Weihrauch und seine Heilwirkung: Ein Wundermittel für die Hausapotheke
Weihrauch, der „König der ätherischen Öle“ – er ist eines der wichtigsten und bekanntesten Naturheilmittel der Welt. Seine hohe Stellung bezeugt schon die Bibel: Er war eine der drei Gaben der Weisen aus dem Morgenland an Jesus.
Das ätherische Weihrauchöl wird aus dem Harz des Boswellia-Baumes gewonnen. Es ist in der ayurvedischen und traditionellen chinesischen Medizin ein hohes Gut und findet seit der Antike Anwendung in religiösen Zeremonien, in der Medizin sowie als Parfüm und Räucherwerk.
In der traditionellen Medizin diente Weihrauch zur Behandlung von Verstopfungen, mikrobiellen Infektionen und chronischen Krankheiten wie Krebs, Diabetes, rheumatischen Erkrankungen sowie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa (beide chronisch-entzündliche Darmerkrankungen).
Eine unendliche Liste heilender Eigenschaften
Ätherisches Weihrauchöl ist außerdem für seine Fähigkeit bekannt, Müdigkeit zu bekämpfen. Ein Fallbericht aus dem Jahr 2018 kam zu dem Schluss, dass Weihrauch bei einer Krebspatientin die Müdigkeit linderte.
In dem Bericht heißt es: „Die örtliche Anwendung von Weihrauch half ihr, ihre Müdigkeit zu überwinden: Sie konnte zuerst kaum noch den Kopf heben und war später in der Lage, einige grundlegende Aktivitäten des täglichen Lebens auszuführen.“
Studien zufolge besitzt Weihrauch zahlreiche heilende Eigenschaften. Er
- bekämpft Krebs,
- senkt den Blutzucker,
- wirkt gegen Arthritis (entzündliche Gelenkerkrankung),
- hemmt Entzündungen,
- baut Stress ab,
- hebt die Stimmung bei Depressionen,
- mindert Angstzustände,
- verbessert den Schlaf,
- lindert Kopfschmerzen,
- bringt das Immunsystem ins Gleichgewicht,
- hemmt das Wachstum von oder zerstört Mikroorganismen,
- wirkt bei Pilzinfektionen,
- bekämpft Hautinfektionen,
- lindert Schmerzen,
- schützt Nervenzellen und -fasern und verbessert die Gedächtnisleistung.
Weihrauch: Eine natürliche Alternative zu synthetischen Medikamenten
Dank seiner vielfältigen heilenden Eigenschaften kann Weihrauch mehrere künstliche Medikamente ersetzen, die normalerweise in einer Hausapotheke zu finden sind, wie Bengay, Aspirin, Aleve oder Motrin. Diese kommen oft bei Muskelkater oder Gelenkschmerzen zum Einsatz.
Da Weihrauch Schmerzen lindert und Schwellungen mindert, ist er ein wirksames Mittel zur äußeren Behandlung von Muskel- und Gelenkschmerzen. Weihrauch und Bengay sind beide topische schmerzlindernde Mittel. Allerdings ist Weihrauch ein natürliches pflanzliches Heilmittel, während Bengay Inhaltsstoffe enthalten kann, die aus fossilen Brennstoffen stammen, wie Propylparaben und Methylparaben.
Aspirin enthält auch synthetische Inhaltsstoffe wie Carnaubawachs, D&C Gelb Nr. 10 Aluminiumsee, Polysorbat 80, Propylenglykol und Triacetin.
Aleve (mit dem Wirkstoff Naproxen Natrium) und Motrin (Ibuprofen) hingegen sind nichtsteroidale Antirheumatika (NSAID), die bekanntermaßen das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und Magen-Darm-Blutungen erhöhen. Dieses Risiko besteht „vom ersten Tag der Einnahme an“, wie es in einem Leitartikel des „British Journal of General Practice“ aus dem Jahr 2016 heißt.
Da Weihrauch antiseptisch und entzündungshemmend ist, hilft er auch bei kleinen Schnitt- oder Schürfwunden. Er wurde in der traditionellen chinesischen Medizin zur Behandlung infizierter Wunden eingesetzt.
Einem Bericht der Fachzeitschrift „Journal of the Royal Society of Medicine“ zufolge hat Weihrauch „messbare antiseptische, antimykotische und entzündungshemmende Eigenschaften“ und ist daher wertvoll für „Wundauflagen“.
Die gängige künstliche Alternative ist Neosporin, das Vaseline (Petrolatum) enthält, eine synthetische Chemikalie, die aus fossilen Brennstoffen hergestellt wird.
Ein Wort zur Weihrauchqualität
Die besten Variante für eine Hausapotheke ist unverdünntes ätherisches Weihrauchöl. Wer echtes Weihrauchöl kaufen möchte, sollte keine Öle kaufen, bei denen auf dem Etikett „Duftöl“ oder „Parfümöl“ steht. Diese Öle können synthetisch sein. Am besten ist es, nur Öle zu kaufen, auf denen „100 Prozent ätherisches Öl“ steht.
Ich persönlich kaufe nur ätherische Öle, die aus biologischem Anbau stammen, keine Zusatzstoffe oder synthetischen Chemikalien enthalten und auf Schwermetalle, Mikroben und Glyphosat getestet wurden.
Weihrauchöl hat vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Im Folgenden teile ich meine Lieblingsrezepte und die üblichen Dosierungen mit.
