Corona-Pandemie im Newsticker 26. April: Todeszahlen in Italien unter 300 gefallen – Großbritannien meldet weniger neue Tote

Entgegen der Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts will Baden-Württemberg künftig auch Menschen auf das KPCh-Virus testen, die keine entsprechenden Symptome haben. Die Kosten für Tests bei Menschen ohne Symptome werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen getragen - diese übernimmt das Land Baden-Württemberg.
Epoch Times24. April 2020

20:45 Uhr: Zahlen in Deutschland rückläufig

Die absolute Zahl der täglich neu entdeckten Infektionen  sinkt in Deutschland weiter. Bis Sonntag wurden im Durchschnitt der letzten sieben Tage täglich rund 1.800 Neuinfektionen gemeldet, das ist der niedrigste Stand seit 18. März. Auch ohne die Durchschnittsrechnung, die Wochentagseffekte neutralisieren soll, wurde am Sonntag mit 1.476 die niedrigste absolute Zahl an Neuinfektionen seit Mitte März registriert.

Auch die Zahl der mit Covid-19-Patienten belegten Intensivbetten sank bis Sonntag um 1,4 gegenüber dem Vortag auf 2.535, genau 13.218 Intensivbetten waren am Abend frei. Und schließlich war auch die Zahl der Menschen, die binnen 24 Stunden mit dem Virus gestorben sind, mit 84 so niedrig wie seit 30. März nicht mehr, 6.012 Tote wurden bislang insgesamt gezählt.

Laut Abfrage bei den Landesministerien, Städten und Landkreisen waren bis Sonntagabend insgesamt 158.338 Personen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet, rund 120.000 davon sind laut Hochrechnung aber bereits wieder genesen. Die Zahl der aktiven Infektionen sankt damit um 3,5 Prozent gegenüber dem Vortag auf rund 32.150.

20:00 Uhr: Auch in Frankreich deutlicher Trend zu weniger Todesfällen

Die Zahl der neuen Todesfälle in Frankreich ist deutlich gesunken. Innerhalb von 24 Stunden seien 242 Menschen gestorben, teilten die Behörden am Sonntagabend in Paris mit. Einen Tag zuvor waren es noch 369 neue Todesfälle gewesen. Insgesamt starben in Frankreich nach offizieller Zählweise 22.856 Menschen an Covid-19.

Derzeit sind mehr als 28.000 Menschen im Krankenhaus, wobei die Zahl der Patienten auf den Intensivstationen seit zweieinhalb Wochen sinkt. Sie lag am Sonntagabend bei 4682.

19:45 Uhr: Italien meldet fallende Totenzahlen und nur leichten Anstieg neu erfasster Infektionen

Italien hat von Samstag auf Sonntag den niedrigsten Anstieg der Todeszahlen seit sechs Wochen registriert. Binnen 24 Stunden starben 260 Menschen, wie die Zivilschutzbehörde am Abend mitteilte. Dies sei der niedrigste Stand seit dem 14. März, als 175 Tote binnen eines Tages gemeldet wurden.

Seitdem hatte die Zahl der Todesopfer immer über 300 gelegen. Auf dem Höhepunkt starben in Italien fast tausend Menschen am Tag. Insgesamt starben inzwischen 26.644 Menschen die als Corona-Tote gemeldet wurden. Die Zahl der neu gemeldeten Infektionsfälle in Italien stieg erstmals seit sechs Tagen wieder leicht und erhöhte sich um 256 auf 106.103.

Ministerpräsident Giuseppe Conte wollte noch am Sonntagabend auf einer Pressekonferenz die Etappen einer schrittweisen Lockerung der seit dem 9. März geltenden Ausgangssperre erläutern. Die Lockerungen sollen ab dem 4. Mai beginnen. Dann solle auch „ein großer Teil der Unternehmen“ wieder öffnen, sagte Conte der Zeitung „La Repubblica“.

18:15 Uhr: Weniger Todesfälle in Großbritannien

Die Zahl der neuen Todesfälle ist in Großbritannien auf den tiefsten Stand seit Ende März gefallen. Innerhalb von 24 Stunden seien  413 positiv getestete Menschen gestorben, teilte am Sonntag das Gesundheitsministerium in London mit. Das ist die geringste Zahl seit dem 31. März.

Mit den neuen Fällen stieg die Zahl der  offiziellen Todesfälle in Großbritannien auf insgesamt über 20.700. Das Königreich hat eine landesweite Ausgangssperre verhängt. Die Regierung hatte vor kurzem erklärt, die Epidemie habe ihren Höhepunkt überschritten.

14:15 Uhr: Grevenbroich ordnet Massentest an

Weil sich zwei mit dem Virus infizierte Familien nicht an die angeordnete Quarantäne gehalten haben, hat das Gesundheitsamt in Grevenbroich einen ganzen Hochhauskomplex mit 117 Wohnungen abgeriegelt. Alle 450 Bewohner sollen auf das Virus getestet werden.

So wollen die Gesundheitsbehörden in der Stadt zwischen Düsseldorf und Mönchengladbach herausfinden, ob sich die Nachbarn bei einem der Kontakte mit den Infizierten selbst mit dem KPCh-Virus angesteckt haben. Die Behörden zäunten das gesamte Grundstück am Wochenende ein und bauten einen Sichtschutz auf. Ein Sicherheitsdienst kontrollierte die Ein- und Ausgänge. Die Hausbewohner sollen das Grundstück erst wieder verlassen dürfen, wenn die Tests in ein paar Tagen beweisen, dass sie sich nicht bei ihren Nachbarn angesteckt haben.

Grevenbroich: Corona-Test für alle 450 Bewohner eines Hochhauses – Wer sich weigert, muss 14 Tage in Quarantäne

14:00 Uhr: Australien startet Corona-App

Australien hat eine App zur Rückverfolgung der Kontakte von Coronavirus-Infizierten eingeführt. COVIDSafe nutzt die Bluetooth-Technologie, um Informationen über Begegnungen zwischen Menschen zu speichern, wenn ein Mensch sich mit dem KPCh-Virus infiziert hat. Diese Daten können von den Behörden abgerufen werden.

Der Chef der Gesundheitsbehörden, Brendan Murphy, sagte, die App könne den „mühsamen Prozess“ der Rückverfolgung beschleunigen. Damit sollen Nutzer ausfindig gemacht werden, die sich 15 Minuten oder länger in einem Abstand von bis zu 1,5 Metern zu einem Coronavirus-Infizierten aufgehalten hätten.

Die Verwendung der App ist freiwillig. Nutzer können ein Pseudonym nutzen, die Polizei hat keinen Zugriff auf die Daten. Zudem werden alle Informationen automatisch nach 21 Tagen gelöscht.

12:50 Uhr: Italiens Schulen bleiben bis September geschlossen

Italiens Schulen bleiben bis September zu. Regierungschef Giuseppe Conte begründete dies in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der Zeitung „La Repubblica“ mit zu hohem Ansteckungsrisiko. „Die Gesundheit unserer Kinder steht auf dem Spiel“, sagte er dem Blatt. Ein Expertenkomitee habe das Risiko einer Öffnung der Schulen vor September „in allen Szenarien“ als zu hoch bewertet, sagte Conte.

Nach den Worten des Regierungschefs ist ab dem 4. Mai eine schrittweise Lockerung der strikten Ausgangssperre geplant. Dann solle auch „ein großer Teil der Unternehmen“ wieder öffnen, sagte Conte. Dies gelte für das verarbeitende Gewerbe bis hin zur Baubranche. Anfang der Woche will seine Regierung die Pläne im Detail vorstellen.

12:20 Uhr: Landwirtschaftsministerin fordert Überwachung des Schutzes der Erntehelfer

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) fordert die Bundesländer auf, den Schutz von Erntehelfern vor einer Corona-Ansteckung hinreichend zu überwachen. Die Gesundheitsvorschriften müssten in den landwirtschaftlichen Betrieben „unbedingt befolgt werden – auch wenn das Zeit und Geld kostet“, sagte sie. „Die Bundesländer sind in der Pflicht, die Einhaltung dieser Regeln zu überprüfen.“

Letztlich wurde jedoch die Einreise von insgesamt 80.000 Arbeitskräften (von rund 300.000 Üblichen) unter Auflagen erlaubt. Nachdem ein mit dem Virus infizierter rumänischer Erntehelfer in Baden-Württemberg starb, flammte eine Debatte über den Schutz der Saisonkräfte auf.

12:15 Uhr: Baden-Württemberg will künftig auch symptomfreie Menschen auf Corona testen

Entgegen der Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) will Baden-Württemberg künftig auch Menschen auf das KPCh-Virus testen, die keine entsprechenden Symptome haben. Untersucht werden sollen nun „auch Menschen ohne Symptome, die aber in engem Kontakt zu Infizierten stehen oder zuletzt gestanden sind“, erklärte Landesgesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) am Sonntag. „Einen deutlichen Schwerpunkt der Testungen setzen wir auf Personen, die in Krankenhäusern oder der stationären Pflege arbeiten.“

„Eine deutliche Ausweitung der Corona-Tests“ sei eine „sehr wirksame Methode“, um die Pandemie unter Kontrolle zu halten, erklärte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). „Deshalb haben wir uns entschieden, künftig noch mal deutlich mehr Bürgerinnen und Bürger als bisher auf das neuartige Virus testen zu lassen.“

Die Landesregierung sprach von einer „bundesweit einmaligen Strategie“. Sie ignoriert damit allerdings die Fachmeinung des RKI: „Tests bei asymptomatischen Personen werden nicht empfohlen“, heißt es dort.

Die Laborkosten für Tests bei Menschen ohne Symptome werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen getragen. In Baden-Württemberg wird den Angaben zufolge das Land dafür aufkommen, „bis der Bund die Finanzierung geregelt hat“.

11:30 Uhr: Ab Montag gilt die Maskenpflicht im deutschen ÖPNV

Ab dem 27. April gilt die Maskenpflicht in deutschen Verkehrsbetrieben. Die Verkehrsbetriebe setzen überwiegend auf Freiwilligkeit und die Eigenverantwortung der Reisenden. Allerdings gilt: „Fahrgäste, die keinen Mund-Nasen-Schutz tragen, dürfen von der Beförderung ausgeschlossen werden.“

Verkehrsbetriebe setzen bei Maskenpflicht auf Eigenverantwortung

9:30 Uhr: Tagesaktuelle Fallzahlen für Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland infizierten Menschen am Sonntag mit 154.175 angegeben – ein Plus von 1737 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 156.513 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 5640 Todesfälle, die JHU 5877 Tote. Die Zahl der Genesenen betrug etwa 112.000.

Für die einzelnen Bundesländer übermittelte das RKI die folgenden Zahlen (Infizierte / Differenz zum Vortag / Tote):

Baden-Württemberg: 30.761 / +592 / 1237
Bayern: 40.912 / +365 / 1596
Berlin: 5600 / +75 / 123
Brandenburg: 2694 / +67 / 100
Bremen: 739 / +20 / 27
Hamburg: 4429 / +29 / 140
Hessen: 7946 / +109 / 315
Mecklenburg-Vorpommern: 673 / +6 / 16
Niedersachsen: 9785 / +94 / 384
Nordrhein-Westfalen: 31.669 / +204 / 1096
Rheinland-Pfalz: 5835 / +68 / 147
Saarland: 2482 / +14 / 107
Sachsen: 4428 / +22 / 147
Sachsen-Anhalt: 1494 / +14 / 36

Schleswig-Holstein: 2630 / +18 / 96
Thüringen: 2098 / +40 / 73

Gesamt: 154.175 / +1737 / 5640

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Nicht jeder, der infiziert ist, erkrankt am Virus. 80 Prozent aller Corona-Infektionen verlaufen mild. Nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts werden alle Todesfälle von Patienten, bei denen eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, als „Corona-Tote“ gewertet. Vorerkrankungen werden nicht berücksichtigt. Bei der Influenza ist das anders.

8:55 Uhr: Frankreich will am Dienstag Plan zur Lockerung von Corona-Maßnahmen vorlegen

Frankreichs Premierminister Edouard Philippe wird am Dienstag den Plan der Regierung zur Lockerung der Corona-Auflagen vorstellen. Es seien 17 Prioritäten festgelegt worden, nach denen das Land schrittweise ab 11. Mai aus der Abriegelung geführt werden soll, teilte das Büro des Premiers der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag in Paris mit.

Dazu gehören unter anderem die Wiedereröffnung von Schulen, die Rückkehr Beschäftigten an ihren Arbeitsplatz und die Wiederaufnahme des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs sowie die Bereitstellung von Masken und Desinfektionsmittel. In Frankreich gilt seit dem 17. März eine strikte Ausgangssperre.

8:45 Uhr: Spanier dürfen ab 2. Mai wieder Sport treiben und spazieren gehen

Spanier sollen ab dem 2. Mai zumindest wieder im Freien Sport treiben und spazieren gehen können. Dies stellte Regierungschef Pedro Sanchez am Samstagabend in einer Fernsehansprache in Aussicht. Voraussetzung für diese Lockerung sei allerdings, dass sich die Corona-Zahlen weiter positiv entwickeln.

„Wenn die Pandemie sich weiter in eine positive Richtung entwickelt, dann wird es ab 2. Mai erlaubt sein, für Individualsportarten oder Spaziergänge mit den Menschen, mit denen man zusammen wohnt, ins Freie zu gehen“, sagte Sanchez. Er kündigte zudem an, dass die Regierung am Dienstag einen Plan für weitere Lockerungen der Ausgangssperre ab Mitte Mai vorstellen wolle.

In Spanien gelten seit dem 14. März strikte Ausgangsbeschränkungen, die härter sind als in fast allen anderen Ländern: Menschen dürfen ihre Wohnungen nur verlassen, um Lebensmittel oder Medikamente zu kaufen, zum Arzt zu gehen oder ihren Hund auszuführen. Zu ihrem Arbeitsplatz dürfen sie nur, wenn die Arbeit von Zuhause nicht möglich ist.

Diese Vorschriften waren erst am Mittwoch bis zum 9. Mai verlängert worden. Allerdings sollen Kinder am Sonntag erstmals seit sechs Wochen wieder die Häuser verlassen und spazieren gehen dürfen. Ihnen ist es ab sofort erlaubt, unter Aufsicht eines Erwachsenen täglich eine Stunde an der frischen Luft zu verbringen.

