Aus Protest: Redakteurinnen von Vatikan-Zeitung kündigen ihren Job

Die Redakteurinnen der Frauenzeitschrift des Vatikans kündigen ihren Job. Wie es mit dem Magazin nun weitergeht, ist ungewiss.
Titelbild
Vatikan-MauerFoto: Dan Kitwood/Getty Images
Epoch Times26. März 2019

Die rein weiblich besetzte Redaktion der Frauenzeitschrift des Vatikans gibt aus Protest gegen ihre Arbeitsbedingungen auf. Nach sieben Jahren werde die mit Billigung des früheren Papstes Benedikt XVI. ins Leben gerufene monatliche Publikation „Frauen Kirche Welt“ ihr Erscheinen einstellen, erklärte die Gründerin der Zeitschrift, Lucetta Scaraffia, in einem am Dienstag veröffentlichten Brief an Papst Franziskus.

Wir werfen das Handtuch, weil wir uns von einem Klima aus Misstrauen und wachsender Delegitimierung umgeben fühlen“, schrieb die Historikerin und Journalistin Scaraffia.

Mit der in mehreren Sprachen erschienenen Zeitschrift ende eine „neue und außergewöhnliche Erfahrung für die Kirche“. Erstmals hätten Frauen eigenständig mitten im Vatikan und dessen Kommunikationsabteilung arbeiten können.

Auch über die Aufgabenverteilung und Personalien habe die Redaktion, die an die vatikanische Zeitung „Osservatore Romano“ angegliedert war, selbst entscheiden können. Seit der Ernennung des Schriftstellers Andrea Monda zum neuen Chef des „Osservatore Romano“ im Dezember sei es damit jedoch vorbei gewesen. Mittlerweile gelte wieder der „überholte und öde Brauch der von oben getroffenen Auswahl“ von Frauen für die Redaktion, die der neuen Führung „vertrauenswürdig“ erschienen.

„Frauen Kirche Welt“ hatte über spirituelle Themen und Theologie berichtet, aber auch heikle und mitunter stark feministisch unterlegte Texte veröffentlicht. Im Februar hatte die Zeitschrift mit einem Dossier sexuelle Gewalt gegen Nonnen für Aufsehen gesorgt. Daraufhin räumte Papst Franziskus erstmals den Missbrauch von Nonnen durch Kleriker ein. (afp/nh)



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