NEWSTICKER 28.01.: Autozulieferer schließt wegen Coronavirus-Fällen Standort – Drei weitere Infizierte in Bayern

In Deutschland steigt die Anzahl der Infizierten mit dem neuartigen Coronavirus. Im Landkreis Starnberg in Bayern wurden am Abend drei weitere Erkrankte gemeldet. Alle Entwicklungen im Newsticker.
Titelbild
Sicher ist sicher: Ein Pilot im Schutzanzug parkt einen Jet auf dem internationalen Flughafen Wuhan-Tianhe. An Bord: 60 Tonnen medizinisches Material.Foto: Cheng Min/XinHua/dpa/dpa
Epoch Times27. Januar 2020

Mehr als 56 Millionen Menschen stehen in China unter Quarantäne, Tausende haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Die Nachfrage nach Atemmasken und Desinfektionsmitteln steigt. Nun steigt in Deutschland auch die Anzahl der bestätigten Fälle einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus. Weitere Verdachtsfälle werden untersucht.

Dienstag 28.01.

22:42 Uhr: Autozulieferer schließt wegen Coronavirus-Fällen Standort

Wegen vier mit dem neuen Coronavirus infizierten Mitarbeitern schließt der Automobilzulieferer Webasto seinen Stammsitz im oberbayerischen Gauting bis Sonntag. Bis dahin sollen Mitarbeiter der Firmenzentrale auch nicht an nationale und internationale Standorte reisen, teilte das Unternehmen mit. Für China gelte sogar eine Sperre für zwei Wochen. Die vier ersten in Deutschland bestätigten Fälle der neuen Lungenkrankheit sind allesamt Mitarbeiter des Unternehmens.

21:31 Uhr: Vierter Coronavirus-Fall in Frankreich – Zustand kritisch

Behörden haben einen vierten an dem Coronavirus erkrankten Menschen in Frankreich bestätigt. Bei dem Patienten handele es sich um einen älteren chinesischen Touristen, sagte der Generaldirektor des französischen Gesundheitsministeriums, Jérôme Salomon. Der Mann befinde sich in einem kritischen Zustand und werde auf einer Intensivstation in einem Pariser Krankenhaus behandelt. Der Tourist stammt Salomon zufolge aus der schwer betroffenen zentralchinesischen Provinz Hubei, in der auch Wuhan liegt.

21:17 Uhr: Drei weitere mit Coronavirus Infizierte in Bayern

In Bayern haben sich drei weitere Menschen mit dem neuartigen Coronavirus aus China infiziert. Wie bei dem ersten deutschen Fall handele es sich um Mitarbeiter des in Starnberg angesiedelten Automobilzulieferers Webasto, teilte das bayerische Gesundheitsministerium am Dienstagabend mit. Insgesamt seien rund 40 Mitarbeiter der Firma ermittelt worden, die als enge Kontaktpersonen der Erkrankten in Frage kommen.

Wie der erste deutsche Infizierte sollen auch die drei neuen Patienten in Bayern nach Angaben des bayerischen Gesundheitsministeriums in der Münchener Klinik Schwabing stationär aufgenommen, medizinisch überwacht und isoliert werden. Bei einigen weiteren Kontaktpersonen laufe bereits ein Test, ob auch bei ihnen eine Infizierung mit dem Coronavirus vorliege.

Weitere Verdachtsfälle werden aus Bremen, Bremerhaven und Niedersachsen gemeldet.

19:50 Uhr: Universität Hamburg untersagt Dienstreisen nach China

„Dienstreisen von Beschäftigten nach China werden bis auf Weiteres nicht genehmigt“, teilte die Universität Hamburg mit. Den Angaben zufolge werden in Hamburg durch die Universität geplante chinaspezifische Tagungen, Kongresse oder Konferenzen unter Teilnahme von Personen, die ihren ständigen Wohnsitz in China haben, verschoben. Alle Fakultäten wurden gebeten, sich über diejenigen zu informieren, die seit dem 1. Januar 2020 in China waren oder noch sind.

