Bald wieder Alltag? Berliner Lehrerin fordert Corona-Tests von Viertklässlern

Der Herbst ist da und damit auch die Erkältungssaison. Die vergangenen drei Jahre mit verpflichtenden Corona-Maßnahmen haben deutlich Spuren hinterlassen. Obwohl es derzeit keine Corona-Testpflicht gibt, ist das Thema an einer Berliner Grundschule aktuell.
Noch ist das Thema Corona-Test in den meisten Schulen nicht präsent. Foto: iStock
Noch ist das Thema Corona-Test in den meisten Schulen nicht präsent.Foto: iStock
Von 30. September 2023

Laut „Bild“ möchte eine Klassenlehrerin der Comenius-Schule in Berlin-Wilmersdorf, dass sich ihre Viertklässler wieder regelmäßig auf Corona testen lassen – ein- bis zweimal die Woche. Die Kinder sollten den Test selbst „unter Beaufsichtigung einer Person des Schulpersonals“ durchführen. Hierzu bat die Klassenlehrerin um die Einwilligung der Eltern.

Für eine betroffene Mutter geht das zu weit. Sie will nicht, dass die Kinder durch diese Maßnahme an die Zeit der Schulschließungen ohne Sozialkontakte erinnert werden. Als sie die Testungen für ihren elfjährigen Sohn ablehnt, versucht die Lehrerin, sie vom Gegenteil zu überzeugen.

„Als sie merkte, dass sie auf Granit stößt, wurde ich noch übergriffig gefragt, ob ich denn geimpft sei!“, schildert die 42-Jährige empört gegenüber „Bild“.

Kein Einzelfall

Ein Einzelfall ist die Schule jedoch nicht. Zwar findet man im Internet nur sehr wenig über Corona-Tests in Schulen, laut WAZ werden aber zumindest an einer Grundschule im Duisburger Süden wieder Corona-Tests verteilt.

Und auch in den anderen Bundesländern könnten die Corona-Tests schon bald wieder Thema in Schulen und Kitas werden. Wie die „Welt“ Mitte September berichtete, liegen zahlreiche Corona-Schnelltests noch unbenutzt in den Depots der Länder – allein in Berlin sind es rund 12 Millionen im Wert von rund 11,5 Millionen Euro. Ihr Ablaufdatum liegt zwischen November 2023 und Januar 2024.

Nach Auskunft des Berliner Bildungssenats sollen die Restbestände laut „Welt“ von den Jugendämtern an Kitas verteilt und nach Fristablauf entsorgt werden.

RKI spielt Schlüsselrolle

Gegenüber „Bild“ erklärte ein Sprecher des Berliner Bildungssenats, dass man sich an den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts orientiere, „das derzeit noch keine ausdrücklichen Testempfehlungen ausgesprochen hat“. Daher seien freiwillige Tests möglich, eine Pflicht dazu gebe es aber „derzeit“ nicht.

Ob es eine solche Empfehlung überhaupt geben wird, ist derzeit fraglich. Der kommissarische RKI-Präsident Lars Schaade erklärte am 18. September: „Bei Symptomen einer akuten Atemwegsinfektion sollte man generell drei bis fünf Tage zu Hause bleiben.“

Zwar verwies er auf das Tragen einer Maske, obwohl diese nach einer Vielzahl von Studien eine Virenverbreitung nicht verhindert, aber von Corona-Tests war nicht die Rede. Stattdessen nahm Schaade Bezug auf die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission für Impfungen gegen COVID-19, Influenza und Pneumokokken, die aktuell sein sollten.

„COVID-19- und Influenza-Impfung sind am gleichen Impftermin möglich und beeinträchtigen sich nicht gegenseitig“, warb Bundesgesundheitsminister Lauterbach.

Epidemiologe rät von Corona-Tests ab

Dass die Corona-Tests in der Vergangenheit aufgrund ihrer mangelhaften Aussagekraft und schädlichen Substanzen in die Kritik geraten waren, bleibt in der aktuellen Diskussion unerwähnt. Als prominentes Beispiel präsentierte Tesla-Gründer Elon Musk im November 2020 seine Corona-Testergebnisse, wie Epoch Times berichtete.

Musk kommentierte: „Gleiches Gerät, gleicher Test, gleiche Krankenschwester.“ Trotzdem fielen zwei Tests positiv und zwei negativ aus.

Der Epidemiologe Professor Klaus Stöhr jedenfalls sieht derzeit keinen Grund, sich selbst zu testen. „Wer krank ist, sollte zum Arzt gehen“, sagte er auf Nachfrage der „Bild“.



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