8:25 Uhr: München hofft: Corona-App soll mit dem Gesundheitsamt verbunden sein und Klarnamen liefern

Kommunen in Deutschland wollen mit der Corona-App viel mehr Daten sammeln, als bislang angedacht. München hofft auf eine automatisierte Weiterleitung von Daten an die Behörden. Eine „automatisierte Meldung“ ans Gesundheitsamt von Personen, die einen „infektionsrelevanten Kontakt“ hatten, würde „viel kostbare Zeit sparen“ und helfen, „Infektionsketten frühzeitig zu durchbrechen“, sagte eine städtische Gesundheitsreferentin.

In Nordrhein-Westfalen wird ein Zwang zur App erwogen. Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses des dortigen Städtetages, Andreas Meyer-Falcke, sagt über die App: „Wenn ich das freiwillig mache, okay, aber damit die App wirklich Sinn hat, müsste man die eigentlich verpflichtend machen. Dafür braucht es eine gesetzliche Grundlage, die müsste der Bund schaffen.“

7:55 Uhr: Dezentralisierte Speicherung bei Corona-App angedacht

In der Diskussion um die Entwicklung einer Corona-Warn-App ist die Bundesregierung nach den Worten von Kanzleramtschef Helge Braun auf dezentralisierte Speicherung der Nutzerdaten eingeschwenkt. Man werde nunmehr „eine dezentralisierte Architektur vorantreiben, die die Kontakte nur auf den Geräten speichert und damit Vertrauen schafft“.

Bisher war stets von einer zentralisierten Variante die Rede. Das sei wichtig, um die Entwicklung der Epidemie besser verfolgen zu können, hieß es. Zu klären sei auch, wer dann über die Daten verfügen solle.

Die Behörden führen derzeit mit Google und Apple Gespräche über eine entsprechende App, die helfen soll, die Ansteckungen einzudämmen, wenn die Ausgehbeschränkungen gelockert werden. Sie soll erfassen, welche Smartphones einander nahegekommen sind – und Nutzer warnen, wenn sich später herausstellt, dass sie sich neben infizierten Personen aufgehalten hatten. Eine solche App würde auf das Smartphone aufgespielt, das dann über Bluetooth mit anderen Smartphones kommuniziert.

7:50 Uhr: 46 Bundespolizisten infiziert – 573 in Quarantäne

46 Bundespolizisten haben sich mit dem KPCh-Virus infiziert, 573 Mitarbeiter befinden sich in Quarantäne. Das berichtet die „Bild am Sonntag“. Die Beamten sind derzeit wegen der Corona-Pandemie verstärkt an den deutschen Außengrenzen und auf Bahnhöfen im Einsatz.

Laut Innenministerium wurde die Bundespolizei „als Einsatzbehörde prioritär versorgt“ und hat Schutzmasken im siebenstelligen Bereich zusätzlich erhalten. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) kündigte in „Bild am Sonntag“ weitere Schutzmaßnahmen an: „Wenn es die Einsatzsituation erfordert, müssen wir für unsere Polizei- und Rettungskräfte den notwendigen Schutz gewährleisten.“

Samstag, 25. April:

21:17 Uhr: Deutschland und andere EU-Staaten rufen zu Ramadan-Waffenruhe in Libyen auf

Deutschland, Frankreich, Italien und die Europäische Union (EU) haben aus Anlass des Fastenmonats Ramadan zu einer „humanitären Waffenruhe“ in Libyen aufgerufen. Trotz aller diplomatischer Bemühungen gingen die Kämpfe in dem Krisenland unvermindert weiter, hieß es in einer am Samstagabend in Paris veröffentlichten gemeinsamen Erklärung. Die Entwicklungen der vergangenen Wochen hätten die Sorgen um das Land und die seit langem leidende Bevölkerung wachsen lassen.

In der gemeinsamen Erklärung werden „alle Akteure in Libyen aufgerufen, sich vom Geist des Ramadan inspirieren zu lassen und die Diskussionen über einen dauerhaften Waffenstillstand wieder aufzunehmen“. Alle Kräfte müssten nun vereint werden „gegen einen gemeinsamen Feind“: das Virus.

Seit dem gewaltsamen Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 herrscht in Libyen Chaos. Die von der UNO anerkannte Einheitsregierung von Fajes al-Sarradsch in Tripolis ist schwach. Ein Großteil des Ostens und Südens des Landes wird von den Truppen von General Chalifa Haftar kontrolliert. Dieser startete vor einem Jahr eine Offensive auf Tripolis.

Alle internationalen Vermittlungsversuche zu einer Lösung des Konflikts scheiterten bisher.

19:22 Uhr: Italien wartet auf Beschlüsse über Lockerungen der Ausgangssperre

Mit Spannung werden in Italien Entscheidungen der Regierung über mögliche Lockerungen der strikten Ausgangssperre erwartet. Die bis Sonntag erwarteten Beschlüsse sollen Aufschluss darüber geben, welche Freiheiten die 60 Millionen Italiener im Sommer genießen können und in welchem Tempo die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone die Corona-Krise überwinden kann. Die aktuelle Ausgangssperre läuft am 3. Mai aus.

Berichten zufolge sieht ein Ministerpräsident Giuseppe Conte vorliegender Plan schrittweise Lockerungen über einen Zeitraum von vier Wochen vor. Demnach könnten die Italiener Anfang Mai zum ersten Mal seit dem 9. März uneingeschränkt ihre Wohnung verlassen. Dann könnten Parks wieder öffnen. Eine Rückkehr der Italiener zu ihrem früheren Leben sähe der Plan demnach aber weiter nicht vor.

Restaurants dürften den Berichten zufolge ab dem 4. Mai wieder Essen zum Abholen anbieten. Alles andere bliebe weiter geschlossen. Museen könnten möglicherweise am 18. Mai wieder öffnen, um „der Welt eine optimistische Botschaft zu senden, dass Italien (mit Vorsicht) zurück ist“, schrieb die Zeitung „Corriere della Sera“. Doch selbst diese stufenweisen Lockerungen könnten bei ersten Anzeichen für einen Anstieg der täglichen Infektionszahlen wieder zurückgenommen werden.

18:13 Uhr: Kinderärzte: Eltern zögern Arztbesuche wegen Corona hinaus

Kinderkliniken und -praxen erleben seit Wochen einen massiven Rückgang von jungen Patienten, weil die Eltern eine Ansteckung mit dem Virus fürchten. Das habe teils bedrohliche Folgen, sagte der Vorsitzende des Verbands Leitender Kinder- und Jugendärzte Deutschlands, Wolfgang Kölfen, der „Rheinischen Post“. So habe es bereits Komplikationen bei Blinddarmentzündungen gegeben, weil Eltern zu lange gewartet hätten.

Zudem fehle durch den Wegfall der Kitas ein Frühwarnsystem für Kinder aus schwierigen Verhältnissen, so der Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche der Städtischen Kliniken Mönchengladbach. In Mönchengladbach war zuletzt ein fünfjähriger Junge zu Tode geprügelt worden, berichtet die Zeitung. „Deshalb müssen wir die Kinder in den Fokus nehmen“, sagte Kölfen und fordert einen Schutzschirm für Kinder. „In dem Sinne, dass man sie nicht einfach wegsperren kann ohne eine Perspektive. Das ist doch staatlich angeordnete Kindesvernachlässigung.“

Bisher gebe es keine Beweise dafür, dass Kinder das Virus weitergeben, wenn sie selbst keine Symptome zeigen. Alles, was Kinder aus schwierigen Familien derzeit psychisch gesund erhalte, falle zudem weg, Langzeitschäden seien nicht auszuschließen. Kölfen wünscht sich daher eine Perspektive für die Eltern, wie es weitergeht. „Ich könnte mir auch vorstellen, dass sich ein Politiker öffentlich in kindgerechter Sprache auf Augenhöhe einmal an Kinder wendet, warum nicht?“

16:15 Uhr: Spahn setzt bei Masken-Beschaffung auf China – deutsche Unternehmen haben das Nachsehen

Das Bundesgesundheitsministerium setzt bei der Beschaffung von persönlicher Schutzausstattung wie Masken auf Einkäufe in China. „Vor allem die Beschaffung vor Ort in China zeigt kurzfristig Wirkung. Sie erlaubt den Zugriff auf sehr große Kapazitäten der bisher überwiegend dort angesiedelten Hersteller“, schreibt das Ressort von Minister Jens Spahn (CDU) auf eine Anfrage des FDP-Bundestagsabgeordneten Alexander Müller, über welche die „Welt“ (Samstagsausgabe) berichtet.

Zugleich hob das Ministerium hervor, durch „liefer- und produktionsintensivierende Maßnahmen“ Anreize auch für deutsche Unternehmen zu setzen und „in Deutschland persönliche Schutzausrüstung zu produzieren“.

Allerdings mehrten sich Fälle, in denen deutsche Unternehmen sich mit Angeboten an das Ministerium wendeten, aber eine Absage erhielten – mit der Begründung, die Bundesregierung konzentriere sich „gegenwärtig bei der Beschaffung persönlicher Schutzausstattung auf direkte Vertragsbeziehungen mit Herstellern aus Asien“.

Müller kritisierte diese ablehnenden Schreiben und warf Spahn vor, „ziemlich kaltschnäuzig“ in China einzukaufen, „statt deutschen Herstellern auch eine Chance zu geben und die Umstellung der Produktion hierzulande zu honorieren“.

15:03 Uhr: Merz fordert „neuen Generationenvertag“ angesichts Corona-Krise

Der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat angesichts der hohen Neuverschuldung Deutschlands in der Corona-Pandemie einen neuen Generationenvertrag gefordert. „Wir brauchen einen neuen Generationenvertrag, wenn wir jetzt so viel Geld ausgeben und damit die Zukunft der jungen Generation mit einer schweren Hypothek belasten“, sagte Merz, der ursprünglich am Samstag auf einem CDU-Sonderparteitag für den Vorsitz kandidieren wollte, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Samstag.

Die Politiker, die jetzt handelten, stünden nach der Corona-Krise in der Verantwortung, sagte Merz. „Sie müssen ein Konzept vorlegen, wie dieses Geld wieder zurückgezahlt werden kann“, forderte der CDU-Politiker.

Staat und Gesellschaft müssten „wieder Prioritäten setzen und werden entscheiden müssen, was wir uns noch leisten wollen und was nicht“. Dies werde zu Verteilungskämpfen führen. „Wir stehen für die nächsten Jahre, wenn nicht Jahrzehnte vor einer Phase der Neujustierung unserer Prioritäten und einer Auseinandersetzung darüber.“

13:22 Uhr: Hälftlingsmeuterei in Argentinien

Die Angst vor dem aus China stammenden SARS-CoV-2 hat in Argentinien eine stundenlange Häftlingsmeuterei in einem Gefängnis ausgelöst. Insassen der Haftanstalt Villa Devoto in der Hauptstadt Buenos Aires kletterten am Freitag auf ein Dach, setzten Matratzen in Brand und bewarfen Wärter mit Gegenständen, nachdem ein Gefängniswärter positiv getestet worden war.

Die Polizei umstellte die Haftanstalt, in der rund 2200 Häftlinge untergebracht sind. Erst nach neun Stunden endete der Aufstand, nachdem Sprecher der Häftlinge sich zu einem Treffen mit Behördenvertretern bereit erklärten, wie örtliche Medien unter Berufung auf das Justizministerium berichteten.

Die Gefangenen fordern, dass Angehörige von Risikogruppen unter den Insassen unter Hausarrest gestellt werden, bessere Schutzmaßnahmen im Gefängnis selbst sowie einen Erlass bestimmter Strafen. Vor Ausbruch des Virus laufende Verfahren zum Straferlass sollen fortgesetzt werden.

Inhaftierte auf dem Gefängnisdach in Buenos Aires. Foto: JUAN MABROMATA/AFP via Getty Images

12:45 Uhr: DLRG rät vom Baden ab

Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) wünscht sich, dass die Bürger auch bei steigenden Temperaturen auf Baden in Seen oder Flüssen verzichten. „Zurzeit raten wir vom Baden und Wassersport ab, denn wer im oder auf dem Wasser in Not gerät, bringt auch die Retter in eine mögliche Infektionsgefahr“, sagte der DLRG-Experte Achim Wiese den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag mit Blick auf die Corona-Pandemie.

Die DLRG rechnet damit, dass die Pandemie die Schwimmfähigkeiten der Bevölkerung verschlechtert. Die Wartezeiten für Schwimmkurse und für Wassergewöhnungskurse für kleine Kinder würden noch länger werden. „Die Schwimmfertigkeit der Menschen in Deutschland leidet darunter, da zurzeit keine Ausbildung durchgeführt werden kann“, sagte Wiese.

Auch die Schwimmlehrer sind besorgt. „Meine Sorge ist, dass sich bei gutem Wetter in diesem Corona-Sommer sehr viele in Flüssen, Seen und Meer ablenken wollen und wir dann mehr Unfälle und Todesfälle zu beklagen haben“, sagte der Präsident des Deutschen Schwimmlehrerverbandes, Alexander Gallitz, den Funke-Zeitungen.

9:36 Uhr: RKI meldet neue COVID-19-Fallzahlen: Über 106.000 Genesene

Anzahl Differenz zum Vortag Fälle/ 100.000 Einw. Todesfälle
Baden-Württemberg 30.169 377 273 1.189
Bayern 40.547 608 310 1.566
Berlin 5.525 66 147 113
Brandenburg 2.627 91 105 97
Bremen 719 12 105 27
Hamburg 4.400 42 239 139
Hessen 7.837 125 125 305
MV 667 6 41 16
Niedersachsen 9.691 147 121 377
NRW 31.465 359 175 1.084
Rheinland-Pfalz 5.767 36 141 138
Saarland 2.468 23 249 107
Sachsen 4.406 29 108 141
Sachsen-Anhalt 1.480 44 67 35
Schleswig-Holstein 2.612 55 90 95
Thüringen 2.058 35 96 71
Gesamt 152.438 2.055 183 5.500

Zum gestrigen Tag meldete das RKI „schätzungsweise“ 106.800 Infizierte, die von dem Virus genesen sind. Von über 83 Millionen Einwohnern sind somit rund 46.000 infiziert.

[Anmerkung der Red.: Nicht jeder, der infiziert ist, erkrankt am Virus. 80 Prozent aller Corona-Infektionen verlaufen mild. Nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts werden alle Todesfälle von Patienten, bei denen eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, als Corona-Tote gewertet. Vorerkrankungen werden nicht berücksichtigt. Bei der Influenza ist das anders.]