Erstes Flugzeug soll 250 Franzosen aus Virus-Region in China ausfliegen

Zwei Flugzeuge sollen Hunderte EU-Bürger aus der Region in China herausholen, die am stärksten vom Coronavirus betroffen ist. Die erste Maschine soll nach Angaben der EU-Kommission am Mittwochmorgen in Frankreich starten und etwa 250 Franzosen nach Hause fliegen. Das zweite Flugzeug solle im Laufe der Woche folgen und mehr als 100 Europäer aus anderen EU-Ländern heimbringen. Wie die EU-Kommission mitteilte, hat Frankreich über den europäischen Zivilschutz entsprechende Unterstützung für Europäer in Wuhan und Umgebung gebeten.

SPD-Gesundheitsexperte fürchtet Pflege-Engpass

Nach der ersten Infektion eines Deutschen mit dem neuartigen Coronavirus warnt der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach vor einem Pflege-Engpass. Wenn massenhaft Fälle hinzukämen, „würden wir das Problem bekommen, dass wir viel zu wenige Pflegekräfte haben“, sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgaben). Von einer solchen Situation sei man aktuell aber noch „sehr weit entfernt.“

Der SPD-Politiker lobte, dass Deutschland aus der SARS-Epedemie Anfang der 2000er-Jahre „sehr viel gelernt“ habe. „Die Abstimmung zwischen den Landesgesundheitsämtern, Bundesgesundheitsministerium und Robert-Koch-Institut ist deutlich verbessert worden“, sagte Lauterbach.

Allerdings sei er überzeugt, dass es nicht bei dem einen Fall in Deutschland bleiben werde. „Die Gefahr für die Mehrheit der Bevölkerung ist zum Glück sehr überschaubar. Das kann sich noch ändern, aber es ist keine Panik angesagt“, so der SPD-Gesundheitspolitiker weiter. Vom Erwerb eines Mundschutzes riet er ab: Dies mache „schlicht keinen Sinn“, so Lauterbach. Zudem kritisierte er Chinas Umgang mit dem Virus. Die Massenabsperrung ganzer Städte sei „medizinisch nicht wirklich sinnvoll“, so der SPD-Politiker. In Deutschland „würden wir das nicht machen“, sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

17:42 Uhr: Chinesen sollen jetzt auch nicht mehr ins Ausland reisen

Mit Reisebeschränkungen für seine Staatsbürger will China auch global eine Ausbreitung der neuartigen Lungenkrankheit verhindern. Aus Angst vor einer weltweiten Ausbreitung empfahl die Regierung in Peking am Dienstag allen Chinesen, von Auslandsreisen vorerst abzusehen: „Wenn keine besondere Notwendigkeit besteht, wird empfohlen, den Zeitpunkt der Reise zu verschieben“, mahnte Chinas Verwaltung für die Einreise und Ausreise.

Hongkong will seine Grenze zur Volksrepublik weitgehend dichtmachen. Alle Zug- und Fährverbindungen werden von Donnerstag um Mitternacht an gekappt. Zuvor hatte Peking bereits alle Pauschalreisen ins Ausland gestoppt.

Ein Arzt in Wuhan, der Patienten mit dem Wuhan-Virus behandelt, äußerte die Sorge, dass die Krankheit in den nächsten Monaten aufgrund der langsamen Reaktion der Behörden und der mangelnden Transparenz außer Kontrolle geraten könnte.

Neil Ferguson, ein Epidemiologe für Infektionskrankheiten am Imperial College in London, hat eine Reihe von Modellstudien über den Ausbruch herausgegeben. Er sagt: „Trotz der enormen und bewundernswerten Anstrengungen in China und auf der ganzen Welt müssen wir die Möglichkeit einplanen, dass eine Eindämmung dieser Epidemie nicht möglich ist.“

Es könnten bereits bis zu 100.000 Fälle in China vorliegen, sagte Ferguson am Sonntag gegenüber der Zeitung The Guardian. Er fügte hinzu, das Modelle darauf hindeuteten, dass die Zahl der Infizierten zwischen 30.000 und 200.000 liege.

