„CNN“: Melania soll Trump zur Anerkennung des Biden-Sieges geraten haben – Ihr Twitter-Beitrag sagt etwas anderes

Hat „CNN“ erneut Falschnachrichten aus einer angeblichen anonymen Quelle verbreitet? Diese soll dem Sender zugetragen haben, First Lady Melania Trump habe Präsident Donald Trump zugeredet, die Wahlniederlage zu akzeptieren. Auf ihrem Twitter-Account sagt sie etwas anderes.
Titelbild
First Lady Melania Trump.Foto: ZAK BENNETT/AFP via Getty Images
Von 9. November 2020

Der US-Nachrichtensender „CNN“ berichtet unter Berufung auf angebliche Quellen im Weißen Haus, dass die First Lady der USA, Melania Trump, gemeinsam mit Schwiegersohn und Chefberater Jared Kushner auf Präsident Donald Trump eingewirkt haben soll, damit dieser den Sieg seines Gegenkandidaten Joe Biden bei den Präsidentschaftswahlen anerkenne.

Twitter-Beitrag der First Lady sagt etwas anderes

Auf Twitter hat sich Melania Trump unterdessen am Sonntag, 8. November, selbst zu Wort gemeldet. Dabei hat sie sich mit den Bemühungen ihres Ehemannes solidarisiert, sicherzustellen, dass das Wahlergebnis auf eine saubere und faire Weise zustande kommt.

Die Amerikaner haben faire Wahlen verdient“, schreibt Melania. „Jede rechtmäßig – nicht unrechtmäßig – abgegebene Stimme sollte gezählt werden. Wir müssen unsere Demokratie durch vollständige Transparenz verteidigen.“

Diese Äußerung kam zu einem Zeitpunkt, als „CNN“ seine Meldung bereits veröffentlicht hatte.

Melania Trump hatte zuletzt am Wahltag zum Thema gepostet

Mehrere Medien, die Demokratische Partei und Biden selbst haben Trumps Herausforderer am Samstag zum Sieger der Präsidentschaftswahlen erklärt. Donald Trump erklärte in einer Stellungnahme, die Wahl sei „noch lange nicht gelaufen“. Der Präsident weiter:

Joe Biden ist noch von keinem Staat als Sieger bestätigt, erst recht nicht in jenen Staaten, in denen es wegen des knappen Ausgangs verpflichtende Nachzählungen geben muss. Und auch da nicht, wo unser Wahlkampfteam gültige und legitime Klagen eingebracht hat, die für den letztendlichen Sieger entscheidend sein könnten.“

Wie die englischsprachige Epoch Times berichtet, war Melania Trumps Twitter-Beitrag ihr erster Post mit Bezug zu den Wahlen seit dem Wahltag selbst.

Neuauszählungen und Wahlanfechtungen noch offen

Während deutsche Medien unisono schreiben, Donald Trump erhebe Behauptungen über Unregelmäßigkeiten bei der Stimmenauszählung ohne Beweise, waren diese mit Blick auf den Swing State Pennsylvania, der über 20 Wahlmänner verfügt, mittlerweile bereits Gegenstand eines ersten Urteils des Supreme Court.

Dieser hatte in der Vorwoche die Wahlbehörden angewiesen, Briefwahlstimmen, die nach dem Wahltag eingegangen waren, von den anderen getrennt aufzubewahren.

Die US-Post untersucht zudem Vorwürfe eines Whistleblowers aus Erie County, wonach ein lokaler Post-Amtsleiter, der als fanatischer Trump-Gegner in Erscheinung getreten war, die Anweisung erteilt habe, auch nach dem Wahltag eingegangene Wahlumschläge mit Wahltagsstempel zu versehen.

Zu Unstimmigkeiten wie diesen kommen Klagen wegen Software-Fehlfunktionen von Wahlcomputern und Verstorbene, deren Name sich auf Wählerlisten wiederfanden. Darüber hinaus sei in manchen Wahllokalen Beobachtungswilligen der Zutritt zur Auszählung verweigert worden.

Demokraten: „Unregelmäßigkeiten ohne Einfluss auf das Ergebnis“

Mittlerweile sind Wahlbeschwerden in mehreren Swing States anhängig. Während Republikaner wie Senator Lindsey Graham gezielten Wahlbetrug wittern und aus diesem Grund Donald Trump auffordern, nicht vorschnell eine Niederlage einzugestehen, stellen Demokraten die Untersuchungsbedürftigkeit mancher Vorfälle nicht in Abrede, bezweifeln jedoch, dass diese eine signifikante Auswirkung auf das Ergebnis hätten.

Deshalb fordern die Demokraten, die vom höchsten Gericht Pennsylvanias im Vorfeld der Wahl getroffene Entscheidung zu akzeptieren, Briefwahlstimmen zu zählen, die nach dem Wahltag eingegangen waren, sofern sie nicht nachweislich später abgestempelt wurden.

Die Darstellungen des Whistleblowers aus Erie County hingegen bestärken die Republikaner in ihrer Einschätzung, dass der Briefwahlprozess in dem wichtigen Staat untergraben wurde.



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