Pflanzliche Kräfte gegen Herzbeschwerden: Vier natürliche Blutverdünner

Herzkrankheiten sind weltweit die führende Todesursache. Während herkömmliche Medikamente zur Blutverdünnung weit verbreitet sind, bietet auch die Natur wirksame Alternativen. Dieser Beitrag stellt vier davon vor.
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Cayennepfeffer enthält Salicylate, die eine antithrombotische Wirkung besitzen.Foto: iStock
Von 2. September 2023

Rund eine Million Menschen in Deutschland greifen regelmäßig zu blutverdünnenden Medikamenten. Ihr Ziel ist, die Bildung potenziell gefährlicher Blutgerinnsel zu verhindern, Herzinfarkten und Schlaganfällen vorzubeugen und bestimmte Arten von Herzkrankheiten zu behandeln. Herzkrankheiten stellen die häufigste Todesursache weltweit dar. Rund 18 Millionen Todesfälle sind laut Weltgesundheitsorganisation jährlich auf sie zurückzuführen.

Es gibt jedoch viele Pflanzen, Lebensmittel und andere natürliche Wirkstoffe, die zur Blutverdünnung beitragen können. Viele von ihnen werden seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin verwendet. Nachfolgend vier der wirksamsten Blutverdünner aus der Natur.

1. Knoblauch

Knoblauch hat nahezu unbegrenzte medizinische Vorteile. Er besitzt antivirale, antibakterielle, antimykotische und entzündungshemmende Eigenschaften, stärkt das Immunsystem und senkt das Krebsrisiko. Außerdem schützt er vor Herzkrankheiten, insbesondere vor Arteriosklerose, Bluthochdruck, Blutgerinnung und Schlaganfall.

Sein Hauptinhaltsstoff ist ein flüchtiges Öl namens Allicin, das für seinen scharfen Geruch verantwortlich ist. Dieses Öl reguliert die Blutgerinnung, verhindert die Verdickung des Blutes und löst bereits vorhandene Klümpchen auf. Allicin wird freigesetzt, wenn Knoblauch gekaut, geschnitten oder zerdrückt wird. Einigen Quellen zufolge ist Allicin, sobald es freigesetzt wird, nur etwa eine Stunde lang aktiv. Aus anderen Quellen geht wiederum hervor, dass es zweieinhalb Tage lang aktiv bleibt, bevor es seine Wirksamkeit und seine heilende Wirkung verliert.

Über eine passende Dosierung gibt es keine einheitlichen Aussagen. Aus einer Metastudie von 2019 geht jedoch hervor, dass die Knolle besonders gesund und wirksam ist, wenn man sie über Monate oder Jahre hinweg täglich isst. Eine Menge von bis zu fünf Gramm am Tag (entspricht einer großen Zehe) sollte nicht überschritten werden, da übermäßiger Verzehr zu Übelkeit und Sodbrennen führen kann.

Knoblauchzehen. Foto: iStock

Verringert die Blutgerinnung
Eine Studie, die in der Zeitschrift „Food Science and Biotechnology“ veröffentlicht wurde, untersuchte die antithrombotische Wirkung von Knoblauch bei Ratten. Es kam heraus, dass der Knoblauch (in Form von Knoblauchpulver) über einen Zeitraum von sieben Tagen eine gerinnungshemmende Wirkung hatte.

In einer anderen Studie wurden Knoblauchpillen mit dem gängigen Blutverdünnungsmittel Plavix verglichen, was die Blutung und die Gerinnungsfähigkeit des Blutes betrifft. Die Forscher stellten fest, dass die Blutgerinnung bei denjenigen Probanden verringert war, die drei Wochen lang 1,2 Gramm oder 2,4 Gramm Knoblauch einnahmen. Zudem verlängerte sich die Blutungszeit bei denjenigen, welche die 2,4-Gramm-Knoblauchpille erhielten. Aufgrund der nachgewiesenen gerinnungshemmenden Eigenschaften des Knoblauchs sei seine Verwendung als ergänzende Behandlung „sehr zu empfehlen“.

Senkt den Blutdruck
Knoblauch ist auch dafür bekannt, dass er den Blutdruck senkt. Dies ergab unter anderem eine Metaanalyse von zwölf Studien, an denen 553 Erwachsene mit unkontrolliertem Bluthochdruck teilnahmen. Die Ergebnisse zeigten, dass Knoblauch sowohl den systolischen als auch den diastolischen Blutdruck wirksam senkt – und zwar mit ähnlichen Wirkungen wie herkömmliche Blutdruckmedikamente.

2. Cayennepfeffer

Cayennepfeffer ist ein Gewürz, das aus fein gemahlenen Cayenne Chilis sowie anderen Chilisorten hergestellt wird. Damit die Mischung schön scharf wird, werden auch die Schale und Kerne verwendet. Cayennepfeffer enthält Salicylate – eine Gruppe natürlich vorkommender Verbindungen, die eine antithrombotische Wirkung besitzen und zur Blutverdünnung beitragen. Salicylate werden in verschiedenen Produkten wie Aspirin, Schmerz- und Fiebersenkern und entzündungshemmenden Medikamenten verwendet.