Auch weltweit steigt die Zahl der Patienten. Rund 60 Nachweise wurden bisher unter anderem aus den USA, Japan, Südkorea, Kanada, Thailand und Australien gemeldet.

16:02 Uhr: Neue Bürgerhotline in Berlin eingerichtet

Die Senatsverwaltung in Berlin hat unter 030 90 28 28 28 eine Bürgerhotline eingerichtet, wo Menschen anrufen können, die sich für möglicherweise infiziert halten. Die Senatsverwaltung hatte heute Morgen unter vermehrter Kritik einen Tweet gelöscht, der dazu aufgefordert hatte sich bei Verdacht in die Notaufnahme zu begeben. Nun rät die Verwaltung stattdessen sich bei der Hotline zu melden.

15:47 Uhr: China sucht dringend Atemschutzmasken

In China, aber zusehends auch in anderen Ländern werden wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus dringend Atemschutzmasken benötigt – die Firma Kloepfel in Düsseldorf fahndet bereits rund um den Globus nach Herstellern und Großhändlern, die noch Masken liefern können. Gesucht würden einfache Masken und solche, die in Operationssälen zum Einsatz kommen, sagte Projektmananger Patrick Esselborn am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Menge: mehrere 10.000 Stück.

Beauftragt wurde Kloepfel zunächst von einem Kunden in China, ein Unternehmen, das Masken an seine Mitarbeiter verteilen will. Andere Firmen kamen dazu. „Aber der Markt ist schon so gut wie leergefegt“, berichtete Esselborn. Unternehmen in China orderten die Masken weltweit bereits gegen Vorkasse. Die Preise seien „schon um 20 bis 30 Prozent gestiegen“, sagte Esselborn. Mit der weiter wachsenden Nachfrage steige auch der Preis weiter an.

15:05 Uhr: Flüge aus China müssen bei Landung über ihre Passagiere informieren

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat als Reaktion auf die erste bestätigte Infektion mit dem neuartigen Coronavirus in Deutschland verschärfte Informationspflichten im Flugverkehr angeordnet. Piloten von Flügen aus China müssen bei einer Landung in Deutschland den Tower über den Gesundheitszustand ihrer Passagiere informieren, wie Spahn am Dienstag in Berlin sagte. Reisende werden außerdem verpflichtet, Formulare zu ihrem Gesundheitszustand auszufüllen. Fluggesellschaften müssen Informationen an die Behörden weiter geben, sodass auch nachvollziehbar ist, wer neben wem saß. Spahn widersprach zugleich Forderungen, an Flughäfen Fiebermessstellen einzurichten. Dies bringe nichts.

Neben der Anordnung für den Flugverkehr verpflichtete Spahn per Eilverordnung außerdem Krankenhäuser, auch Verdachtsfälle auf den Coronavirus zu melden. Bisher müssen nur bestätigte Fälle gemeldet werden. Er habe außerdem mit den Bundesländern abgestimmt, dass das Robert-Koch-Institut in Berlin eine größere Koordinierungsbefugnis bekommt als bisher.

14:36 Uhr: EU-Kommission bietet Hilfe bei Rückholaktionen aus Virus-Region in China an

Die EU-Kommission hat den Mitgliedstaaten Hilfe bei der Koordinierung von Rückholaktionen von EU-Bürgern aus China angeboten. Durch die Aktivierung des EU-Zivilschutzmechanismus könne die Brüsseler Behörde beim Kampf gegen das neuartige Coronavirus helfen, sagte ein Kommissionssprecher am Dienstag. Frankreich nahm das Angebot umgehend an: Paris habe den Zivilschutz für „konsularische Unterstützung von EU-Bürgern in Wuhan aktiviert“, teilte EU-Katastrophenkommissar Janez Lenarcic via Twitter mit.

