Der Garten im Mai + Tipps gegen Schnecken

Mit wärmeren Temperaturen beginnt es im Garten kräftig zu wachsen und sprießen. Viele Pflanzen werden gesetzt – und müssen vor Schnecken geschützt werden.
Schnecken lieben Gemüse
Die spanische Wegschnecke hat einen guten Appetit, aber außer dem Gärtner fast keine natürlichen Feinde.Foto: iStock
Von 30. April 2023

Der Mai ist ein wichtiger Monat für Gartenfreunde, denn nach den Eisheiligen Mitte Mai (11. bis 15.) beginnt der Sommer im Gemüsegarten und viele wärmeliebende Sommerkulturen dürfen ins Freie. Für erfahrene Gärtner sind diese Tage ein wichtiger Richtwert, da bis zur letzten Eisheiligen am 15. Mai – der „kalten Sophie“ – erfahrungsgemäß noch Bodenfrost auftreten und Schäden bei Jungpflanzen verursachen kann. Die wärmende Sonne lockt jedoch auch Schnecken an.

Aussaaten im Mai

Zahlreiche Gemüsesorten werden im Mai direkt ins Freiland gesät. Dazu zählen Karotten, Kohlrabi, Blumenkohl, Rote Bete, Kohl, Mangold, Erbsen, schoßfeste Radieschen sowie Sommersalate wie Pflück- und Eissalat.

Ab Mitte Mai kommen zudem die Samen von Bohnen und Zuckermais sowie wärmeliebender Kräuter wie Basilikum, Majoran, Bohnenkraut und Estragon in die Erde. Ebenso können Gurken, Kürbis und Zucchini direkt ausgesät werden.

Auch Sommerblumen wie Ringelblumen, Kapuzinerkresse und Sonnenblumen werden ins Beet gesät. Die Blüten der Blumen schmücken nicht nur den Garten, sondern sind auch eine delikate Dekoration für Salate und Gemüsegerichte. Ringelblumen helfen zudem, das Mikrobiom des Bodens zu verbessern und Schädlinge zu reduzieren.

Sommerkulturen pflanzen

Alle vorgezogenen Fruchtgemüse verlassen ab Mitte Mai ihre Kinderstube. Dazu gehören Tomaten, Paprika, Auberginen, Melonen, Zucchini, Gurken und Kürbisse. Sie alle sind sehr wärmebedürftig und lieben einen windgeschützten und sonnigen Platz mit nährstoffreicher und durchlässiger Erde im Garten. Die Erde wird am besten mit reifem Gartenkompost und organischem Dünger wie etwa Hornmehl oder Kuhmistpellets angereichert.

Tomaten sollten zusätzlich überdacht werden, um sie vor Regen zu schützen. Denn bleibt Feuchtigkeit auf den Blättern, entwickelt sich häufig eine Pilzkrankheit, die Kraut- oder Braunfäule. Befällt diese die Früchte, werden sie ungenießbar. Ein gut belüfteter Folientunnel, ein Glashaus oder eine selbst gebaute lichtdurchlässige Überdachung sind ideal. Zusätzlich sollte man darauf achten, dass die Blätter nicht mit Gießwasser benetzt und die Pflanzen mit ausreichend Abstand – circa 60 bis 80 Zentimeter – stehen.

Tomaten gedeihen außerdem wunderbar, wenn sie in Töpfe mit mindestens 30 Zentimeter Durchmesser gepflanzt und an eine sonnige Hauswand oder am Balkon unter dem Dachvorsprung geschützt platziert werden. Gleiches gilt für Paprika, Auberginen und Gurken.

Melonen und Schlangengurken finden im Gewächshaus ihre idealen Wachstumsbedingungen. Sie sollten eine Rankhilfe bekommen. Kürbisse hingegen wachsen gut in humosem Boden und am Kompost.

Weitere vorgezogene Gemüsesorten wie Knollen- und Stangensellerie und die wärmeliebende Süßkartoffel kommen ebenfalls ab Mitte Mai ins Gartenbeet. Süßkartoffeln zählen zu den Starkzehrern und benötigen einen sehr sonnigen Standort und nährstoffreiche, leicht sandige Erde. Sie werden mit einem Pflanzabstand von mindestens 60 Zentimeter ausgepflanzt. Bei guter Kultur bringt eine Pflanze drei bis fünf Kilogramm Ertrag.

Jetzt ist auch Zeit, wärmeliebende Kräuter zu pflanzen. Lavendel und Salbei sollten in keinem Garten fehlen. Basilikum und Bohnenkraut passen ideal als Mischkultur zu Tomaten, Paprika und Auberginen. Die Kräuter schützen mit ihren duftenden ätherischen Ölen ihre Gemüse-Nachbarn vor Schädlingen, fördern ein gesundes Wachstum und verbessern ihren Geschmack.

Jäten und Mulchen

Nicht nur das Gemüse legt im Mai ordentlich an Wachstum zu, sondern auch viele Bei- und Unkräuter. Damit sich das Gemüse gut entwickeln kann, ist es daher wichtig, die Beete unkrautfrei zu halten. Um eine gute Bodenbeschaffenheit mit ausreichend Bodenlebewesen und Mikroorganismen zu fördern, empfiehlt es sich, den unkrautfreien Gartenboden zu mulchen.