8:15 Uhr: Polnische Pendler demonstrieren gegen Corona-Maßnahmen

Hunderte polnische Pendler haben am Freitagabend auf beiden Seiten der deutsch-polnischen Grenze gegen die verhängten Corona-Maßnahmen demonstriert, die sie daran hindern, täglich ihren Arbeitsplatz in Deutschland zu erreichen. Mit Schildern wie „Lasst uns ohne Quarantäne zur Arbeit rein“ forderten etwa 200 Demonstranten am Grenzübergang Rosowek-Rosow eine Lockerung der Regeln, wie die polnische Nachrichtenagentur PAP berichtete.

Als Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie ordneten die Regierungen beider Länder an, dass alle Menschen, die nach Deutschland und Polen einreisen, für 14 Tage in Quarantäne müssen. In Deutschland gelten für Grenzgänger allerdings Ausnahmen, in Polen jedoch nicht.

„Deutsche Krankenhäuser in der Grenzregion beschäftigen eine große Zahl von Ärzten und Krankenschwestern, die nicht zur Arbeit pendeln können“, sagte Marta Szuster, die Veranstalterin des Protestes auf der deutschen Seite. „Gleiches gilt für Apotheker oder Lehrer“, sagte sie PAP.

Ähnliche Proteste fanden in mehreren anderen Grenzstädten statt, unter anderem in Gubin und Guben sowie in Zgorzelec und Görlitz. Nach Daten von Eurostat aus dem Jahr 2018 pendelten rund 125.000 Menschen, die in Polen leben, zum Arbeiten nach Deutschland.

7:30 Uhr: Belgien lockert Corona-Beschränkungen

Belgien will seine Corona-Beschränkungen ab Anfang Mai schrittweise lockern. In einer ersten Phase vom 4. Mai an sollten zwar wieder mehr öffentliche Verkehrsmittel im Einsatz sein. Das Tragen einer Gesichtsmaske sei in Bus und Bahn für Personen ab zwölf Jahren aber Pflicht, sagte Wilmès. Jeder Bürger erhalte eine Stoffmaske gratis.

Geschäfte bleiben zunächst geschlossen – abgesehen von solchen, die andere Unternehmen, aber keine Privatpersonen als Kunden haben (Business-to-Business). Eine Ausnahme gibt es für Stoff- und Kurzwarenläden, die bereits am 4. Mai öffnen dürfen. Wenn möglich sollten private Verkehrsmittel genutzt werden, empfahl Wilmès. Allerdings dürfen Belgier – unter Einhaltung der vorgeschriebenen Distanz – vom 4. Mai an wieder mit zwei Personen Sport treiben, mit denen sie nicht zusammenwohnen. Das Arbeiten von zu Hause aus solle die Regel bleiben und die Menschen sollten ihr Haus weiterhin nur in wenigen Ausnahmen verlassen – etwa zum Einkaufen, für den Weg zur Arbeit oder den Arztbesuch, sagte Wilmès.

In einer späteren Phase, am 11. Mai, dürfen dann alle Geschäfte unter strengen Vorgaben wieder öffnen, wie die liberale Politikerin sagte. Friseure sollen demnach am 18. Mai folgen. Dann dürften auch Museen wieder öffnen und Reisen innerhalb Belgiens würden erlaubt. Der Unterricht in Schulen soll ebenfalls vom 18. Mai an nach und nach wieder aufgenommen werden. Jan Jambon, Ministerpräsident Flanderns sagte, es dürften höchstens zehn Schüler im Klassenraum sein. Restaurants dürfen frühestens am 8. Juni öffnen, Cafés und Bars wohl noch später.

7:17 Uhr: Tschechien öffnet Grenzen für EU-Geschäftsreisende

Tschechien will seine Grenzen für Geschäftsreisende aus der EU in der kommenden Woche wieder öffnen. Ihnen werde ab Montag wieder die Einreise erlaubt, kündigte das Außenministerium in Prag am Freitag an. Wegen der Corona-Pandemie gelten aber bestimmte Einschränkungen. So ist der Aufenthalt für Geschäftsreisende auf 72 Stunden begrenzt. Auch Saisonarbeiter dürfen nach Angaben des Ministeriums einreisen, ihre Bewegungsfreiheit wird in den ersten 15 Tagen aber eingeschränkt. Zudem verlangen die tschechischen Behörden bei der Einreise einen aktuelle Bescheinigung, dass keine Corona-Infektion vorliegt.

Die Regierung in Prag hatte am Donnerstag eine beschleunigte Lockerung der Corona-Maßnahmen angekündet. Die Ausgangsbeschränkungen sollen demnach bereits am 25. Mai enden statt wie bislang geplant am 8. Juni. Bereits ab Montag sollen Bibliotheken und Zoos wieder öffnen dürfen. Auch dürfen ab Beginn der kommenden Woche wieder mehr als zwei Menschen in der Öffentlichkeit unterwegs sein. Ab Montag sind Versammlungen von bis zu zehn Menschen erlaubt. Ab 11. Mai dürfen dann die Außenbereiche von Bars und Restaurants wieder geöffnet sein. Die Regierung beschloss die beschleunigten Lockerungen aufgrund von Studien zum Verlauf der Pandemie im Land.

In Tschechien wurden bis Freitag 7188 COVID-19-Fälle sowie 213 Todesopfer verzeichnet. Im Land leben rund 10,5 Millionen Einwohner.

6:57 Uhr: Staatliche Milliardenhilfen für Air France und Renault

Die durch die Corona-Krise vor massiven Problemen stehende Fluggesellschaft Air France-KLM kann mit umfangreichen Staatshilfen rechnen. Der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire stellte am Freitag ein Hilfspaket in Höhe von sieben Milliarden Euro für Air France in Aussicht, die niederländische Regierung will der Partner-Airline KLM mit zwei bis vier Milliarden Euro unter die Arme greifen.

Drei Milliarden der insgesamt sieben Milliarden Euro für Air France seien direkte Darlehen des Staats, für die restlichen vier Milliarden übernehme der Staat die Kreditgarantien, sagte Wirtschaftsminister Le Maire. Ziel sei es, „unsere nationale Fluglinie zu retten“, sagte er dem Sender TF1. Eine Verstaatlichung von Air France schloss er jedoch aus.

Welche Form die Finanzspritze für KLM annehmen soll, war nach den Worten des niederländischen Finanzministers Wopke Hoekstra hingegen noch unklar.

Durch die Corona-Pandemie sind die Passagierzahlen bei Air France-KLM massiv eingebrochen. Nach Angaben der französisch-niederländische Gruppe steht derzeit fast die gesamte Flotte am Boden.

Den Hilfen müsse noch die EU-Kommission zustimmen, sagte Le Maire. Sie seien zudem kein „Blanko-Scheck“, sondern an Auflagen gebunden. So müsse Air France Anstrengungen unternehmen, um rentabler zu sein und gleichzeitig stärker auf den Umweltschutz zu achten.

Auch den wegen der Corona-Krise mit massiven Umsatzeinbußen kämpfenden französischen Autobauer Renault will Paris nach den Worten des Wirtschaftsministers unterstützen. Er kündigte Kreditgarantien für fünf Milliarden Euro an. Wie auch bei Air France soll die Ausfallgarantie des Staates bei 90 Prozent der Kreditsumme liegen. Sowohl an Renault als auch an Air France hält der französische Staat Anteile.

6:48 Uhr: Trump bietet Deutschland Beatmungsgeräte an

US-Präsident Donald Trump hat Deutschland in der Coronavirus-Krise Beatmungsgeräte angeboten. Trump sagte am Freitag bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus, die USA würden unter anderem Mexiko, Honduras, und Frankreich Beatmungsgeräte schicken – und Deutschland, „sollten sie es brauchen“.

Die USA hatten angesichts eines befürchteten Mangels an Beatmungsgeräten in großem Umfang solche Apparate hergestellt. Zuletzt schien es aber, als würden nicht alle Beatmungsgeräte benötigt. Inzwischen wurden in den USA mehr als 890.000 Infektionen und über 51.000 infizierte Tote gemeldet.

6:43 Uhr: Mittelständler klagen über Prozedere für Soforthilfe

Deutschlands Mittelständler sind mit der Auszahlung von Krediten und staatlichen Soforthilfen in der Coronakrise unzufrieden. Das geht aus einer Umfrage des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft hervor, über die der Focus berichtet. So klagten 39,4 Prozent über zu lange Bearbeitungszeiten und 18 Prozent über zu bürokratische Verfahren.

Weiterhin vermissen 19,8 Prozent ausreichende Informationen zu den Fördermitteln, mit denen die Auswirkungen der Coronakrise gemildert werden können, heißt es. Zahlungen aus Programmen wie „Sachsen hilft sofort“ seien laut Umfrage manchmal nach drei Wochen noch nicht eingetroffen. Ebenso kritisierten die Befragten komplizierte Antragsformulare oder eine Uninformiertheit der Hausbanken, über die die Förderung laufen sollte. Außerdem hätten 58 Prozent die beantragten Kredite und Hilfsmittel nicht erhalten und drei Viertel der Empfänger sagten, sie reichten nicht aus. Bei einem noch mehrere Monate dauernden Shutdown sehe die Mehrheit schwarz: 87 Prozent fürchteten dann die Insolvenz. Die Umfrage wurde bei 2.400 Unternehmen erhoben.

6:32 Uhr: Techniker Krankenkasse bietet Corona-Fernbehandlung für Versicherte

Die Techniker Krankenkasse (TK) bietet ihren Versicherten mit Corona-Infektion oder Corona-Verdacht ab Dienstag eine Fernbehandlung an. Alle TK-Versicherten mit entsprechenden Symptomen können sich an sieben Tagen die Woche telefonisch beraten und bei Bedarf in einer Onlinesprechstunde behandeln lassen. Auf diese Weise könnten auch Medikamente digital verordnet und eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausgestellt werden.

Die TK hatte als erste gesetzliche Kasse ein bundesweites, vollständig digitales Pilotprojekt zur Fernbehandlung gestartet. Dieses stand bislang nur Mitarbeitern der TK und des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein offen und wird jetzt wegen der Corona-Krise auf alle Versicherten ausgeweitet. Bei der Onlinesprechstunde behandeln die Ärzte die Patienten über die TK-Doc-App per Videotelefonie. Bei Arzneimittelverordnungen können die Versicherten zwischen einem klassischen Papierrezept und einem elektronischen Rezept wählen. Hierzu erhalten sie einen QR-Code aufs Smartphone, der direkt an Apotheken weitergeleitet werden kann. Dabei kooperiert die Kasse mit dem Gesundheitsdienstleister Noventi.

Die Übermittlung der Krankschreibung an die TK erfolgt auf Wunsch des Versicherten ebenfalls auf elektronischem Weg. Die Versicherten und der Arbeitgeber erhalten die Durchschläge weiterhin per Post.

6.29 Uhr: USA melden niedrigste Zahl an Todesopfern seit knapp drei Wochen

Die USA haben die niedrigste Zahl neuer Todesfälle seit knapp drei Wochen gemeldet. Nach Zählung der Johns-Hopkins-Universität am Freitagabend starben innerhalb eines Tages 1258 weitere mit SARS-CoV2 infizierte Menschen. Die Gesamtzahl der US-Todesopfer stieg demnach auf mehr als 51.000. Über 890.000 Menschen haben sich mit dem Virus infiziert.

Derweil begann der US-Bundesstaat Georgia trotz massiver Bedenken damit, die Corona-Beschränkungen zu lockern. In dem Südstaat durften zunächst Friseure, Fitnessstudios, Bowling-Zentren, Tattoo-Studios und weitere kleinere Unternehmen öffnen – wenn auch unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. So müssen Kunden Schutzmasken tragen. Von Montag an dürfen dann auch Restaurants und Theater wieder aufmachen.

Freitag 24. April:

20:48 Uhr: Vitali Klitschko stimmt sich mit dem RKI ab

Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew und früherer Schwergewichtsweltmeister, vertraut in der Coronakrise unter anderem auf den Rat des Robert-Koch-Instituts (RKI). „Ich habe auch mit dem Leiter des Robert-Koch-Instituts gesprochen, mit Lothar Wieler. Er hat uns auch empfohlen, besondere Maßnahmen umzusetzen und sehr viele Informationen zu geben“, sagte Klitschko der RTL/n-tv-Redaktion.

Man gebe diese Informationen an die Menschen. „Was ist das Coronavirus, welche Schritte wir machen müssen und dass die gesamte Situation der Verbreitung dieser gefährlichen Krankheit von der Gesellschaft abhängt – in unserer Stadt und selbstverständlich in unserem Land.

Die medizinische Behandlung und die Medizin in Deutschland, hat einen der besten Standards der Welt“, sagte der ehemalige Schwergewichtsboxer. Deswegen tausche er Informationen aus. „Wir bekommen Empfehlungen und gute sowie schlechte Erfahrungen. Und ich nutze meinen Status, den sogenannten Celebrity-Status, weil ich sehr viele Politiker persönlich kenne, wodurch ich mit diesen sprechen kann und vergleiche anschließend die Situation.“ So baue man „die Strategie für unsere Stadt“.

20:47 Uhr:  Rom rechnet 2020 mit Haushaltsdefizit von 10,4 Prozent des BIP

Wegen der Corona-Krise rechnet die italienische Regierung in diesem Jahr mit einem Haushaltsdefizit von 10,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Der am Freitag von der Regierung verabschiedete Haushaltsentwurf sieht wegen der erwarteten Rezession und finanziellen Hilfen für Familien und Unternehmen ein zusätzliches Defizit von 55 Milliarden Euro vor. Die Staatsverschuldung wird demnach in diesem Jahr 155,7 Prozent der Wirtschaftsleistung erreichen.

Die Regierungskoalition aus der sozialdemokratischen PD und der Fünf-Sterne-Bewegung hatte für 2020 ursprünglich ein Haushaltsdefizit von 2,2 Prozent und eine Staatsverschuldung von 135,2 Prozent des PIB angepeilt. Im vergangenen Jahr lag diese bei 134,8 Prozent und das Defizit bei 1,6 Prozent. Der neue Entwurf für das laufende Jahr muss noch vom Parlament gebilligt werden.

Italien ist hoch verschuldet; gleichzeitig zählt es zu den am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern. Bis Freitag sind nach offiziellen Angaben mindestens 25.500 Menschen am Virus gestorben – dies ist die zweithöchste Todesrate weltweit.

20:46 Uhr:  Corona-Lage in Deutschland entspannt sich weiter

Die Corona-Lage in Deutschland entspannt sich weiter – zumindest aus gesundheitlicher Perspektive. Am Freitag sank den vierten Tag in Folge die Zahl der Covid-19-Patienten, die auf einer Intensivstation liegen, auf nunmehr 2.688 Personen. Nachdem alle Krankenhäuser erst seit etwas über einer Woche die Intensivbetten melden müssen, war der Höhepunkt am 20. April mit 2.872 belegten Betten erreicht worden, seitdem wurden wieder Betten frei.