12:37 Uhr: Luftwaffe soll Deutsche aus Wuhan holen

Laut informationen der Bild steht eine Maschine des Typs Airbus A310 PAX in Köln bereit, die Deutsche aus Wuhan evakuieren soll. Der Abflug ist im Laufe des Tages geplant, es werde ein Flugzeug in der PAX-Version eingesetzt. Dabei handelt es sich um eine reine Passagiermaschine, ohne darin integrierte Intensiv-Betten. Mittels medizinischer Schnelltests vor Ort soll sichergestellt werden, dass kein Träger des Coronavirus an Bord der Maschine gehen wird. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes sollen sich rund 90 Deutsche in Wuhan und Umgebung aufhalten.

11:30 Uhr: Deutscher Coronavirus-Fall offenbar erste Mensch-zu-Mensch-Ansteckung außerhalb Asiens

Bei dem Coronavirus-Fall in Bayern handelt es sich offenbar um die erste bekannte Mensch-zu-Mensch-Ansteckung außerhalb Asiens. Bislang sei außerhalb des Ursprungslands China nur eine Übertragung von Mensch zu Mensch in Vietnam nachgewiesen worden, sagte eine Sprecherin des Robert-Koch-Instituts in Berlin am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Der 2019-nCoV-Patient im bayerischen Landkreis Starnberg hatte sich nach Angaben seines Arbeitgebers wohl bei einer aus China angereisten Kollegin infiziert. Der erste deutsche Coronavirus-Patient hatte in den letzten Tagen Kontakt mit rund 40 Personen.

Von Webasto hieß es vorher: „Bei einer chinesischen Mitarbeiterin aus Shanghai, die sich vom 19. bis 22. Januar bei uns in der Zentrale in Stockdorf aufgehalten hat, war nach der Rückkehr am 26.1. das Coronavirus diagnostiziert worden“, so Engelmann. Man habe die Mitarbeiter informiert und arbeite „eng mit den relevanten Stellen zusammen“. Der Mitarbeiter hat sich vermutlich bei ihr angesteckt, die Frau hatte in der Firma Seminare in kleineren Gruppen gegeben, hieß es weiter.

10:45 Uhr: 40 Kontakte der infizierten Person in Deutschland werden überprüft

Der erste deutsche Coronavirus-Patient hatte in den letzten Tagen Kontakt mit rund 40 Personen. Das teilte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Dienstag mit. Der Mann wohne im Landkreis Landsberg und arbeite im Landkreis Starnberg, sagte Andreas Zapf, Präsident des Landesamtes, vor Journalisten.

Da der Patient wohl mindestens ein Kind in einem Kindergarten habe, sei auch dieser in die aktuellen Maßnahmen einbezogen, deutete er an. Eine Schließung von Einrichtungen stehe aber derzeit „nicht zur Debatte“.

09:30 Uhr: Spahn: Coronavirus-Auftreten in Deutschland war zu erwarten

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat den ersten Fall des neuartigen Coronavirus 2019-nCoV in Deutschland als nicht überraschend bezeichnet. „Es war zu erwarten, dass das Virus auch Deutschland erreicht“, ließ sich der CDU-Politiker am Dienstagmorgen zitieren. Der Fall aus Bayern zeige aber, dass man gut darauf vorbereitet sei.

„Die Gefahr für die Gesundheit der Menschen in Deutschland durch die neue Atemwegserkrankung aus China bleibt nach Einschätzung des RKI weiterhin gering“, fügte Spahn hinzu. Zuvor war bekannt geworden, dass ein Mann aus dem Landkreis Starnberg sich infiziert hat. Die Behörden in München wollen um 10 Uhr weitere Details bekannt geben.

Nachdem sich der Verdacht bestätigt habe, würden jetzt auch die Menschen untersucht, mit denen der Patient engen Kontakt hatte. Bei Ansteckung mit dem Virus treten während der ersten 10-14 Tage, der Inkubationszeit, meist keine Symptome auf, die Krankheit ist auch in dieser Zeit schon ansteckend.

00:30 Erster Coronavirus-Fall in Deutschland

In Deutschland gibt es die erste Infektion mit dem neuartigen Coronavirus. Ein Mann aus dem Landkreis Starnberg habe sich infiziert, teilte am späten Montagabend das Bayerische Gesundheitsministerium mit. Der Patient befindet sich nach Angaben der sogenannten „Task Force Infektiologie“ des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) klinisch in einem guten Zustand.