In einer Studie aus dem Jahr 2019 wurde die antithrombotische Wirkung untersucht. Die Forscher verwendeten einen Extrakt aus Cayennepfeffer, um festzustellen, ob er eine Alternative zu teuren gerinnungshemmenden Medikamenten darstellen könnte. Die Ergebnisse zeigten, dass je höher die Konzentration des Cayennepfeffer-Extrakts war, desto wirksamer er als Gerinnungshemmer war.

Capsaicin, der Hauptbestandteil von Cayennepfeffer, ist auch wirksam bei der Senkung des Blutdrucks. Wer Cayennepfeffer zur Blutdrucksenkung verwenden möchte, kann ihn zu den Mahlzeiten hinzufügen, Cayennekapseln einnehmen oder eine Cayennetinktur trinken.

Cayennepfeffer wird aus fein gemahlenen Cayenne Chilis oder anderen Chilisorten hergestellt. Foto: iStock

Dr. John R. Christopher – ein Naturheilkundler und Kräuterkundiger, der 1953 die School of Natural Healing gründete – setzte Cayennepfeffer gegen Herzinfarkte ein. Auf seiner Website „Herbal Legacy“ schreibt er: „In 35 Jahren Praxis, in denen ich mit Menschen gearbeitet und sie unterrichtet habe, habe ich während meiner Hausbesuche keinen einzigen Herzinfarkt-Patienten verloren. Der Grund dafür ist, dass ich, wenn ich eintreffe und sie noch atmen, ihnen sofort eine Tasse Cayenne-Tee einschenke (ein Teelöffel Cayenne in einer Tasse heißem Wasser). Innerhalb von Minuten sind sie wieder auf den Beinen.“

Dr. Christopher betont, dass Cayenne eines der schnellsten Mittel ist, die auf das Herz wirken. Zudem wirke warmer Tee schneller als Tabletten, Kapseln oder kalter Tee. Der warme Tee öffne die Zellstruktur und gelange direkt zum Herzen.

3. Natto

Natto ist ein traditionelles japanisches Frühstücksgericht, das aus fermentierten Sojabohnen besteht. Zur Herstellung werden die Bohnen gekocht und anschließend durch Einwirkung des Bakteriums Bacillus subtilis fermentiert.

Natto enthält ein einzigartiges Enzym namens Nattokinase, das starke gerinnungshemmende Eigenschaften hat. Dadurch ist es hervorragend geeignet zur Senkung des Blutdrucks, zur Verbesserung der Durchblutung und zur Verringerung des Risikos von Herzerkrankungen und Schlaganfällen.

Das traditionelle japanische Natto ist schon seit Hunderten Jahren Bestandteil der japanischen Ernährung. Foto: iStock

In einer in „Scientific Reports“ veröffentlichten Studie wurde nachgewiesen, dass bereits eine einzige Dosis oraler Nattokinase dazu ausreicht, gleichzeitig sowohl den Abbau als auch die Verringerung der Bildung von Blutgerinnseln zu verstärken.

4. Ginkgo Biloba

Der Ginkgo (Ginkgo biloba) ist eine in China heimische, heute weltweit angepflanzte Baumart. In der traditionellen chinesischen Medizin werden die Blätter des Ginkgobaums seit Tausenden Jahren medizinisch genutzt. Ginkgo ist ein beliebtes pflanzliches Nahrungsergänzungsmittel in Europa, den Vereinigten Staaten und Kanada. Es wird bei Blutkrankheiten, Kreislaufproblemen und Gedächtnisstörungen eingenommen.

In einer 2019 in der Zeitschrift „Bioorganic Chemistry“ veröffentlichten Studie zeigten mehrere Verbindungen aus Ginkgo biloba gerinnungshemmende Eigenschaften, indem sie Thrombin – ein Enzym, das die Blutgerinnung verursacht – blockierten.

Blätter des Ginkgobaumes. Foto: iStock

In einem Artikel der Zeitschrift „Experimental & Clinical Cardiology“ wurde betont, wie wichtig es ist, Blutgerinnsel nach der Heilung aufzulösen. Dies sei ebenso essenziell wie die Gerinnselbildung an der Stelle einer Gefäßverletzung. Das Auflösen der Gerinnsel wird durch fibrinolytische Medikamente erreicht.

Die in der Zeitschrift erwähnte Studie hatte das Ziel, die Wirkung von Ginkgo-Biloba-Extrakt (aus den Blättern) mit dem fibrinolytischen Medikament Streptokinase zu vergleichen. Die Ergebnisse zeigten, dass der Ginkgoextrakt ähnliche Effekte wie Streptokinase hatte. Somit könnte er als Ergänzung oder Ersatz für das fibrinolytische Medikament dienen. Die Forscher betonten jedoch, dass potenzielle Nebenwirkungen von Ginkgo und Toxizität beim Menschen weiter untersucht werden müssen.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „4 Powerful Natural Blood Thinners to Combat Heart Disease“ (redaktionelle Bearbeitung il) und ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen suchen Sie bitte Ihren Arzt auf. 



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