32.561 Intensivbetten wären aktuell bundesweit betreibbar, beispielsweise könnten rechnerisch allein die Krankenhäuser in Hessen aktuell sämtliche Corona-Intensivpatienten aus ganz Deutschland betreuen. Laut Recherche der dts Nachrichtenagentur sind bis Freitagabend, 20 Uhr, 155.353 Corona-Infektionen in Deutschland bestätigt worden, 1,3 Prozent mehr als am Vortag. 5.757 Personen sind mit dem Virus gestorben, 214 oder 3,9 Prozent mehr als am Vortag.

Laut dts-Hochrechnung sind rund 115.300 Menschen, die ein positives Testergebnis hatten, wieder gesund, es verbleiben 34.300 aktiv Infizierte mit Nachweis, 1,8 Prozent weniger als am Donnerstag. Damit sinkt seit 6. April fast kontinuierlich die Zahl der aktiv an Covid-19 erkrankten Personen. Auch die Zahlen des Robert-Koch-Instituts, die von den Angaben der Städte und Landkreise stets etwas abweichen, bestätigen diesen Trend. Mecklenburg-Vorpommern ist unterdessen kurz davor, Corona-frei zu sein. Laut dts-Hochrechnung gibt es in dem Bundesland nur noch rund 30 akut infizierte Personen mit Nachweis.

19:36 Uhr: Israels Regierung lockert weitere Corona-Beschränkungen

Um die brachliegende Wirtschaft wieder anzukurbeln, hat Israels Regierung am Freitag weitere Corona-Beschränkungen gelockert. Ab Sonntag dürfen demnach alle Geschäfte mit Ausnahme von Einkaufszentren wieder öffnen, solange sie die Schutzauflagen wie Maskenpflicht und Begrenzung der Kundenzahl beachten. Restaurants und Cafés dürfen eingeschränkt wieder öffnen, um Essen zum Mitnehmen anzubieten. Bisher war nur Lieferservice erlaubt.

Auch Friseure und Kosmetikstudios dürfen mit eingeschränkter Kundenzahl ihren Betrieb wieder aufnehmen. Die Lockerungen gelten zunächst bis zum 3. Mai, teilten Finanzministerium, Gesundheitsministerium sowie das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einer gemeinsamen Erklärung mit. Vor wenigen Tagen hatte die Regierung bereits erste Maßnahmen im Kampf gegen das Virus leicht gelockert, gleichzeitig aber mit einer Rücknahme gedroht, sollte die Infektionsrate wieder ansteigen.

Gleichzeitig stimmte die Regierung Hilfen für Selbstständige und kleine Unternehmen im Umfang von umgerechnet 2,1 Milliarden Euro zu.

19:36 Uhr: Zahl der Corona-Todesfälle in britischen Kliniken steigt auf über 19.000

In Großbritannien sind binnen 24 Stunden weitere 684 Menschen im Krankenhaus am Virus gestorben. Damit steigt die Zahl der offiziellen Todesfälle auf 19.506, wie das britische Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte.

Die Regierung hatte vor kurzem erklärt, die Epidemie im Land habe ihren Höhepunkt erreicht. Allerdings liegen die Zahlen von Freitag erneut höher als jene vom Vortag, als 616 Menschen starben.

19:36 Uhr: Bundeswehr leistet in 200 Fällen Amtshilfe wegen Corona-Krise

Bei der Bundeswehr sind inzwischen mehr als 450 Anträge auf Amtshilfe wegen der Corona-Krise eingegangen. „Davon sind knapp 200 gebilligt worden“, sagte Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) im SWR-„Interview der Woche“. Dabei habe sich die Art der Anträge im Verlauf der Krise stark verändert.

„Das war am Anfang natürlich vor allen Dingen die Bitte nach Schutzausstattung und sehr stark auch die Bitte nach Unterstützung mit Sanitätspersonal“, sagte Kramp-Karrenbauer. Inzwischen seien die ABC-Abwehreinheiten der Bundeswehr zum Beispiel dabei, Desinfektionsmittel zu produzieren. Außerdem helfe die Bundeswehr in Pflegeheimen oder bei der Nachverfolgung von Infektionsketten.

Eine Besonderheit gebe es im Südwesten des Landes. „Der Schwerpunkt der Hilfe in Baden-Württemberg ist die Unterstützung bei Erstaufnahmestellen“, sagte die Ministerin. „Da, wo es darum geht, die Logistik aufrechtzuerhalten und die Versorgung, also ganz bewusst keine hoheitlichen Aufgaben.“ Für die kommende Woche kündigte Kramp-Karrenbauer an: „Wir werden mit dem größten Flugzeug der Welt, der Antonow, Tonnen von Hilfsgütern aus China hierherbringen.“

17:47 Uhr: Maskenpflicht findet breite Zustimmung

Die Maskenpflicht in Deutschland findet breite Zustimmung. Laut einer am Freitag veröffentlichten Befragung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) halten mit 86 Prozent sechs von sieben Bundesbürgern die Maßnahme für angemessen. Ein Drittel der Befragten gab zudem an, bereits Schutzkleidung wie Gesichtsmasken oder Handschuhe zu tragen. Ab Montag ist das Tragen eines einfachen Mund-Nase-Schutzes in allen Bundesländern im Nahverkehr und weitgehend auch beim Einkaufen Pflicht.

Insgesamt ergreifen vier von fünf Befragten Maßnahmen, um sich oder ihre Familie vor einer Ansteckung mit dem neuartigen Virus zu schützen. Am häufigsten genannt wird mit 46 Prozent das Meiden der Öffentlichkeit. Während bei der ersten Erhebung vor vier Wochen nur sechs Prozent angaben, Masken oder Handschuhe zu tragen, stieg dieser Anteil inzwischen auf 33 Prozent.

„Dass die Mehrheit der Bevölkerung eine Maskenpflicht befürwortet, zeigt, dass die Bedrohung durch das neuartige Virus weiterhin sehr ernst genommen wird“, erklärte BfR-Präsident Andreas Hensel. Das BfR befragt seit dem 24. März jeden Dienstag rund 500 Menschen per Telefon unter anderem zu ihrer Einschätzung des Ansteckungsrisikos und zu den Schutzmaßnahmen.

17:28 Uhr: IWF und WTO warnen vor internationalen Handelshemmnissen

Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Welthandelsorganisation WTO haben angesichts der Coronavirus-Pandemie Regierungen weltweit zum Abbau von Ausfuhrbeschränkungen bei medizinischen Gütern und Lebensmitteln aufgerufen. Diese könnten „auf gefährliche Weise kontraproduktiv“ sein, warnten die beiden Organisationen am Freitag in einer gemeinsamen Mitteilung.

IWF und WTO erklärten, sie seien besorgt über Störungen der Versorgung „durch den wachsenden Gebrauch von Exportbeschränkungen und weiteren Maßnahmen, die den Handel bei medizinischen Schlüsselgütern und Nahrungsmitteln einschränken“. Störungen der Lieferketten und der Produktion könnten die Gesundheits- und Wirtschaftskrise infolge der Pandemie „verlängern und verschärfen“.

14:59 Uhr: Österreich öffnet meiste Schulen im Mai wieder

In Österreich öffnen die meisten Schulen im Mai wieder. An Grundschulen und in den Unterstufen weiterführender Schulen beginnt der Unterricht am 18. Mai, wie Bildungsminister Heinz Faßmann am Freitag in Wien bekannt gab. Für Abiturienten sowie die Abschlussklassen von berufsbildenden und Mittelschulen geht es bereits am 4. Mai wieder los, wie zuvor bereits bekannt wurde. Für alle anderen Schüler startet der Unterricht Anfang Juni nach Pfingsten.

Der Unterricht soll den Angaben zufolge im „Schichtbetrieb“ stattfinden. Dafür werden die Klassen nach Wochentagen geteilt. Während eine Gruppe in der Schule unterrichtet wird, soll eine andere in getrennten Räumen oder zu Hause arbeiten. Ziel ist es, die Zahl der Schüler auf rund elf pro Klassenzimmer zu begrenzen, so dass Mindestabstände eingehalten werden können.

In den Schulen soll zudem außerhalb der Klassenzimmer Maskenpflicht herrschen. Der Musik- und Sportunterricht entfällt. Das Schuljahr endet wie bisher geplant Anfang Juli.

14:45 Uhr: Wirtschaftsstaatssekretär soll Maskenproduktion ankurbeln

Wirtschaftsstaatssekretär Andreas Feicht (CDU) übernimmt die Verantwortung für den neuen Arbeitsstab der Bundesregierung, der sich um die Ankurbelung der Schutzmaskenproduktion in Deutschland kümmern soll. Der Stab ist im Wirtschaftsministerium angesiedelt und soll die Beschaffungsbemühungen des Gesundheitsministeriums ergänzen.

Die operative Leitung übernehme Ableitungsleiter Thorsten Herdan, berichtet das „Handelsblatt“ weiter. Derzeit arbeiteten mehr als ein Dutzend Beamte aus den verschiedenen Abteilungen des Ministeriums „mit Hochdruck daran, mit Unternehmen und Verbänden Gespräche zu führen, das erste Förderprogramm für Investitionen in die Produktion von Vliesstoff auf das Gleis zu setzen und parallel den Bedarf sowie das Potenzial zu analysieren“, heißt es aus dem Ressort von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU).

Vlies ist ein wichtiges Vorprodukt für Schutzmasken und aktuell weltweit stark nachgefragt. Im nächsten Schritt soll auch die Herstellung von zertifizierten Masken unterstützt werden. Es gehe darum, „nachhaltig Kapazitäten“ in Deutschland und in Europa aufzubauen und „mehr Eigenständigkeit“ zu erreichen, heißt es aus dem Wirtschaftsministerium. Viele Firmen, gerade aus dem Mittelstand, sind schon auf eigene Initiative in die Maskenproduktion eingestiegen. Was fehlt, ist bisher die Koordination durch den Bund.

14:41 Uhr: Dänemark verkündet Baubeginn für Fehmarnbelt-Tunnel Anfang nächsten Jahres

Dänemark will Anfang kommenden Jahres mit dem Bau des Fehmarnbelt-Tunnels unter der Ostsee nach Deutschland beginnen. Die Arbeiten für den mit knapp 18 Kilometern längsten Unterwasser-Tunnel der Welt sollen ab dem 1. Januar beginnen, erklärte das dänische Verkehrsministerium am Freitag. Die Fertigstellung ist für Mitte 2029 geplant. Auf deutscher Seite steht noch ein Gerichtsurteil vor dem Beginn der Bauarbeiten aus.

Eigentlich hätte das Projekt bereits Mitte dieses Jahres starten sollen. Der Termin habe sich unter anderem wegen der Corona-Krise aber verschoben, erklärte das Ministerium. Mit dem Tunnel können Autofahrer nach der Fertigstellung innerhalb von zehn Minuten aus Schleswig-Holstein in die dänische Region Lolland-Falster fahren. Zudem ist eine Bahnverbindung vorgesehen.

Das Megaprojekt soll die Transportwege von und nach Skandinavien verkürzen und vor allem die Ballungsräume rund um die Metropolen Hamburg, Kopenhagen und Malmö in Südschweden miteinander verbinden. Deutschland und Dänemark hatten den Bau 2008 in einem Staatsvertrag besiegelt. Das dänische Parlament billigte das Projekt 2015.

14:40 Uhr: Rewe-Chef hält trotz Coronakrise Ausschau nach Zukäufen

Rewe-Vorstandschef Lionel Souque hält trotz Coronakrise Ausschau nach Übernahmekandidaten im Lebensmittelhandel und für die Reisesparte DER Touristik. „Wir werden alle Chancen prüfen, die sich jetzt für neue Partnerschaften und Zukäufe ergeben“, sagte Souque dem „Spiegel“. Das Unternehmen dürfe „sowohl für die Touristik als auch für den Handel jetzt nicht panisch alle Investitionen stoppen“.

So könne der Konzern stark aus der Krise kommen. Der Umsatz im Lebensmittelhandel, der zu Beginn der Coronakrise durch Hamsterkäufe hochgeschnellt war, habe sich normalisiert, so der Rewe-Chef weiter. Mittlerweile schlage das Pendel sogar zurück: „Es gibt Länder in Europa, da haben wir seit zwei Wochen eine negative Umsatzentwicklung“, sagte Souque. Die Jobangst gehe um, und manche Menschen hätten bereits real weniger Geld zur Verfügung.

In Deutschland erwartet Rewe insgesamt ein Umsatzplus in diesem Jahr, aber erheblich höhere Kosten für Sicherheit, zusätzliches Personal und Logistik: „Das wird uns sicher einen dreistelligen Millionenbetrag kosten“, so der Rewe-Chef. Für die angeschlagen Reisesparte DER Touristik benötige man keine staatlichen Kredite. Die Lage in der Touristik sei zwar dramatisch, Rewe verliere dort Hunderte von Millionen Euro. Doch selbst wenn alle Buchungen bis zum Jahresende storniert würden, bräuchte Rewe dort keine Hilfe, sagte Souque dem „Spiegel“.

14:00 Uhr: Italien beginnt mit Aufhebung der Einschränkungen

Italien will Medienberichten zufolge seine Anti-Corona-Maßnahmen in den kommenden vier Wochen schrittweise lockern. So sollen Unternehmen, die land- und forstwirtschaftliche Geräte herstellen, bereits am 27. April wieder den Betrieb aufnehmen dürfen, wie unter anderem die Tageszeitung „Corriere della Sera“ am Freitag berichtete.

Baustellen sowie die Textil- und Modebranche sollen demnach am 4. Mai wieder den Betrieb aufnehmen, eine Woche später dürften Geschäfte wieder öffnen. Bars, Restaurants und Friseure dürfen ab dem 18. Mai wieder Kunden empfangen. Die Regierung bestätigte die Berichte zunächst nicht.

Während der schrittweisen Lockerung gelten den Berichten zufolge weiterhin strenge Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln. Geschäfte mit einer Fläche von bis zu 40 Quadratmetern dürfen demnach jeweils nur einen Kunden empfangen. Kunden in Bars und Restaurants müssen einen Meter Abstand einhalten. Zudem solle die Klimaanlage nicht eingeschaltet werden, da diese zur Verbreitung des Virus beiträgt.

