wer dieser Oben ist.“

Nach der Ankündigung der Regierung Wuhan können sich am Coronavirus-Erkrankte direkt an den Leiter des Wohnviertels wenden. Auf der offiziellen Webseite der Stadt wurden auch die Telefonnummer aller Leiter der Wohnviertel veröffentlicht.

So rief Jason am 26. Januar die Leiterin des Wohnviertels an, indem seine Eltern leben. Die Antwort am Telefon lautete: „Der Fall wurde schon nach Oben berichtet. Es gibt im Moment keine Lösung, man kann nur warten.“

Verwandte können auch nicht helfen

Herr Wang setzte sich mit mehreren Verwandten in Wuhan in Verbindung und bat sie, seiner Mutter zu helfen. Aber seine Schwiegereltern, Cousinen, Cousin, Onkels etc. können auch nicht helfen und noch nicht einmal zur Wohnung seiner Eltern fahren.

Privater Pkw-Verkehr ist in Wuhan zurzeit verboten. Selbst wenn man ein Auto haben sollte – es ist nutzlos. Man kann nur zu Fuß gehen. Aber der Weg ist zu Fuß zu weit für seine Verwandten, um zu seinen Eltern zu kommen.

Jason Wang. Foto: Kanadische Epoch Times

Es gibt nicht genug Lebensmittel zu Hause

Wangs Eltern haben noch ein Problem: Sie haben bald nichts mehr zu essen. Vor dem chinesischen Neujahr hatten sie etwas mehr eingekauft. Damals gab es schon weniger Gemüse und Getreide im Supermarkt, und es war teurer als zuvor.

Seine Eltern wohnen in der sechsten Etage und das Haus hat keinen Aufzug, die Mutter liegt im Bett und der Vater kann allein kaum Einkaufen gehen. Herr Wang möchte nach Wuhan fliegen und seine kranke Mutter besuchen, „aber das geht auch nicht. Ich kann jetzt nicht mehr nach Wuhan fliegen. Die Stadt ist gesperrt.“

Die medizinische Versorgung in Wuhan ist mangelhaft

Apotheken in Wuhan öffnen jeden Tag nur eine halbe Stunde. Innerhalb dieser halben Stunde sind alle Medikamente gegen den Coronavirus ausverkauft. Normale Bürger bekommen nicht einmal das Desinfektionsmittel.

In Krankenhäusern in Wuhan gäbe es keine freien Betten mehr. Unzählige Kranke stehen dort Schlange, manche können nur vorm Krankenhaus und vor der Notaufnahme liegen.

Macht und Geld spielen keine Rolle mehr

Herr Wang versuchte, durch private Beziehungen, die er in Wuhan hat, seiner Mutter zu helfen. Einer seiner Freunde leitet eine Behörde in Wuhan. Er erreichte ihn telefonisch, aber sein Freund kann selber auch nur zu Hause bleiben. Die Macht der Partei funktioniert angesichts des Virus nicht mehr.

Selbst Geld half nicht. Herr Wang hat auch versucht, einen Arzt mit Geld zu bestechen. Er sagte: „Ich habe Ärzte 20.000 Yuan (ca. 3.000 Euro) angeboten, aber das hat auch nicht geholfen. Man hat keine Chance, einen Arzt zu sehen. Manche Ärzte wurden selber schon angesteckt.“

Für Jason Wang sollte die KP Chinas für die Verbreitung des Coronavirus in China beziehungsweise weltweit verantwortlich gemacht werden: „Die Machthaber haben die Stadt einfach abgeriegelt – ohne medizinische Versorgung und Lebensmittelversorgung. Sie haben wirklich keine Achtung vor den Menschenleben.“

Soweit der ursprüngliche Bericht in der kanadischen Epoch Times.

Was geschah seitdem? „Ohne den Bericht hätte sich keiner um meine Mutter gekümmert“

Nachdem der Bericht am 28. Januar veröffentlicht wurde, rief am 29. Januar die Leiterin des Wohnviertels den Vater von Jason Wang an. Dies berichtete Herr Wang bei einem zweiten Besuch in der ET-Redaktion.

Er sagte unseren Redakteuren, dass die Leiterin des Wohnviertels ganz verändert war. Sie habe von dem Fall erfahren, auch die Leiter auf Stadtebene hätten alle Bescheid gewusst. Sie seien besorgt über den Fall. Der Vater könne gleich zum kommunalen Krankenhaus gehen und Medikamente für seine Frau holen.

Gleichzeitig bemühe sich die Führungsebene der Stadt Wuhan auch darum, ein Bett für die Mutter zu kriegen. Sobald ein Bett frei sei, werde sie es erhalten. Und die Leiterin fügte noch hinzu: Der Sohn solle keine dreckige Wäsche in der Öffentlichkeit waschen, das ergäbe ein schlechtes Bild.

Jason Wang bedankte sich bei der Epoch Times: „Ohne den Bericht hätte sich keiner um meine Mutter gekümmert.“

 

Der ursprüngliche Bericht erschien am 28. Januar in der Epoch Times.com (Übersetzung yz/ deutsche Bearbeitung ks)
Originalartikel: 营救武汉患病母亲 儿子多伦多求助大纪元曝光



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