Er werde medizinisch überwacht und sei isoliert, hieß es. Die engen Kontaktpersonen seien „ausführlich aufgeklärt und über mögliche Symptome, Hygienemaßnahmen und Übertragungswege informiert“ worden, hieß es in der Erklärung. Das Risiko für die Bevölkerung in Bayern, sich mit dem neuartigen Coronavirus zu infizieren, werde von der „Task Force Infektiologie“ des LGL und vom Robert Koch-Institut (RKI) derzeit als gering erachtet, so das Ministerium in München. Das bayerische Gesundheitsministerium und das LGL wollen am Dienstagvormittag weitere Details bekannt geben.

Hygiene-Experte des RKI: Verdachtsfall bestätigt – und dann?

Und was passiert, wenn sich doch ein Verdachtsfall bestätigt? Welche Behandlungsmethoden gibt es dann? „Es gibt eben keine“, sagt Zastrow zu Epoch Times. Man könne lediglich die Symptome behandeln. Wenn sich die Krankheit weiterentwickelt, müsste der Patient notfalls beatmet werden. Die Abwehrkräfte könnten stimuliert werden, sodass der Patient den Infekt überwinden kann und nicht an einer Lungenentzündung stirbt. Zastrow ist der ehemaliger Leiter des Fachgebiets „Übertragbare Krankheiten, Impfwesen und Krankenhaushygiene“ des Robert-Koch Institutes.

Junge Leute würden eine Infektion nach Einschätzung des Mediziners „problemlos“ schaffen. Sie könnten schon nach wenigen Tagen entlassen werden. „Derartige Fälle wurden auch unmittelbar nach dem Ausbruch der Krankheit gemeldet“, betont Zastrow.

Wenn jetzt manche Ärzte erste Behandlungserfolge melden, dann müsste die entsprechende Methode weiterverbreitet werden, damit auch allen anderen  Menschen schnell geholfen werden kann, so Zastrow.

Aber wie man die Leute gesund bekommt, dazu sagen die Chinesen ja auch nichts.“

00:20 Uhr: Krankenhausgesellschaft sieht Kliniken gut auf mögliche Coronavirus-Fälle vorbereitet

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft sieht Ärzte und Kliniken in Deutschland gut auf mögliche Fälle des neuartigen Coronavirus vorbereitet. „Krankenhäuser und Ärzte sind sensibilisiert“, sagte Hauptgeschäftsführer Georg Baum der „Rheinischen Post“ (Dienstagsausgabe). „Bei Patienten, die über akute Erkältungssymptome klagen und kürzlich in China waren, wird eine zielgerichtete Anamnese durchgeführt.“ Lasse sich der Verdacht nicht ausräumen, werde der Patient in einem Krankenhaus isoliert, auf das Virus getestet und genau untersucht.

Baum verwies zudem auf Krankenhausalarmpläne, die die genauen Abläufe bei außergewöhnlichen Lagen in den Bundesländern regeln. „Die Krankenhäuser sind auf Seuchen vorbereitet und proben regelmäßig den Ernstfall.“

Der neuartige Coronavirus 2019-nCoV war erstmals im Dezember in der zentralchinesischen Stadt Wuhan aufgetreten. Inzwischen gibt es in der Volksrepublik 2700 Krankheits- und mehr als 80 Todesfälle, die meisten in Wuhan. Das Virus hat inzwischen aber auch mehr als ein Dutzend weitere Länder erreicht, darunter die USA, Australien sowie, als erstes europäisches Land, Frankreich.

Montag 27.01.