13:30 Uhr: Altmaier: Wirtschaft „pandemiefest“ gestalten

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) plant im Zuge der Coronakrise wirtschaftliche Reformen, um die Widerstandskraft von Unternehmen in kommenden Pandemien zu stärken. „Bei künftigen Pandemien müssen wir so vorbereitet sein, dass nicht rund um den Globus die Wirtschaft der Länder runtergefahren werden muss“, sagte Altmaier dem „Spiegel“. Internationale Lieferketten müssten „diversifiziert werden“.

Wenn man bei einem Vorprodukt „zu hundert Prozent“ von Importen abhängig sei, „die beispielsweise nur aus einer bestimmten Stadt kommen, nehmen wir mal Shanghai, dann muss diese einseitige Abhängigkeit verringert werden“, so der CDU-Politiker weiter. Das bedeute nicht, dass künftig alles in Deutschland produziert werden müsse. „Aber wir müssen prüfen, ob man eine solche Produktion nicht irgendwo in Afrika, in Vietnam oder sonst wo aufbauen kann“, so der Wirtschaftsminister. Für die Wiederbelebung der Wirtschaft sehe er einen „Vierstufenplan“ vor, sagte Altmaier dem „Spiegel“.

11:33 Uhr: Britischer Minister weist Berichte über Johnsons Rückkehr am Montag zurück

Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock hat Medienberichte zurückgewiesen, wonach der mit dem Virus infizierte Premierminister Boris Johnson bereits am Montag die Regierungsarbeit wieder aufnehmen will. Johnson sei „in sehr guter Verfassung“ und erhole sich gut von seiner Covid-19-Erkrankung, sagte Hancock am Freitag im Sender Sky News. Eine Entscheidung über den Zeitpunkt seiner Rückkehr sei jedoch noch nicht getroffen worden.

„Ich bin sicher, er wird zurückkommen, sobald seine Ärzte es ihm empfehlen“, sagte Hancock. Zuvor hatte die Zeitung „Telegraph“ berichtet, dass Johnson zu Beginn der kommenden Woche die Amtsgeschäfte wieder übernehmen wolle. Als Stellvertreter Johnsons fungiert derzeit Außenminister Dominic Raab.

Der Premier nehme Anrufe entgegen und bleibe „in Kontakt“, sagte Hancock. Nach Angaben seines Sprechers sprach Johnson diese Woche unter anderem mit US-Präsident Donald Trump und Königin Elizabeth II.

11:31 Uhr: French Open sollen um eine weitere Woche verschoben werden

Die French Open der Tennisprofis sollen um eine weitere Woche verschoben werden. Laut einem Bericht der Tageszeitung „Le Parisien“ soll das Grand-Slam-Turnier nun vom 27. September bis 11. Oktober 2020 stattfinden. Lesen Sie mehr…

11:27 Uhr: Industrie- und Handelskammertag für flächendeckende Öffnung von Berufsschulen

In der Corona-Krise fordert der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) eine rasche Wiederöffnung der Berufsschulen in ganz Deutschland. „Die Berufliche Bildung kommt in der aktuellen Diskussion über Schulschließungen zu kurz“, sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. „Allein im IHK-Bereich werden im Sommer 2020 bundesweit über 200.000 angehende Fachkräfte geprüft.“

Diese künftigen Fachkräfte, deren Prüfungen coronabedingt verschoben worden seien, benötigen nun dringend eine entsprechende Vorbereitung. „Hierzu brauchen wir nicht nur bundesweit offene Berufsschulen, sondern auch offene Lehrwerkstätten sowie ganz dringend die Vorbereitungslehrgänge zum Fachwirt, Meister oder Bilanzbuchhalter“, mahnte Dercks. Unter Einhaltung von Hygiene- und Schutzvorschriften müssten angehende Absolventen „nach und nach wieder in Präsenz auf die IHK-Prüfungen“ vorbereitet werden.

11:15 Uhr: US-Kongress bringt neues Finanzpaket wegen Corona-Krise auf den Weg

Das Volumen der Finanzspritzen in den USA wegen der Corona-Krise schwillt weiter an. Der Kongress in Washington brachte am Donnerstag ein weiteres Finanzpaket auf den Weg. Es hat ein Volumen von fast einer halben Billion Dollar und soll vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen unterstützen. Die Gesamtsumme der US-Staatsprogramme gegen die Krise wächst damit auf mehr als 2,5 Billionen Dollar. Lesen Sie mehr…

11:11 Uhr: Tagesaktuelle Fallzahlen zum Virus in Deutschland

Bundes­land Elektro­nisch über­mittelte Fälle
An­zahl Dif­fe­renz zum
Vor­tag
Fälle/ 100.000 Einw. Todes­fälle
Baden-Württem­berg 29.792 +349 269 1.153
Bayern 39.939 +544 305 1.525
Berlin 5.459 +135 146 112
Brandenburg 2.536 +89 101 90
Bremen 707 +35 104 27
Hamburg 4.358 +72 237 122
Hessen 7.712 +119 123 296
Mecklenburg-
Vor­pommern
661 +2 41 16
Niedersachsen 9.544 +153 120 364
Nordrhein-West­falen 31.106 +522 173 1052
Rhein­land-Pfalz 5.731 +88 140 136
Saarland 2.445 +50 247 105
Sachsen 4.377 +50 107 135
Sachsen-Anhalt 1.436 +11 65 35
Schles­wig-Holstein 2.557 +27 88 88
Thüringen 2.023 +91 94 65
Gesamt 150.383 +2.337 181 5.321

Nicht jeder, der infiziert ist, erkrankt am Virus. 80 Prozent aller Corona-Infektionen verlaufen mild. Nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts werden alle Todesfälle von Patienten, bei denen eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, als „Corona-Tote“ gewertet. Vorerkrankungen werden nicht berücksichtigt. Bei der Influenza ist das anders.

10:45 Uhr: Erste Erleichterungen für Bürger im deutsch-französischen Grenzgebiet

Für Bürger im deutsch-französischen Grenzgebiet gibt es erstmals seit Einführung der strikten Grenzkontrollen vor gut fünf Wochen Erleichterungen: Das Bundesinnenministerium sagte nach Angaben von drei CDU-Bundestagsabgeordneten zu, dass sich getrennte Familien erstmals wieder sehen können.

Demnach wird ab sofort „ein Grenzübertritt zum Beistand älterer Familienangehöriger“ ermöglicht – „auch dann wenn sie nicht krank sind und keine medizinische Betreuung haben“, erklärten die südbadischen Parlamentarier Andreas Jung, Felix Schreiner und Armin Schuster (alle CDU) am Donnerstagabend. „Uneingeschränkt ermöglicht wird auch der Besuch von Ehepartnern und eingetragenen Lebenspartnern“, wie es weiter heißt. eine Partnerschaft ohne Trauschein ist dagegen kein „triftiger Grund“ für eine Einreise nach Deutschland. Allerdings soll „nach Ermessen und den Umständen des jeweiligen Falls eine Einreise gestattet werden“.

Zudem kann ein Elternteil nun erstmals wieder sein Kind sehen, das mit dem Ex-Partner jenseits der Grenze wohnt. Bisher ging dies nur unter der Auflage, dass dem früheren Partner damit die Berufstätigkeit ermöglicht wird. Seit dem 16. März ist ein Grenzübertritt nach Deutschland in der Regel nur noch für Berufspendler oder Warentransporte möglich, viele Übergänge zu Ländern wie Frankreich, der Schweiz und Luxemburg sind geschlossen. Am Donnerstag beriet erstmals der deutsch-französische Ausschuss für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit über Lockerungen.

10:38 Uhr: Vier weitere Corona-Fälle in Flüchtlingslager im Libanon

Die Zahl der positiv auf das Virus getesteten Bewohner eines Lagers für palästinensische Flüchtlinge im Libanon hat sich auf fünf erhöht. Seit dem Auftreten einer ersten Infektion seien vier weitere Bewohner positiv getestet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Beirut am Donnerstag mit. Bei allen Betroffenen handelt es sich demnach um Mitglieder desselben Haushalts.

Laut NNA wurde das Lager abgeriegelt. Niemand dürfe das Flüchtlingscamp erlassen oder betreten. Einer offiziellen Statistik aus dem Jahr 2017 zufolge leben im Lager von Wavel mehr als 2000 Menschen. Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) schätzt die tatsächliche Zahl der Bewohner jedoch deutlich höher ein. Insgesamt wurden im Libanon bisher 688 Corona-Infektionsfälle verzeichnet, 22 Menschen starben.

10:28 Uhr: Frankreichs Parlament besiegelt Corona-Hilfspaket von 110 Milliarden Euro

Das französische Parlament hat in der Corona-Krise ein Hilfspaket von 110 Milliarden Euro besiegelt. Nach der Pariser Nationalversammlung nahm auch der Senat den „Notfallplan“ der Regierung am Donnerstagabend mit breiter Mehrheit an. Er soll die „wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Krise“ lindern, wie es in dem aktualisierten Budget für das laufende Jahr heißt.

Alleine 24 Milliarden Euro sind für die Finanzierung von Kurzarbeit vorgesehen. Weitere 20 Milliarden Euro sind als Kapitalspritze für strategisch wichtige Sektoren vorgesehen, etwa für die Luftfahrtgesellschaft Air France und den Autohersteller Renault. Mit sieben Milliarden Euro sollen Kleinstunternehmen und Selbstständige unterstützt werden. Der Berichterstatter des Senats, Albéric de Montgolfier, sprach von einem „Rettungsring für Unternehmen“. Weitere Zuschüsse sind etwa für einkommensschwache und kinderreiche Familien geplant.

Nach dem neuen Haushaltsplan dürfte das französische Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr um acht Prozent schrumpfen – das ist mit Abstand der höchste Wert seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Neuverschuldung wird auf 9,1 Prozent geschätzt, die Gesamtschulden des Staates dürften auf 115 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen.

10:26 Uhr: Spahn fordert gemeinsame Suche nach der richtigen Balance bei Corona-Maßnahmen

In der Debatte um die Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gemahnt, gemeinsam nach der richtigen Balance zu suchen. Es sei für alle schwer, „immer wieder aufs Neue den richtigen Grad zu finden“, sagte Spahn am Freitag im ZDF-„Morgenmagazin“. „Wir müssen miteinander den Weg in einen neuen Alltag finden“.

Dabei müsse es so viel Alltag wie möglich geben, während gleichzeitig das Infektionsrisiko gesenkt werde. Diese Balance könne nur „gemeinsam Schritt für Schritt“ erreicht werden. In Deutschland wird seit Tagen kontrovers darüber diskutiert, ob die derzeitigen Lockerungen schon zu weit gehen oder sogar weitere Erleichterungen möglich sind.

Vor dem Hintergrund der ab Montag geltenden Maskenpflicht beim Einkaufen oder in Bussen und Bahnen mahnte Spahn einen korrekten Umgang mit den Schutzmasken an. Es komme sehr auf den richtigen Gebrauch an, sagte der Gesundheitsminister. So müssten die Masken etwa richtig auf- und abgesetzt werden. Auch Experten erinnern immer wieder daran, sich nicht in falscher Sicherheit zu wähnen. So sollen sich die Menschen nicht ins Gesicht fassen, um die Maske zurechtzuzupfen. Auch bleibt es weiter geboten, den Mindestabstand von eineinhalb Metern zu anderen einzuhalten.

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10:22 Uhr: Chef der Wirtschaftsweisen mahnt bei Corona-Hilfen zum Maßhalten

Der Chef der sogenannten Wirtschaftsweisen hat an die Politik appelliert, im Kampf gegen die Coronakrise Maß zu halten. „Man hat den Eindruck, jede Branche wolle spezifisch unterstützt werden“, sagte der Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Lars Feld, dem „Handelsblatt“ vom Freitag. Das Gastgewerbe wolle den ermäßigten Mehrwertsteuersatz, der jetzt beschlossen sei. Die Autoindustrie fordere wieder eine Abwrackprämie, der Handel Konsumgutscheine.

„Geht man diesen Weg, wird man das hinterher finanzpolitisch kaum mehr einfangen können“, warnte er. Das gelte „auch für sozialpolitische Maßnahmen, wie die Anhebung des Kurzarbeitergeldes oder die Verlängerung der Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes“, auf die sich der Koalitionsausschuss in der Nacht zum Donnerstag verständigt hatte. „Ich mache mir eher Sorgen, ob es uns gelingt, zur wirtschaftspolitischen Normalität zurückzukehren“, sagte Feld der Zeitung. Auch den industriepolitischen Kurs der Bundesregierung kritisierte er. „Wenn Corona jetzt genutzt wird, um fragwürdige industriepolitische Ziele in aller Stille durchzusetzen, finde ich das inakzeptabel“, sagte er.

Konkret bezog er sich damit auf die jüngste Verschärfung des Außenwirtschaftsgesetzes. „Das Ziel, eine Festung Europa aufzubauen, ist in jedem Fall der falsche Weg“, so Feld. Gerade Deutschland als größte europäische Volkswirtschaft müsse sich für Offenheit aussprechen. Ausdrücklich warnte Feld vor der Einführung einer Vermögenssteuer. „In dieser Lage über eine Vermögensabgabe zu reden, ist Irrsinn“, sagte er dem „Handelsblatt“. Der beste Weg, die Schulden abzuzahlen, sei „eine intelligente Wachstumsstrategie“.

10:08 Uhr: Vorerst letzte Maschine der Rückholaktion für Deutsche im Ausland gestartet

Gut fünf Wochen nach Beginn der Rückholaktion der Bundesregierung für die im Ausland wegen der Corona-Krise gestrandeten Deutschen ist der vorerst letzte Flug gestartet.

Eine vom Auswärtigen Amt gecharterte Maschine hob am späten Donnerstagabend im südafrikanischen Kapstadt mit rund 300 Passagieren an Bord Richtung Deutschland ab. Damit ist der größte Teil der umfangreichsten Rückholaktion in der Geschichte der Bundesrepublik nach der Rückkehr von insgesamt rund 240.000 Menschen abgeschlossen. Die deutschen Botschaften weltweit kümmern sich jetzt aber in einer zweiten Phase weiter um die noch verbliebenen Einzelfälle. Lesen Sie mehr…

9:29 Uhr: Pompeo: USA könnte die Finanzierung der WHO dauerhaft beenden

Möglicherweise werden die Vereinigten Staaten die Finanzierung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) niemals wiederherstellen, sagt US-Außenminister Mike Pompeo. Präsident Donald Trump ordnete in der vergangenen Woche eine Pause für die Finanzierung der WHO durch US-Steuerzahler an, während amerikanische Beamte den Umgang der Organisation mit der COVID-19-Pandemie überprüfen.