Mulchen hat gleich mehrere Vorteile, denn das Mulchmaterial dient als Futter für die Mikroorganismen des Bodens. Diese zerlegen die Mulchschicht und wandeln sie in verfügbare Nährstoffe für die Pflanzen um. Mulchen ist somit gleichzeitig Düngung. Außerdem wird das Wachstum der Beikräuter unterdrückt – was das Jäten erspart – und der Boden vor Austrocknung und Kälte geschützt. Je mehr Mulchschicht man aufbringt, umso weniger Gießen ist notwendig.

Als Mulchmaterial kann angewelkter Rasenschnitt, gehäckseltes Stroh, Laub von Obstbäumen oder Heu verwendet werden. Gemulcht wird in regelmäßigen Abständen, sobald die letzte Mulchschicht verrottet ist.

Tipps gegen Schnecken

Mit den warmen Temperaturen sind auch die ersten Schnecken zurück und viele Jungtiere geschlüpft. Gemeint ist damit vor allem die Spanische Wegschnecke. Bis Juli benötigen die jungen Nacktschnecken viel Futter, bevor sie sich weiter fortpflanzen. Die zarten Gemüsejungpflanzen sind also in Gefahr, von den Schnecken vertilgt zu werden. Wer jetzt sinnvolle Maßnahmen ergreift, kann weitere Populationen verhindern:

Schnecken Absammeln

Eine der sichersten Methoden ist das tägliche Absammeln. Dafür ist abends die beste Zeit, wenn sie aus ihren Verstecken kommen. Das Auflegen von feuchten Brettern erleichtert das Absammeln.

Es stellt sich jedoch die Frage, was mit den abgesammelten Schnecken geschehen soll. Eine verbreitete Methode ist, sie mit heißem Wasser zu übergießen, was einen schnellen Tod für die Schnecken bringt. Möchte man den Schnecken den Tod ersparen, kann man sie in einem weit entfernten Wald oder einer Feldwiese aussetzen.

Anti-Schnecken-Deo: Knoblauch, Kaffee und andere Düfte

Schnecken meiden den Geruch von Knoblauch und anderen Pflanzen mit starken ätherischen Ölen. Dazu zählen Lavendel, Rosmarin und Salbei. Gießt man mit Pflanzenbrühen und -jauchen – zum Beispiel aus Knoblauch und Tomaten – vertreibt der Geruch die Schnecken.

Eine weitere Möglichkeit ist, die Pflanzen mit verdünntem Kaffee zu gießen. Das Koffein im Kaffee wirkt als Nervengift für die Schnecken. Der Nachteil dieser beiden Methoden ist, dass nach jedem Regen wieder neu gegossen werden muss.

Basilikum ab Mitte Mai in Mischkultur zu Tomaten gesetzt, vertreibt Schnecken.

Basilikum, ab Mitte Mai in Mischkultur zu Tomaten gesetzt, vertreibt Schnecken. Foto: iStock

Natürliche Barrieren gegen Schnecken

Verschiedene natürliche Materialien, die auf Wegen und um die Pflanzen ausgebracht werden, überwinden Schnecken nur ungern. Vermahlene Pflanzenfasern (Getreideschalen) besitzen eine leichte Lockwirkung, sobald die Schnecken damit in Berührung kommen, vertrocknen sie.

Schafwolle und Flachs wirken dann, wenn sie großflächig ausgebracht werden, nur zehn Zentimeter um die Pflanze hat kaum Wirkung. Oftmals werden auch Eierschalen und Sägespäne empfohlen, diese können Schnecken jedoch mühelos überwinden.

Eine bewährte natürliche Methode sind Laufenten im Garten. Sie verzehren Nacktschnecken besonders gern. Laufenten benötigen ausreichend Platz und eine Wasserstelle im Garten. Ein Zaun um das Gemüsebeet ist sinnvoll, denn Enten mögen auch Salat und Gemüse.

Schneckenzaun, -kragen und Pflanzhüte

Ein Schneckenzaun um ein Gemüsebeet ist sehr erfolgversprechend. Der Zaun besteht aus verzinktem Blech mit einer doppelt umgebogenen Kante, die es den Schnecken unmöglich macht, diesen zu überwinden. Andererseits muss er auch mindestens zehn Zentimeter in den Boden gesteckt werden. Der Nachteil sind die höheren Kosten. Doch ein Schneckenzaun aus Metall ist sehr langlebig und kann jedes Jahr wieder verwendet werden.

Schneckenkragen aus Kunststoff für einzelne Pflanzen basieren auf dem gleichen Prinzip.

Pflanzhüte und Pflanzglocken werden über die Pflanzen gestülpt. Sie haben oben ein Lüftungsloch, das sicherheitshalber mit einem Fliegengitter verschlossen werden sollte. Sie schützen sehr zuverlässig vor Schnecken, zudem auch vor Wind, Hagel und Kälte.

Allgemeine Tipps gegen Schnecken
  • Beim Auspflanzen der Gemüsepflanzen starke und gesunde Exemplare auswählen, da Schnecken schwache Pflanzen schneller überfallen.
  • Beim Gießen darauf achten, die Pflanze nur punktuell zu gießen, sodass der Boden rundum trocken bleibt. Trockenheit ist der größte Feind von Schnecken. Generell morgens gießen.
  • Auf chemische Schneckenpräparate sollte verzichtet werden. Sie töten auch Nützlinge und Rückstände davon finden sich im Gemüse wieder.


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