22:10 Uhr: USA raten wegen Coronavirus von Reisen nach China ab

Das US-Außenministerium rät wegen des neuartigen Lungenvirus von Reisen nach China ab. Bereits geplante Reisen sollten erneut auf den Prüfstand gestellt werden, erklärte das Ministerium. China könnte zu einem späteren Zeitpunkt auch Ausreisesperren für US-Bürger verhängen, warnte das Ministerium. Für die besonders von dem Ausbruch des Coronavirus betroffene Provinz Hubei und die Stadt Wuhan warnte das Ministerium ausdrücklich vor jeglichen Reisen. Für den Rest Chinas mahnte die Behörde Reisende bislang nur zu besonderer Vorsicht, riet aber nicht von Reisen ab. (dpa)

18:55 Uhr: WHO korrigiert „Formulierungsfehler“ zum Gefährdungsniveau

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat eigene Angaben zum internationalen Gefährdungsniveau durch den neuartigen Coronavirus korrigiert. Weltweit sei die Gefährdung „hoch“, erklärte die Organisation und korrigierte damit bisherige Angaben. Zur Begründung sagte eine Sprecherin am Montag der Nachrichtenagentur AFP, es habe einen „Formulierungsfehler“ gegeben. Die WHO schätze das Risiko „sehr hoch in China, hoch in der Region und hoch auf weltweitem Niveau“ ein.

In Erklärungen der WHO vom Donnerstag, Freitag und Samstag vergangener Woche hatte es dagegen immer geheißen, das Risiko sei „sehr hoch in China, hoch in der Region und moderat auf weltweitem Niveau“.

16:19 Uhr: Bundesweite Nachfrage nach Atemmasken steigt

Die Sorge vor einer Einschleppung des neuartigen Coronavirus lässt in deutschen Apotheken bereits die Nachfrage nach Atemmasken steigen. „In vielen Apotheken bundesweit werden die Masken verstärkt nachgefragt“, sagte Ursula Sellerberg von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände der dpa. Konkrete Zahlen lägen jedoch bisher nicht vor. Die Masken würden laut Sellerberg im Falle des Falles aber nur „begrenzt“ dabei helfen, sich vor einer Ansteckung mit der neuen Lungenkrankheit zu schützen. Die Epoch Times vermutet das auch Chinesen verstärkt Masken kaufen um sie nach China zu versenden.

13:11 Uhr: Uniklinik Frankfurt findet keine Viren bei Verdachtsfällen

Die Verdachtsfälle, die im Universitätsklinikum in Frankfurt am Main Untersucht wurden, haben sich nicht bestätigt. „Bei keinem dieser Patienten konnte bisher das neue Coronavirus nachgewiesen werden“, so eine Sprecherin.

Der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, schätzte die Gesundheitsgefahren durch das Virus in Deutschland selbst als „sehr gering“ ein. Forscher der Hongkonger Universität vermuten auf Grundlage mathematischer Modelle schon mehr als 40.000 Fälle.

11:32 Uhr: Maas zieht Evakierung Deutscher aus Wuhan „in Betracht“

Angesichts der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in China bereitet Deutschland eine mögliche Evakuierung von Deutschen aus der besonders betroffenen Metropole Wuhan vor. Die Bundesregierung ziehe jetzt auch eine mögliche Evakuierung aller ausreisewilligen Deutschen „in Betracht“, sagte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) am Montag kurz vor einer Sitzung des Krisenstabs im Auswärtigen Amt in Berlin. Man „gehe davon aus“, dass es in Wuhan „eine zweistellige Zahl“ deutscher Staatsbürger gebe. Ein Konsular-Team aus Peking werde heute nach Wuhan fliegen und den „Ausreisewilligen“ Unterstützung leisten, so Maas.

Frankreich kündigte an Mitte der Woche einen direkten Sonderflug für Ausreisewillige zur Verfügung zu stellen, auch USA und Japan haben bereits eine Evakuierung angekündigt.

