Schülerin schlägt Alarm: „Ich will nicht zu Fridays for Future-Demos – Ich will lernen!“

Mehrheit siegt, Einzahl fliegt - so ungefähr fühlte es sich für die 16-jährige Maria an. Demokratisch wurde in ihrer Klasse in den vergangenen Wochen über die Teilnahme an den Fridays for Future-Demos abgestimmt. Daraufhin wurde die gesamte Klasse freigestellt - manche Schüler mussten gegen ihren Willen an der Demo teilnehmen.
Titelbild
Friday for Future-Kinder in Deutschland.Foto: Omer Messinger/Getty Images
Epoch Times8. Oktober 2019

Unterrichtsausfall, kalte Füße, dumm rumstehen – so hat sich Maria (Name geändert) ihren neuen Lebensabschnitt auf dem Fachgymnasium nicht vorgestellt. Im Sommer hat die 16-Jährige gerade ihren Realschulabschluss hinter sich gebracht, in einer Kleinstadt. Dort blieb sie vom Fridays for Future-Hype verschont. Nun zog es Maria in eine größere Stadt in Mecklenburg-Vorpommern. Dort paukt sie unter anderem in der 11. Klasse Mathematik, Wirtschaft und Französisch. „Nicht ganz einfach“, sagt sie der Epoch Times. Der Unterrichtsstoff sei sehr umfangreich. Vor allem in Mathematik müsse sie sich sehr konzentrieren und viel lernen, mehr noch als in der Realschule.

Umso erstaunter war Maria, als sie von einem normalen Schultag plötzlich vom Unterricht freigestellt wurde – gegen ihren Willen. Sie wurde Opfer der Fridays for Future-Bewegung. Von den 29 Schülern in ihrer Klasse sprach sich die Mehrheit für eine Teilnahme an der deutschlandweit ausgerufenen Demo-Aktion am 20. September 2019 aus. Die Handvoll, die sich dagegen sträubte, wurde schlichtweg „mundtot gemacht“, beklagt die Schülerin. Dabei war eine Kontrollarbeit in Mathematik für den Freitag angekündigt. Dafür hatten Maria und andere gebüffelt. Doch aus der Kontrolle wurde nichts.

„Die Freistellung gilt für alle, Ausnahmen gibt es nicht“, sagte Marias Lehrer zu den Jugendlichen. Und so musste Maria – ob sie wollte oder nicht – an ihrer ersten Fridays for Future-Demo teilnehmen. Die Lehrer blieben übrigens während der Ausfallstunden entweder in der Schule oder gingen nach Hause.

Das Bild, das sich Maria auf dem Marktplatz bot, war unerwartet. Schülerinnen und Schüler standen herum, unterhielten sich oder „drehten Kippen“. Einige malten mit Kreide „Klima-Sprüche“ auf die Pflastersteine, beispielsweise: „Klimawandel stoppen – das Bier muss kalt bleiben!“, „Wer Plastik kauft, würde auch Kinder essen“, „Klimaschutz ist viel mehr wert als Notre Dame“.

Maria stand mit einigen ihrer Mitschüler, die ebenfalls kein Interesse an der Demo hatten im Abseits. Als ihnen gesagt wurde, sie sollten sich auf der Straße positionieren, damit die Menschen sie besser sehen könnten, reagierten sie nicht. „Soll er sich doch selbst da hinstellen“, murmelte jemand aus der Gruppe. Die Jugendlichen hatten die Nase voll. Es war ungemütlich und es passierte nichts. Keine Kundgebung, keine Parolen, die gerufen wurden. Sie standen einfach nur da und froren. Irgendwann gingen sie nach Hause.

Eine Woche später sah es nicht besser aus. Fünf Schüler meldeten sich bei der Abstimmung, die nicht an der Fridays for Future-Demo teilnehmen wollten. „Andere Schüler hatten nicht den Mut, sich gegen die Fridays for Future-Bewegung zu positionieren“, erzählt Maria. Sie fürchteten, dass sie von den anderen „vollgemeckert“ würden. Und wieder wurde zugunsten der Mehrheit entschieden. Als sich die wenigen Schüler gegen die Demo positionierten, sagte ihr Klassenlehrer:

Es ist besser, wenn ihr alle geht. Sonst müssen die, die zur Demo gehen, den Unterrichtsstoff nachholen.“

Also gingen die Schüler gegen ihren Willen erneut zur Fridays for Future-Demo auf den Marktplatz. Es war nicht viel kälter als am Freitag zuvor, dafür regnete es. Insgesamt waren an diesem Tag sieben Schulklassen dieser Schule vom Unterricht ab der zweiten oder dritten Stunde befreit. Fünf Klassen davon gingen nach der zweiten Unterrichtsstunde los. Als sie auf dem Markplatz gegen 9.30 Uhr ankamen, war dort nichts los. Die Schüler warteten noch eine Weile, bevor sie sich auf den Heimweg machten.

Als Marias Klasse ankam, etwa 10.30 Uhr, war immer noch nichts los – kein Wunder, die Demo sollte erst um 11.30 Uhr beginnen. Manche Schüler seien ins Einkaufscenter gegangen, andere gingen etwas essen, so Maria. „Es war einfach zu unangenehm, bei diesen frischen Temperaturen sich die Beine in den Bauch zu stehen.“

Erst als eine 13. Klasse aus Marias Schule kam – sie hatten noch eine Klausur geschrieben – ging die „Demo“ los. Die Schüler kündigten die Marschroute an und es gab eine kurze Kundgebung. Was gesagt wurde, ging an Maria vorbei. Kein Interesse. In Erinnerung sind ihr noch einige Richtlinien für den Protestmarsch geblieben. So wurden umweltfreundliche Glasflaschen verboten und das Werfen von Steinen wurde strengstens untersagt.

Marias Klasse ging mit der Masse mit. Was „die da vorne gebrüllt haben“, konnte man in Marias Reihe nicht verstehen. Maria fühlte sich dort verloren und „irgendwie blöd“, so beschrieben es auch einige ihrer Mitschüler. „Es war einfach unangenehm“. Die ganze Aktion sollte drei bis vier Stunden dauern. Irgendwann hatte Maria die Nase voll. Da bereits andere Mitschüler das Feld verlassen hatten, entschloss sich auch Maria mit weiteren Mitstreiterinnen den Marschzug zu verlassen. Sie gingen nach Hause. Durchgefroren, müde. Frustriert zog sie sich die Decke über den Kopf und schlief ein. Für Maria stand nach diesem Tag endgültig fest:

Ich will nicht zu Fridays for Future-Demos. Ich will lernen!“

Am darauf folgenden Montag diskutierten die Schüler in der Schule miteinander. Für mehr Schüler als zuvor stand fest, dass sie eine weitere Fridays for Future-Demo nicht besuchen wollen. Ob dies tatsächlich so umgesetzt wird, bleibt offen. Denn jetzt sind erstmal Herbstferien. (sua)



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