Die Vereinigten Staaten drängten nach der Pandemie des schweren akuten respiratorischen Syndroms (SARS) auf Reformen bei der WHO. Diese erwiesen sich als aber fruchtlos, als die COVID-19-Pandemie ausbrach und chinesische Beamte die internationalen Gesundheitsbehörden nicht genau über die aufkommende Bedrohung informierten, sagte Pompeo am 22. April.

WHO-Beamte hätten die Kommunistische Partei Chinas inmitten weit verbreiteter Beweise für Täuschung und Manipulation wiederholt verteidigt. Pompeo wies in einem Interview mit Fox News darauf hin, dass er die wachsenden Forderungen nach dem Rücktritt des WHO-Generaldirektors Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus unterstützt.

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8:36 Uhr: US-Regierungsberater: Sonnenlicht tötet offenbar das Sars-CoV-2

Direkte Sonnenbestrahlung soll nach Angaben eines US-Regierungsberaters zum raschen Sterben des KPCh-Virus (Wuhan-Lungenentzündung)* führen. Wissenschaftler der Regierung hätten in einem Experiment beobachtet, dass UV-Strahlen anscheinend den Erreger schnell töteten, sagte William Bryan, Wissenschafts- und Technologieberater des Heimatschutzministeriums, am Donnerstag bei einem gemeinsamen Briefing mit Präsident Donald Trump im Weißen Haus.

Die mutmaßlich tödliche Wirkung von UV-Strahlen auf den Erreger Sars-CoV-2 sei sowohl bei Verbreitung des Virus in der Luft als auch auf Oberflächen festgestellt worden, führte Bryan aus. Er schürte damit die Hoffnungen, dass die Ausbreitung des Erregers in den Sommermonaten nachlassen könnte. Das Experiment mit den UV-Strahlen fand laut Bryan im Nationalen Zentrum für die Analyse von Bio-Verteidigung und Gegenmaßnahmen im US-Bundesstaat Maryland statt.

Die Untersuchung wurde aber bislang nicht veröffentlicht und muss noch von anderen Wissenschaftlern bewertet werden. Eine Schlüsselfrage dabei ist, welche Intensität und Wellenlänge das UV-Licht hatte und ob das Experiment die natürlichen Lichtverhältnisse im Sommer korrekt abbildete.

* Leitartikel: Dem Virus den richtigen Namen geben

8:26 Uhr: Frankreich meldet 516 neue Todesopfer nach nach einer Corona-Infektion

In Frankreich sind binnen 24 Stunden 516 weitere Menschen nach einer Corona-Infektion  gestorben. Die Gesamtzahl der Corona-Toten liege nun bei 21.856, teilten die französischen Gesundheitsbehörden am Donnerstagabend in Paris mit.

Die Zahl der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern sei derweil weiter gesunken. 5053 Infizierte seien in intensivmedizinischer Behandlung, 165 weniger als am Vortag. Dies sei aber immer noch ein „außerordentlich hohes Niveau“ angesichts der landesweiten Kapazitäten an Intensivbetten, die vor der Corona-Krise bei 5000 gelegen habe. Insgesamt würden noch gut 29.000 Corona-Patienten in den Kliniken behandelt.

Frankreich gehört neben den USA, Italien und Spanien zu den Ländern, in denen die Zahl der Corona-Toten die Marke von 20.000 zum Teil deutlich überschritten hat. Wegen der Pandemie gilt in Frankreich bis zum 11. Mai eine strikte Ausgangssperre.

8:21 Uhr: Premier Boris Johnson kehrt ans Regierungsruder zurück

Nach einem Medienbericht übernehme Boris Johnson zu einer kritischen Zeit wieder das Ruder, da sein Kabinett von ihm frische Impulse zur allmählichen Beendigung des landesweiten Stillstands erwarte. Das berichtet der „Daily Telegraph“. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht. Die britische Regierung war zuletzt wegen ihrer Handhabung der Pandemie zunehmend in die Kritik geraten.

Der 55 Jahre alte Premier musste wegen seiner Lungenerkrankung Covid-19 auf der Intensivstation einer Londoner Klinik behandelt werden. Seit einigen Tagen erholt er sich nun auf dem Landsitz Chequers in der Nähe der Hauptstadt. Johnson war von Außenminister Dominic Raab teilweise vertreten worden. Er habe zuletzt von Chequers aus einen Teil seiner Regierungsarbeit telefonisch geführt, berichtet die Agentur PA. Unter anderem habe er mit der Queen und US-Präsident Donald Trump telefoniert.

8:17 Uhr: Umfrage: Zahl der säumigen Mieter in Corona-Krise sprunghaft gestiegen

Wegen der Corona-Krise ist die Zahl der säumigen Mieter sprunghaft gestiegen. Dies geht aus einer repräsentativen Civey-Umfrage für den Eigentümerverband Haus & Grund hervor, über die das Magazin „Focus“ berichtet. Demnach kamen im April 6,9 Prozent der Mieter ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nach. Das entspreche bundesweit etwa 1,6 Millionen Haushalten. Normalerweise liege die Zahl zwischen zwei und 2,5 Prozent.

Laut „Focus“ dürften die Mietausfälle im hohen dreistelligen Millionenbereich liegen. Der Eigentümerverband befürchtet eine weitere Steigerung der Ausfälle. 17,6 Prozent der Befragten gaben an, sie wüssten nicht, ob sie ihre Miete künftig noch bezahlen könnten. Seit April gilt die Regelung, dass Mieter ihre Zahlungen aussetzen können und dafür nicht gekündigt werden dürfen, wenn sie wegen der Pandemie beispielsweise zu Kurzarbeit gezwungen sind.

Haus & Grund-Präsident Kai Warnecke forderte die Bundesregierung im „Focus“ auf, einen staatlichen Hilfsfonds aufzulegen, der die Ausfälle der Vermieter ausgleicht. Viele private Kleinvermieter, die als Freiberufler, Handwerker oder Gastronom von der Corona-Krise bereits betroffen seien, könnten einen Ausfall der Miete „nicht auch noch verkraften“.

8:14 Uhr: Tschechien beschleunigt Aufhebung von Corona-Restriktionen

Tschechien beschleunigt die Aufhebung seiner Ausgangsbeschränkungen. Sie sollen bereits am 25. Mai enden statt wie bislang geplant am 8. Juni, wie die Regierung in Prag am Donnerstag ankündigte. Schon in den nächsten Tagen und Wochen soll es einige Lockerungen der Corona-Restriktionen geben. So sollen ab Montag Bibliotheken und Zoos wieder öffnen dürfen.

Auch dürfen ab Beginn der kommenden Woche wieder mehr als zwei Menschen in der Öffentlichkeit unterwegs sein. Ab Montag sind Versammlungen von bis zu zehn Menschen erlaubt, wie Gesundheitsminister Adam Vojtech sagte. Ab 11. Mai dürfen dann die Außenbereiche von Bars und Restaurants wieder geöffnet sein. In Innenräumen von Lokalen dürfen aber erst ab 25. Mai wieder Speisen und Getränke serviert werden. Die Regierung beschloss die beschleunigten Lockerungen aufgrund von Studien zum Verlauf der Pandemie im Land.

Aufgrund dieser Untersuchungen sei es möglich, die Restriktionen schneller aufzuheben, sagte Handelsminister Karel Havlicek. Bei der Wiederbelebung der Wirtschaft dürfe kein Tag verloren werden. Seit dem 16. März gelten in Tschechien rigorose Ausgangsbeschränkungen. Kinos, Theater und Kneipen sowie die meisten Geschäfte wurden geschlossen. In dem Land wurden bis Donnerstag 7138 Coronavirus-Infektionsfälle sowie 210 Todesopfer der Pandemie verzeichnet.

8:11 Uhr: Bildungsministerin will mehr Tempo bei Digitalisierung

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat die Länder aufgefordert, angesichts der Coronakrise die Digitalisierung an den Schulen voranzutreiben und die Mittel aus dem Digitalpakt konsequent abzurufen. „Nach dieser Krise muss die Digitalisierung der Schulen nun umso mehr forciert werden. Die Länder sind am Zug, das Geld ist da“, schreibt Karliczek in einem Gastbeitrag für den Focus.

Schüler, Lehrkräfte und Eltern hätten einen Anspruch darauf, dass die Politik die richtigen Schlussfolgerungen aus der Krise ziehe. Karliczek gestand ein, die Schwächen in der Digitalisierung der Schulen würden „gerade jetzt besonders sichtbar: die ungleiche Ausstattung der Schulen mit notwendiger Infrastruktur, der ungleiche Zugang zu Computern, die teilweise Überlastung der Systeme“. Kurz: man müsse besser werden. Die entsprechenden Voraussetzungen seien vorhanden und fünf Milliarden Euro aus dem Digitalpakt stünden bereit.

8:07 Uhr: Bundesbürger bei Frage nach Sommerferien-Kürzung gespalten

Die Bundesbürger sind in Bezug auf den Vorschlag von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU), die Sommerferien an den Schulen in diesem Jahr wegen der Corona-Pause zu verkürzen, gespalten. Wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar/Emnid für den Focus ergibt, sind 46 Prozent der Befragten für eine kürzere Sommerpause an den Schulen, 45 Prozent sind dagegen. Neun Prozent sind unentschlossen oder machten keine Angabe.

Für die Umfrage wurden vom 20. bis 21. April insgesamt 1.025 Wahlberechtigte befragt. Die Frage lautete: „Sollten die Sommerferien an den Schulen in diesem Jahr verkürzt werden, damit der aufgrund der Coronakrise ausgefallene Schulunterricht besser nachgeholt werden kann?“

Donnerstag 23. April:

16:11 Uhr: 26 Millionen Arbeitslose wegen Coronavirus-Pandemie in den USA

Mehr als 26 Millionen Arbeitslose in fünf Wochen: In den USA steigen die Arbeitslosenzahlen wegen der Coronavirus-Pandemie weiter massiv an. In der vergangenen Woche meldeten sich 4,4 Millionen Menschen neu arbeitslos, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. Damit verloren binnen fünf Wochen rund 26,4 Millionen Menschen ihren Job. Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen verlangsamt sich aber, während der US-Kongress ein neues Milliarden-Hilfspaket auflegt.

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sind in den USA und weltweit verheerend: Das Virus und die Maßnahmen zu dessen Eindämmung haben die Wirtschaftsaktivität in vielen Branchen weitgehend zum Erliegen kommen lassen. Zahlreiche Betriebe mussten zumindest vorübergehend schließen. Betroffen sind unter anderem Hotels, Bars und Restaurants, der Einzelhandel und der Tourismussektor.

In den USA begann die Arbeitslosigkeit Mitte März, massiv anzusteigen: In der Woche vom 15. bis 21. März verloren 3,3 Millionen Menschen ihren Job, in den folgenden Wochen dann knapp 6,9 Millionen, 6,6 Millionen, 5,2 Millionen und nun 4,4 Millionen. Die Zahlen machen das Ausmaß der Krise deutlich. Zugleich zeigen sie, dass sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit verlangsamt.

15:17 Uhr: Friseurbesuch wird wegen Corona-Vorgaben teurer

Aufgrund von neuen Hygienevorgaben in der Corona-Krise werden viele Friseurbesuche in Deutschland teurer. Der mit dem neuen Arbeitsschutzstandard einhergehende zeitliche Mehraufwand sowie die Kosten für Schutzausrüstung führten zu einem moderaten Anstieg der Preise, sagte Jörg Müller, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks, an diesem Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Männliche Kunden müssten demnach noch tiefer in die Tasche greifen, da der Trockenhaarschnitt vorerst nicht erlaubt sei. Mit dem Schutzstandard soll für die Zeit nach der Öffnung der Friseursalons ab dem 4. Mai das Ansteckungsrisiko mit dem Virus verringert werden.

Der Verband Deutscher Friseurunternehmen rechnet mit einem durchschnittlichen Preisanstieg von ein bis zwei Euro, wie der Radiosender MDR Jump berichtete. Die Betreiberin eines Friseursalons im sächsischen Hoyerswerda sagte dem Sender, dass sie für den zusätzlichen Aufwand eine Pauschale von 1,50 Euro pro Kunde einführen werde.

15:10 Uhr: „Rock am Ring“-Initiator: „Wir fühlen uns allein gelassen“

Nach dem Shutdown aller Konzerte und der Absage der großen Open-Air-Festivals diesen Sommer hat der Konzertveranstalter Marek Lieberberg der Politik vorgeworfen, die Musikbranche in der Coronakrise im Stich zu lassen. Die Not der Konzertveranstalter sei „offenbar nicht im Fokus“, sagte Lieberberg dem Magazin Cicero. „Wir fühlen uns in unserem Dilemma allein gelassen.“

Grundsätzlich fehle es an Bewusstsein dafür, dass die Live-Erfahrung für Millionen von Menschen ein Grundbedürfnis darstelle, welches kulturelle, geistige, soziale und wirtschaftliche Impulse auslöse. Lieberberg kritisierte insbesondere Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). Gerade wenn man deren Verzicht auf Rückzahlung angezahlter Kulturprojekte und die Milliarden an Subventionen für Theater, Oper und Klassikkonzerte zur Kenntnis nehme, „würden wir uns über eine ähnliche Wertschätzung der Live-Musikindustrie freuen“, sagte Lieberberg. Konkret forderte er von der Politik Orientierung und einen Rettungsschirm. Es gebe Szenarien für viele Industriebereiche, aber da passe man offenbar nicht in das Schema.

Von Verständnis spüre man jedenfalls „wenig bis nichts“. Weder der Stärkste noch der Branchenbeste könne einen endlosen Lockdown aushalten, so Lieberberg. Er appellierte an die Fürsorgepflicht des Staates angesichts derart massiver Eingriffe. „Dieser sofortige Knock-out für die moderne Kultur betrifft Hunderttausende existenziell.“ Die Vielzahl von Veranstaltern und ihre Teams seien nur „die Spitze des Eisbergs“. Dazu zählten Künstler, Crews, Aufbauhelfer, Techniker, Bühnenbauer, Tausende von Ordnern, all die Dienstleister und Zulieferer. „Und die meisten von ihnen sind nicht in einer privilegierten Situation, über Reserven oder Rücklagen zu verfügen“, sagte Lieberberg.

15:06 Uhr: Baden-Württemberg erlaubt nach Gerichtsurteil Öffnung größerer Geschäfte mit abgetrennter Verkaufsfläche

Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von mehr als 800 Quadratmetern können künftig durch Abtrennung von Verkaufsflächen in begrenztem Umfang öffnen. Nach einer Gerichtsentscheidung ändert das Land die Richtlinie zur Öffnung von Einrichtungen des Einzelhandels.