10.24 Uhr: Berliner Flughafen startet Informationskampagne

Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) sieht Berlin gut gegen das Coronavirus gerüstet. „Wir nehmen die Ausbreitung sehr ernst“, sagte die SPD-Politikerin am Montag im RBB-Inforadio. „Berlin ist für den Ernstfall gut vorbereitet.“

Man habe mit der Berliner Flughafengesellschaft eine Informationskampagne gestartet: „In Tegel und in Schönefeld gibt es Plakate und Flyer. Wir klären Einreisende auf, dass sie, wenn sie Symptome wie Fieber, Husten und Atemnot haben, wachsam sind und diese abklären lassen.“ Der Umgang mit Verdachtsfällen sei auch in den Notaufnahmen der Krankenhäuser sehr gut eingeübt, so Kalayci. „Außerdem haben wir das große Glück in Berlin, dass wir die Charité mit dem Institut für Virologie haben. Das sind bundesweit die besten Experten, die es gibt. Und wir haben auch die größte Sonderisolierstation der Republik.“

9.13 Uhr: Mongolei schließt Grenze zu China

Aus Angst vor einer Einschleppung des neuen Coronavirus hat die Mongolei ihre Grenzen zu China geschlossen. Das berichtete die mongolische Nachrichtenagentur Montsame. Bislang gibt es demnach keine bestätigte Infektion mit der neuen Lungenkrankheit in der Mongolei. Da das Land als Nachbar Chinas jedoch einem hohen Risiko ausgesetzt sei, sollen alle Bildungseinrichtungen nach Anweisung der Regierung und des Parlaments bis zum 2. März geschlossen bleiben

8.38 Uhr: Verdachtsfälle in Frankfurt

In der Uniklinik in Frankfurt am Main werden derzeit einige Verdachtsfälle untersucht. Eine Sprecherin des Krankenhauses sprach laut „RTL“ von „einer erhöhten Anzahl von Patienten, die sich mit dem Verdacht auf das Coronavirus untersuchen lassen“. Sprecherin Theresa Seubold erklärte laut „Bild“: „Diese Personen werden isoliert und mittels einer spezifischen PCR diagnostisch abgeklärt.“ Nachgewiesen wurde das Coronavirus bislang nicht.

8.35 Uhr: Erster Verdachtsfall in Österreich nicht bestätigt – dafür neuer Verdachtsfall gemeldet

In Wien wurde laut „Der Standard“ ein  zweiter Verdacht einer Infektion mit dem Coronavirus gemeldet. Bie Patientin, die sich in Isolation im Kaiser-Franz-Josef-Spital befindet handelt es sich um eine in Wien lebende chinesische Staatsbürgerin. Sie hatte in China Urlaub gemacht. Die Untersuchungsergebnisse werden im Laufe des Tages erwartet.

2:00 Uhr: Ferien über das laufende Neujahrsfest in China verlängert

Die Zahl der Infizierten in China steigt weiter stark an, am schwersten ist nach wie vor die Provinz Hubei betroffen. In Hongkong, Taiwan und Macao gibt es zudem 17 bestätigte Erkrankungen.

Im Kampf gegen eine weitere Eindämmung der weiteren Ausbreitung  der Lungenkrankheit hat China drastische Maßnahmen ergriffen. Die Regierung in Peking kündigte nun auch an, dass die Ferien über das laufende Neujahrsfest bis einschließlich Sonntag verlängert werden. Das Virus ist inzwischen in fast jeder Provinz oder Region des Landes aufgetaucht.

00: 30 Uhr: Ganz Hubei praktisch unter Quarantäne

Die chinesischen Behörden versuchen die Ausbreitung des Virus mittels drastischer Reisebeschränkungen zu stoppen. Neben der Millionenmetropole Wuhan, von wo die Krankheitswelle ihren Ausgang genommen hatte, steht inzwischen praktisch die gesamte zentralchinesische Provinz Hubei unter Quarantäne, betroffen sind rund 56 Millionen Menschen.

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, will zu Beginn der Woche bei einem Besuch in China über Maßnahmen im Kampf gegen das Virus beraten. „Ich bin auf dem Weg nach Peking“, schrieb er am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter. In der chinesischen Hauptstadt wolle er mit Regierungsvertretern und Gesundheitsexperten zusammenkommen.

Coronavirus Newsticker am 26.01

Coronavirus Newsticker von 31.12. 2019 bis 25.01.2020

(afp/dpa/dts/red)



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