Weihrauch zur äußeren Anwendung
Ätherisches Weihrauchöl kann pur (ohne Verdünnung) direkt auf die Haut aufgetragen werden. Bei empfindlicher Haut oder wenn es zum ersten Mal verwendet wird, sollte es verdünnt werden. Dafür zehn Tropfen ätherisches Weihrauchöl zu zwei Teelöffeln fraktioniertem Bio-Kokosöl hinzufügen. Ich gebe die Öle in eine Glasflasche für ätherische Öle, um die Anwendung zu erleichtern. Eine Glasflasche mit Pipette geht aber auch.
Wo nötig kann man das Weihrauchöl pur oder verdünnt auf die Haut auftragen. Um Spannungskopfschmerzen zu lindern, trägt man das ätherische Weihrauchöl auf die Schläfen und den Nacken auf und massiert es sanft in die Haut ein. Bei Gelenkschmerzen massiert man das Öl direkt auf das Gelenk. Bei kleineren Schnitt- oder Schürfwunden träufelt man das Öl sanft auf die Wunde.
Weihrauch für die Aromatherapie
Für eine Aromatherapie kann man zwei bis drei Tropfen ätherisches Weihrauchöl in einen Verdampfer oder Diffusor geben und das holzige Aroma genießen. Bei einem beruhigenden Bad kann man ein paar Tropfen des ätherischen Öls direkt ins Badewasser geben und die Dämpfe einatmen. Man kann auch fünf Tropfen Weihrauch zu etwa 700 Milliliter destilliertes Wasser hinzufügen, in eine Sprühflasche geben und damit seine Wohnung, sein Auto oder Büro besprühen.
Um die Atemwege zu befreien und Entzündungen in der Lunge zu reduzieren, können einige Tropfen Weihrauchöl in eine große Schüssel mit heißem Wasser gegeben werden. Danach ein Handtuch über den Kopf legen und die Dämpfe tief einatmen. Dabei sollte man darauf achten, dass das Wasser nicht kocht, sonst kann der Dampf die Haut verbrennen.
Um pochende Schmerzen durch eine Nebenhöhlenentzündung oder Kopfschmerzen zu lindern, kann man einen Waschlappen in eine Lösung aus warmem Wasser und Weihrauchöl tränken und ihn dann auf Augen, Nase und Stirn legen. Bei einem Muskelkater den getränkten Waschlappen direkt auf den Muskel legen.
Wer unterwegs ist, kann einfach den Deckel des Fläschchens mit dem ätherischen Weihrauchöl öffnen und ein bis drei Minuten lang das erdige Aroma einatmen. Alternativ kann man auch einen Tropfen Weihrauch unter die Nase halten und tief einatmen.
Weihrauch als Mundspülung
Aufgrund seiner antiseptischen Eigenschaften ist Weihrauch eine wirksame Mundspülung. Weihrauch enthält eine Verbindung, die so wirksam ist, dass sie „Erreger in der Mundhöhle“ abtötet. Laut einer Studie, die im „Journal of Traditional and Complementary Medicine“ erschien, empfehlen Forscher, Weihrauch als „Mundspülung zur Vorbeugung und Behandlung von Mundinfektionen“ zu verwenden.
Dafür kann man zwei bis drei Tropfen ätherisches Weihrauchöl in eine Tasse warmes Wasser geben und eine Minute lang die Zähne mit der Lösung spülen. Dabei sollte man darauf achten, dass die Lösung die Vorder- und Rückseite jedes Zahnes, die Zunge und den Gaumen berührt. Anschließend gurgeln und alles ausspucken.
Weihrauch kann oral eingenommen werden, wenn er richtig verdünnt und naturrein ist. Dafür einen Tropfen ätherisches Weihrauchöl in 250 Milliliter Wasser oder in einen Esslöffel Honig tropfen.
Bei der Einnahme von ätherischem Weihrauchöl sollte man darauf, dass das Produkt 100 Prozent reines Öl ist. Weihrauchkapseln können auch online gekauft werden.
Was man vor der Einnahme wissen sollte
Weihrauch „zeigte keine schwerwiegenden Nebenwirkungen und gilt als sicher“, heißt es in einer Übersichtsstudie, die im „Journal of Traditional and Complementary Medicine“ erschien. Schwangere oder stillende Frauen sollten vor der Einnahme von Weihrauch ihren Arzt konsultieren.
Weihrauch kann mit konventionellen Medikamenten interagieren und zu Toxizität oder unerwünschten Nebenwirkungen führen. So zeigte Weihrauch Studien zufolge Wechselwirkungen mit Warfarin und Leukotrienhemmern. Ferner hat Weihrauch blutverdünnende Eigenschaften und sollte daher nicht gleichzeitig mit blutverdünnenden Medikamenten verwendet werden.
Weihrauch verursacht zudem selten leichte Hautausschläge und Verdauungsprobleme, einschließlich Übelkeit und Magenschmerzen.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Über die Autorin
Sina McCullough ist Ernährungswissenschaftlerin, Kräuterkundige und zertifizierte Heilpraktikerin des Vereins „Gluten Free Society“. Sie konzipierte das Programm „GO WILD: How I Reverse Chronic & Autoimmune Disease“, in dem sie erklärt, wie chronische und Autoimmunerkrankungen mit der richtigen Ernährung geheilt werden können. Zudem ist sie Autorin mehrerer Bücher und hat drei Kinder.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Frankincense: A First Aid Essential Oil With Anti-Arthritic, Analgesic, Anti-Microbial Effect and Mores“ (redaktionelle Bearbeitung as)
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