Zur  Entscheidung des Verwaltungsgerichts Sigmaringen erklärten Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut: „Wir haben die Verwaltungsgerichtsentscheidung zur Kenntnis genommen. Das Land wird  auf die Einlegung von Rechtsmitteln verzichten und das Wirtschaftsministerium wird durch eine Änderung der Gemeinsamen Richtlinie zur Öffnung von Einrichtungen des Einzelhandels ermöglichen, dass Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von mehr als 800 Quadratmetern durch Abtrennung von Verkaufsflächen in begrenztem Umfang öffnen können.“

Geschäfte, die bisher wegen Überschreitung der Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern geschlossen bleiben müssen, dürfen somit einzelne Bereiche bis zu einer Gesamtverkaufsfläche von 800 Quadratmetern abtrennen und diese abgetrennte Fläche für den Verkauf öffnen. Die abgesperrten Verkaufsflächen dürfen für den Kundenverkehr nicht zugänglich sein. Die sonstigen Hygiene- und Abstandsregeln für den Einzelhandel sind zu beachten. Die Neuregelung gilt ab dem 23. April 2020.

14:45 Uhr: Griechenland verlängert Ausgangsbeschränkungen bis 4. Mai

Griechenland hat die Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Krise um eine Woche bis zum 4. Mai verlängert. Dadurch verzögere sich auch die Umsiedlung hunderter älterer und kranker Flüchtlinge aus den überfüllten Lagern auf den ägäischen Inseln aufs Festland, teilte ein Regierungssprecher am Donnerstag mit. Regierungschef Kyriakos Mitsotakis werde nächste Woche über Lockerungen der am 22. März verhängten Ausgangssperre informieren.

Die Rückkehr zur Normalität werde langsam und schrittweise im Mai und Juni erfolgen und wöchentlich überprüft, fügte der Sprecher hinzu. Nur wenige Geschäfte haben in Griechenland noch geöffnet, unter anderem Banken, Supermärkte und Restaurants mit Lieferdienst. Die Menschen müssen zudem die Behörden informieren, wenn sie ihre Wohnung aus einem wichtigen Grund verlassen.

Durch die Verlängerung der Ausgangsbeschränkungen werde sich die Verlegung der Flüchtlinge „leicht verzögern“, sagte der Sprecher. Ursprünglich sollten unter anderem am Samstag 1500 Menschen aus dem größten Lager auf Lesbos auf das Festland gebracht werden. Die Zahl der Migranten, die verlegt werden, wurde nun nach örtlichen Behördenangaben reduziert.

14:41 Uhr: Altmaier dämpft Hoffnungen auf normalen Sommerurlaub

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) dämpft die Hoffnungen der Bürger auf einen normalen Sommerurlaub. „Jeder Bürger muss wissen, dass niemand ihm garantieren kann, dass eine gebuchte Reise auch wirklich stattfinden wird“, sagte er der „Bild“.

Bei der Entscheidung für Reise-Möglichkeiten im Sommer sei vieles nicht von Deutschland abhängig. „Die allermeisten Ferienflieger sind am Boden, weil es in den meisten Ländern gar keine Landeerlaubnis gibt, weil sie ihre Grenzen geschlossen haben, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren.“ Man könne niemandem eine Sicherheit vorgaukeln, die es gar nicht gibt. „Wir wissen nicht, wie sich die Krise in anderen Ländern entwickeln wird“, so der CDU-Politiker. Im Falle von Reise-Absagen verteidigte der Wirtschaftsminister die Möglichkeit für Reiseunternehmen, statt Erstattungen einen Gutschein auszugeben.

„Für viele Reiseanbieter wäre es sehr wichtig, wenn sie Gutscheine ausstellen könnten. Ich bin überzeugt, dass viele auch bereit sind, noch etwas draufzulegen, damit der Gutschein attraktiv ist.“ Für Menschen in Notlage solle es allerdings eine Härtefall-Regelung geben. Ausgeschlossen werden soll laut Altmaier aber, dass der Wert eines Gutscheins später durch eine mögliche Insolvenz des Unternehmens verloren gehe. „Ich kann auch allen versichern, wenn sie einen Gutschein akzeptieren und dem Unternehmer etwas Unerwartetes geschieht, diese Gutscheine nicht einfach verloren sind“, sagte er.

14:35 Uhr: In Corona-Infektionsherd bei Paris nur bei 26 Prozent der Menschen Antikörper

Eine Herdenimmunität gegen das Virus liegt in Frankreich laut einer Studie des Pariser Pasteur-Instituts offenbar noch in weiter Ferne. Die Forscher untersuchten 661 Lehrer, Schüler eines Gymnasiums in Crépy-en-Valois im Département Oise und deren Familien, wie es in der am Donnerstag auf der Website MedRxiv veröffentlichten Studie heißt. Dabei kam heraus, dass nur 26 Prozent eine Corona-Infektion durchgemacht und Antikörper entwickelt haben.

Dies reicht den Forschern zufolge bei Weitem nicht aus, um eine Lockerung der Anti-Corona-Maßnahmen zuzulassen. Ab einem gewissen Anteil von Immunisierten an der Gesamtbevölkerung gilt eine Pandemie auch ohne Impfstoff als beherrschbar. Diese sogenannte Herdenimmunität liegt demnach bei etwa 60 bis 70 Prozent – vorausgesetzt, dass die Antikörper wirklich zu einer mehrere Monate andauernden Immunität führen.

An der Schule in Crépy-en-Valois nördlich von Paris infizierten sich zwischen Februar und März 41 Prozent der Schüler und Schulmitarbeiter mit dem Coronavirus, aber nur elf Prozent der Verwandten. Insgesamt haben innerhalb dieses sogenannten Cluster also nur 26 Prozent Antikörper entwickelt. Von den 171 untersuchten Infizierten mussten 5,3 Prozent ins Krankenhaus eingeliefert werden. Sie waren im Schnitt 49 Jahre alt, die restlichen Erkrankten 18 Jahre alt. Mindestens 17 Prozent der Infizierten wiesen keine Symptome auf. Rund 88 Prozent der Menschen mit Symptomen berichteten von Geruchs- und Geschmacksverlust. Zudem erkrankten Raucher seltener als Nichtraucher. Bei Rauchern sei im Fall einer Ansteckung das Risiko für Komplikationen allerdings höher, warte Fontanet.

14:20 Uhr: Mittlerweile mehr als 22.000 Corona-Tote in Spanien

In Spanien sind mittlerweile mehr als 22.000 Menschen durch die Corona-Pandemie ums Leben gekommen. In den vergangenen 24 Stunden seien 440 Corona-Tote gezählt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid am Donnerstag mit. Damit stieg die landesweite Zahl der Todesopfer auf 22.157. Nur in den USA und in Italien gibt es noch mehr Corona-Tote.

Die Tageszahl der Corona-Toten in Spanien stieg zum dritten Mal in Folge. Am Montag hatte sie mit 399 Todesfällen den niedrigste Stand seit vier Wochen erreicht, am Dienstag waren es dann 430 und am Mittwoch 435. Zum Höhepunkt der Corona-Krise in Spanien hatte es am 2. April 950 Corona-Tote binnen eines Tages gegeben.

Die Zahl der Covid-19 Infektionen stieg am Donnerstag um 4600 auf landesweit 213.000 Fälle. Mehr Ansteckungen wurden bisher nur in den USA nachgewiesen. Spaniens Gesundheitsminister Salvador Illa erklärte, sein Land erreiche diese Woche zwar seine „Ziele der Verlangsamung“, es befinde sich aber weiterhin „in einer harten Phase der Epidemie“. In Spanien gelten seit dem 14. März strikte Ausgangsbeschränkungen, die am Mittwoch bis zum 9. Mai verlängert wurden. Eine „langsame und schrittweise“ Lockerung der Regelungen könne für die zweite Mai-Hälfte avisiert werden, erklärte Regierungschef Pedro Sánchez aus diesem Anlass.

11:37 Uhr: Vietnam lockert Corona-Beschränkungen nach sechs Tagen in Folge ohne Neuinfektion

Nur 268 offiziell bestätigte Infektionen mit dem Virus und keine Todesfälle – angesichts dieser vorläufigen Bilanz hat Chinas Nachbarland Vietnam damit begonnen, die Ausgangsbeschränkungen zu lockern. In Hanoi etwa hatten am Donnerstag ein paar Cafés wieder geöffnet, die Straßen der sonst so wuseligen Hauptstadt waren aber weiterhin fast leer.

Am Mittwoch hatte die vietnamesische Regierung nach sechs Tagen in Folge ohne registrierte Neuansteckungen mit dem Virus verfügt, dass einige Läden und Dienstleistungsbetriebe wieder öffnen dürfen. Nach den ersten Corona-Fällen in China hatte Vietnam Anfang Februar als eines der ersten Länder alle Flüge aus und in die Volksrepublik gestrichen. Mehrere Dörfer in der Nähe von Hanoi wurden wegen erster Infektionsfälle unter Quarantäne gestellt, die Kontakte von Infizierten wurden genau zurückverfolgt. Seit Anfang April gelten in Vietnam Ausgangsbeschränkungen.

Experten weisen darauf hin, dass in Vietnam relativ wenig auf das Virus getestet wird. Dass die Ausbreitung des Erregers durch frühe strikte Maßnahmen eingedämmt wurde, ziehen sie aber nicht grundsätzlich in Zweifel.

11:27 Uhr: Drei europäische Biotechnologieunternehmen bündeln Forschung zu Corona-Impfstoff

Drei europäische Biotechnologieunternehmen wollen bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs zusammenarbeiten. Der in Italien ansässige Pharmahersteller ReiThera, die deutsche Leukocare AG und das belgische Unternehmen Univercells vereinbarten eine „strategische Zusammenarbeit für die Entwicklung und großvolumige Produktion“ eines Impfstoffs gegen Covid-19, wie sie am Donnerstag gemeinsam mitteilten. Klinische Studien mit dem Impfstoffkandidaten sollen demnach voraussichtlich im Sommer beginnen.

Die drei Partner wollten dabei ihre jeweiligen Stärken und Fachkenntnisse in die Zusammenarbeit einbringen, um die Entwicklung des Impfstoffs zu beschleunigen, hieß es. Ziel seit ein Impfstoff mit sogenannten Vektorviren, bei denen bekannte, harmlose Viren als Grundlage genommen werden.Mit gentechnischen Mitteln werden dem Proteine des neuartigen Virus zugesetzt. Damit soll dem Immunsystem eine Covid-19-Infektion vorgegaukelt werden. Geimpfte bauen dadurch einen Immunschutz auf. Ähnliche Forschungsansätze verfolgen weltweit auch andere Unternehmen und Wissenschaftler.

Nach Angaben des Verbands der forschenden Pharmaunternehmen liefen inzwischen weltweit mindestens 96 Impfstoffprojekte an. Dazu zählt auch das deutsche Biotechnologieunternehmen BioNTech. Es erhielt mittlerweile die deutschlandweit erste Zulassung für einen klinischen Test mit einem möglichen Covid-19-Impfstoff.

11:18 Uhr: Merkel sieht Coronakrise als „demokratische Zumutung“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Coronakrise als „demokratische Zumutung“ bezeichnet. „Denn sie schränkt genau das ein, was unsere existenziellen Rechte und Bedürfnisse sind“, sagte Merkel am Donnerstag im Bundestag in ihrer Regierungserklärung zum anstehenden Videogipfel der EU-Staats- und Regierungschefs. Das gelte sowohl für Erwachsene als auch für Kinder.

„Eine solche Situation ist nur akzeptabel und erträglich, wenn die Gründe für die Einschränkungen transparent und nachvollziehbar sind.“ Kritik und Widerspruch müssten dabei nicht nur erlaubt, sondern auch eingefordert und angehört werden, so Merkel. Die Kanzlerin machte in ihrer Regierungserklärung deutlich, dass sie nicht mit einem baldigen Ende der Krise rechnet. „Wir leben nicht in der Endphase der Pandemie, sondern immer noch an ihrem Anfang“, sagte sie. „Wir werden noch lange mit diesem Virus leben müssen.“

Eine mögliche Überlastung des Gesundheitssystems werde noch lange die „zentrale Frage für die Politik in Deutschland und Europa“ sein, so die CDU-Politikerin. Die Videokonferenz der EU-Staats- und Regierungschefs beginnt am Donnerstagnachmittag um 15 Uhr. Auf der Tagesordnung steht die Reaktion der EU auf den Covid‑19-Ausbruch. Es wird erwartet, dass die Teilnehmer ein weiteres Hilfspaket für die Wirtschaft beschließen werden. Die Diskussion über die Ausgabe von sogenannten Corona-Bonds birgt aber Streitpotenzial.

11:10 Uhr Tagesaktuelle Fallzahlen zum Virus in Deutschland

Für die einzelnen Bundesländer übermittelte das RKI die folgenden Zahlen (Infizierte / Differenz zum Vortag / Tote):

Baden-Württemberg: 29.443 / +545 / 1113

Bayern: 39.395 / +581 / 1476

Berlin: 5324 / +12 / 105

Brandenburg: 2447 / +58 / 84

Bremen: 672 / +48 / 27

Hamburg: 4286 / +82 / 113 (mit Nachtrag vom Mittwoch)

Hessen: 7593 / +213 / 286

Mecklenburg-Vorpommern: 659 / +3 / 15

Niedersachsen: 9391 / +155 / 340

Nordrhein-Westfalen: 30.584 / +399 / 999

Rheinland-Pfalz: 5643 / +50 / 131

Saarland: 2395 / +28 / 99

Sachsen: 4327 / +54 / 127

Sachsen-Anhalt: 1425 / +30 / 34

Schleswig-Holstein: 2530 / +34 / 84

Thüringen: 1932 / +60 / 61

Gesamt: 148.046 / +2352 / 5094

Nicht jeder, der infiziert ist, erkrankt am Virus. 80 Prozent aller Corona-Infektionen verlaufen mild. Nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts werden alle Todesfälle von Patienten, bei denen eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, als „Corona-Tote“ gewertet. Vorerkrankungen werden nicht berücksichtigt. Bei der Influenza ist das anders.

11:02 Uhr: Krankschreibungen wegen Atemwegsbeschwerden in der Corona-Krise mehr als verdoppelt

Durch die Corona-Pandemie hat sich die Zahl der Krankschreibungen aufgrund von Atemwegserkrankungen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Dies geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse der Barmer vom Donnerstag hervor. Während vom 22. bis 28. März rund 150.000 bei der Krankenkasse Versicherte krankgeschrieben waren, waren es im Vorjahreszeitraum vom 24. bis 30. März 2019 nur rund 67.000 Menschen gewesen – ein Zuwachs von mehr als 120 Prozent.

Dabei waren tatsächlich nur etwas mehr als 5500 Betroffene, die bei der Barmer versichert sind, an Covid-19 erkrankt. Am häufigsten waren die Versicherten mit typischen Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege wie zum Beispiel Entzündungen der Nasennebenhöhlen oder Bronchitis arbeitsunfähig – dies waren 112.000 Fälle. Es folgten rund 22.800 Versicherte mit banalen Infekten wie etwa Schnupfen. An Grippe waren lediglich etwa 4800 Versicherte erkrankt.

Einen starken Zuwachs der Krankschreibungen gab es demnach ab Mitte März. Zu diesem Zeitpunkt wurde bundesweit die Möglichkeit geschaffen, dass sich Patienten nach einem Telefongespräch mit ihrem Arzt arbeitsunfähig schreiben lassen konnten, ohne in die Praxis kommen zu müssen. Die Menschen seien offensichtlich deutlich vorsichtiger geworden, um ihre Kollegen nicht anzustecken, erklärte die Barmer.

10:29 Uhr: WHO: Keine spezielle Gefährdung durch Bargeld

Eine generelle Empfehlung, auf Bargeld zu verzichten, gebe es laut WHO aktuell nicht. Nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen wird  Covid-19 durch eine Tröpfcheninfektion übertragen. Das Virus kann zwar auf Gegenständen einige Zeit aktiv bleiben, doch momentan könne man noch nicht sagen, ob man sich daher auch über Bargeld infizieren kann.

Die WHO rät weiterhin, die grundlegenden Hygienemaßnahmen einzuhalten und nach dem Berühren von Gegenständen gründlich die Hände zu waschen.  Nach derzeitigem Kenntnisstand gehe von Banknoten und Münzen aber keine höhere Gefahr aus, als von anderen Gegenständen auch.

10:27 Uhr: Rostock erklärt sich als vermutlich erste Großstadt Deutschlands für Corona-frei

Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) hat seine Stadt als vermutlich erste Großstadt in Deutschland für Corona-frei erklärt. „Der letzte zurzeit an COVID-19 erkrankte Rostocker konnte jetzt aus der Quarantäne entlassen werden“, erklärte Madsen am Donnerstag. Die von der Stadtverwaltung frühzeitig ergriffenen Maßnahmen hätten „vollen Erfolg“ gehabt. Zudem hätten sich die Rostockererinnen und Rostocker „unglaublich vorbildlich verhalten“, fügte der Oberbürgermeister hinzu.

Rostock hat knapp 210.000 Einwohner. In den vergangenen Wochen wurden in der Stadt vom Landesgesundheitsamt insgesamt 75 Corona-Fälle registriert. Mit 657 Fällen hat Mecklenburg-Vorpommern bundesweit die geringste Anzahl von Infektionen pro 100.000 Einwohnern.

10:11 Uhr: Epidemiologe warnt vor zweiter Corona-Welle im Spätsommer

Timo Ulrichs, Professor für Globale Gesundheit an der Akkon-Hochschule für Humanwissenschaften in Berlin, warnt vor einer zweiten Corona-Welle im Laufe des Jahres. „Wir müssen damit rechnen, dass im Spätsommer/Herbst eine zweite Welle entstehen könnte, und die sollte nicht durch eine schlechte epidemiologische Ausgangslage oder durch ein Nachlassen unserer Eindämmungsbemühungen befördert werden“, sagte er dem Nachrichtenportal Watson. Weiter sagte der Experte, dass deutsche Touristen wahrscheinlich nur unter strengen Auflagen wieder in andere Länder gelassen werden.

In einigen Urlaubszielen sei die Corona-Lage außerdem zurzeit besonders kritisch, sodass von einer Reise dorthin abzuraten sei: „Dazu gehören die USA, die Türkei und Russland“. Der Epidemiologe warnte jedoch auch mit Blick auf die Situation in Ischgl, wo das Virus sich während der Skisaison stark verbreitet hat, davor, allzu beliebte und damit überfüllte Urlaubsziele in der Umgebung aufzusuchen: „Denn an Ferienorten ist die Durchmischung besonders groß und damit auch das Risiko, dass das Virus von einem anderen Ort dorthin gebracht und weitergegeben wird.“

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9:29 Uhr: EU entscheidet heute über Bonds in Sachen Corona

Die EU-Staats- und Regierungschefs tagen heute um 15 Uhr erneut in einer Video-Konferenz zu Bonds in Sachen Corona-Krise. Hauptthema ist ein geplanter „Wiederaufbaufonds“, der nach der Corona-Pandemie eine schnelle Erholung der Wirtschaft in den Mitgliedstaaten ermöglichen soll. Volumen, Vergemeinschaftung von Schulden und Auszahlungsmodalitäten sind jedoch umstritten. Der Gipfel soll deshalb lediglich der EU-Kommission den Auftrag erteilen, einen ersten Vorschlag auszuarbeiten.

9:13 Uhr: Brinkhaus wegen Kosten der Hilfspakete besorgt

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) hat sich besorgt über die Kosten der Hilfsmaßnahmen in der Coronakrise geäußert. Das in der Nacht von Koalitionsausschuss beschlossene weitere Maßnahmenpaket sei ein großer Kompromiss, sagte er am Donnerstag im RBB-Inforadio. Die steuerliche Entlastung für Gastronomen „war ein besonderer Wunsch des bayerischen Ministerpräsidenten, sicherlich auch aus einer regionalen Situation heraus.“

Das sei ein ganz harter Punkt gewesen. „Bei Gastronomie und Hotels, da wissen die Bayern immer stark zu verhandeln.“ Für die Erhöhung des Kurzarbeitergeldes hatte sich die SPD eingesetzt. Brinkhaus fügte hinzu, dass jetzt aber nur jene Arbeitnehmer mehr Kurzarbeitergeld bekommen, deren Arbeitszeit um mindestens 50 Prozent reduziert ist. Damit sei eine gewisse Bedürftigkeit gegeben, denn „es ist ja nicht von der Hand zu weisen, dass wenn ich länger – und deshalb auch ein aufsteigender Betrag – in großen Anteilen in Kurzarbeit bin, dass ich dann auch erhebliche Probleme kriege“.

Gefragt, was die CDU in den Verhandlungen durchgesetzt habe, sagte Brinkhaus: „Wir haben aufgepasst, dass die ganze Sache finanziell nicht aus dem Ruder läuft.“ Ihm selbst mache es „langsam ein bisschen Angst, wie viel Geld wir ausgeben für diese Krisenbewältigung, weil die ganze Sache ja hinterher auch irgendwann mal bezahlt werden muss“.

8:54 Uhr: Giffey lehnt Corona-Sonderauflagen für Ältere erneut ab

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat gesonderten Auflagen für Ältere in der Corona-Krise erneut eine Absage erteilt. „Man kann mündige Bürger nicht einfach wegsperren, indem man schematisch eine Altersgrenze für Senioren festlegt“, sagte Giffey am Donnerstag dem Portal Focus Online. In der Debatte um Kita- und Schulöffnungen kündigte die Ministerin ein Konzept für die kommende Woche an.

Zum Umgang mit älteren Menschen sagte Giffey weiter, es dürfe keine Zwei-Klassen-Gesellschaft geben nach dem Motto „Die einen dürfen raus, die anderen müssen drinbleiben“. Allerdings müssten alle Menschen, für die bei einer Infektion ein erhöhtes Risiko bestehe, besonders geschützt werden. Generell gelte: „Jede Beschränkung der Freiheit und der Grundrechte aufgrund der Corona-Ausbreitung darf nur übergangsweise sein und ist gut abzuwägen.“

8:30 Uhr: Vodafone: Telefonverkehr um 50 Prozent gestiegen

Seit Beginn der Coronakrise ist der Telefonverkehr bei Vodafone Deutschland um 50 Prozent gestiegen. Das sagte Hannes Ametsreiter, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Vodafone, der „Rheinischen Post“. Er ergänzte, der Datenverkehr im Festnetz sei um 40 Prozent gestiegen, doch die Netze seien stabil.

95 Prozent der Mitarbeiter seien mittlerweile im Home-Office, er selber arbeite von München aus. Ametsreiter glaubt, dass Deutschland nach der Krise anders sein wird: „Dinge, die vor Kurzem noch unmöglich schienen, sind plötzlich normal. Wir werden digitaler arbeiten, leben, lernen und einkaufen. Ich wünsche mir, dass unsere Schulen und Hochschulen in einer Gigabit-Gesellschaft noch sehr viel mehr auf digitale Lernmittel und digitalen Austausch setzen.  Wir alle werden viel mehr Videokonferenzen nutzen, um mit unseren Arbeitskollegen und unseren Freunden am anderen Ende der Welt in Kontakt zu bleiben.“  Es werde zudem vermutlich weniger Dienstreisen geben. Augmented Reality werde alltäglicher, so Ametsreiter.

8:16 Uhr: Deutsch-französischer Ausschuss berät über Lockerung der Grenzschließung

Der deutsch-französische Ausschuss für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit berät am Donnerstag (15.00 Uhr) in einer Videokonferenz über Lockerungen der Auflagen für Bürger im Grenzgebiet. Ranghöchster Vertreter von deutscher Seite ist Europa-Staatsminister Michael Roth (SPD).

Die Bundesregierung hatte am 16. März die Grenzschließungen angeordnet. Menschen aus Ländern wie Frankreich, der Schweiz und Luxemburg dürfen seitdem nur noch mit „triftigem Grund“ nach Deutschland einreisen, etwa als Berufspendler und für Warentransporte. Sie müssen zum Teil aber große Umwege in Kauf nehmen, da die meisten Übergänge geschlossen sind. Der deutsch-französische Ausschuss mit Vertretern der Regierungen und der Grenzregionen wurde durch den Freundschaftsvertrag von Aachen 2019 ins Leben gerufen.

8:15 Uhr: Daimler hat 70 Prozent Gewinneinbruch im ersten Quartal 2020

Die EU-Staats- und Regierungschefs tagen am Donnerstagnachmittag erneut in einer Video-Konferenz zur Corona-Krise (15.00 Uhr). Hauptthema ist ein geplanter „Wiederaufbaufonds“, der nach der Pandemie eine schnelle Erholung der Wirtschaft in den Mitgliedstaaten ermöglichen soll. Volumen, die teils geforderte Vergemeinschaftung von Schulden und Auszahlungsmodalitäten sind jedoch hoch umstritten. Der Gipfel soll deshalb lediglich der EU-Kommission den Auftrag erteilen, einen ersten Vorschlag auszuarbeiten, auf dessen Grundlage dann weiter diskutiert wird.

Unstrittig ist dagegen ein erstes Hilfspaket von 500 Milliarden Euro, das Mitgliedstaaten, Firmen und Arbeitnehmer gegen die akuten Folgen der Krise schützen soll. Es wurde von den Finanzministern bereits vor zwei Wochen vereinbart und soll nun auf höchster Ebene bestätigt werden.

Die Kontrolle über Schlüsseltechnologien, Infrastruktur oder Know-how kann Interessen der Sicherheit oder der öffentlichen Ordnung gefährden.

8:02 Uhr: Fastenmonat Ramadan beginnt unter Corona-Auflagen

Inmitten der Corona-Krise beginnt am Donnerstag der Fastenmonat Ramadan für die Muslime. Wegen der Corona-Beschränkungen und Ausgangssperren wird es dieses Jahr in vielen Ländern keine Zusammenkünfte nach Sonnenuntergang zum Fastenbrechen und zum nächtlichen Gebet in der Moschee geben. Auch Reisen in die heiligen Städte des Islam sind nicht möglich, Moscheen weltweit sind geschlossen.

Die religiösen Autoritäten vieler Länder unterstützen die Restriktionen und fordern die Gläubigen auf, zu Hause zu beten und sich nicht in größeren Gruppen zu versammeln. Die saudiarabischen Behörden untersagten Pilgerfahrten nach Mekka. Und auch der Hadsch, die jährliche große Pilgerfahrt Ende Juli, wird dieses Jahr wohl ausfallen.

7:46 Uhr: Merkel gibt im Bundestag Regierungserklärung zu Corona-Krise ab

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Donnerstag in einer Regierungserklärung vor dem Bundestag ihre Politik zur Bewältigung der Corona-Krise erläutern (Sitzung ab 09.00 Uhr). Merkel will dabei auf die Lage in Deutschland und in der EU eingehen. Der Rede der Kanzlerin schließt sich eine anderthalbstündige Debatte der Abgeordneten an. Für besonderen Zündstoff dürfte dabei die Frage sorgen, wann und in welcher Weise die Corona-Schutzmaßnahmen wieder gelockert werden können.

Den Abgeordneten liegen am Donnerstag noch weitere Vorlagen zur Beratung vor – etwa die Gesetzentwürfe der Koalition zur Förderung der beruflichen Weiterbildung und zur klimagerechten Umgestaltung des Wohngelds. In erster Lesung wird auch der erleichterte Zugang zum Elterngeld in der Corona-Krise beraten. Auch über die deutsche Beteiligung an der EU-Mission „Irini“ vor der Küste Libyens sprechen die Abgeordneten.

7:35 Uhr: Umfrage: Akzeptanz für Corona-Politik lässt langsam nach

Die Akzeptanz in der Bevölkerung in Deutschland für die Corona-Restriktionen ist laut einer Umfrage weiterhin hoch, lässt aber zunehmend nach. In der jüngsten Erhebung von Infratest dimap befürworteten 74 Prozent die Kontaktbeschränkungen, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe in ihren Donnerstagsausgaben berichten. Den Höchststand an Zustimmung für die Maßnahmen hatte das Institut in der letzten Märzwoche mit 87 Prozent verzeichnet. Seitdem geht der Wert zurück.

In der aktuellen Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) nannten 18 Prozent die Einschränkungen des öffentlichen Lebens „übertrieben“, wie die Funke-Blätter aus der ihnen vorliegenden Erhebung zitieren. Vor Ostern hatte dieser Anteil noch bei 14 Prozent gelegen, kurz nach den Feiertagen dann bei 17 Prozent.

Um ihre persönliche Gesundheit machen sich der Befragung zufolge noch 19 Prozent große Sorgen. Ende März waren es 25 Prozent. Eine Smartphone-App zur Nachverfolgung der Infektionsketten würden 56 Prozent der Befragten installieren. Dieser Wert hat sich kaum bewegt. Für die Erhebung wurden rund tausend repräsentativ ausgewählte Bundesbürger befragt.

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