EU-Kommission stellt heute neue Konjunkturprognose vor – Die Wirtschaft sieht die Lage wenig rosig

Die Pandemie hat Europa in eine tiefe Wirtschaftskrise gestürzt. Aber wie schlimm wird es? Und wann geht es wieder aufwärts? Aus Brüssel kommen neue Daten.
Titelbild
Flaggen der Europäischen Union wehen im Wind vor dem Berlaymont-Gebäude, dem Sitz der Europäischen Kommission in Brüssel.Foto: Arne Immanuel Bänsch/dpa/dpa
Epoch Times7. Juli 2020

Zum Ausmaß der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise legt die EU-Kommission heute ihre neueste Konjunkturprognose vor. Schon Anfang Mai hatte die Brüsseler Behörde die schwerste Rezession in der Geschichte der Europäischen Union vorhergesagt.

Nun hat sie die Daten nach den Monaten der coronabedingten Einschränkungen angepasst. Es geht auch um die Frage, wie schnell sich die europäische Wirtschaft erholen kann.

Die Einschätzungen dazu gehen auch in Deutschland auseinander. So gab sich Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zuletzt optimistisch, dass der Abschwung nach der Sommerpause vorbei ist.

Wirtschaftsverbände rechnen mit Pleiten und Entlassungswelle

In diesem Jahr werde die deutsche Wirtschaft 2020 um sechs Prozent schrumpfen, dann 2021 aber wieder um mehr als fünf Prozent wachsen. Wirtschaftsverbände sind jedoch nicht sicher. Pessimisten rechnen mit einer Pleite- und Entlassungswelle im Herbst.

Die EU-Kommission ging in der Frühjahrsprognose im Mai davon aus davon aus, dass die Wirtschaftsleistung in den 19 Staaten der Eurozone dieses Jahr im Schnitt um 7,7 Prozent schrumpft. Für die 27 Staaten der EU als Ganzes schätzte sie das Minus auf 7,4 Prozent.

Für 2021 wurde damals eine deutliche, aber nicht vollständige Erholung vorhergesagt. So wurde damals angenommen, dass nächstes Jahr in der Eurozone 6,3 Prozent Wachstum erreicht werden, in der EU insgesamt 6,1 Prozent.

Milliardenschwere Hilfsprogramme sollen Rezession drosseln

Wie in Deutschland sollen auch auf EU-Ebene milliardenschwere Hilfsprogramme die Folgen der dramatischen Rezession dämpfen. So hatte die EU-Kommission ein Programm zur wirtschaftlichen Erholung im Umfang von 750 Milliarden Euro vorgeschlagen, davon 500 Milliarden Euro als Zuschüsse an EU-Staaten.

Der Wiederaufbauplan soll in den nächsten siebenjährigen EU-Haushaltsrahmen eingebettet werden, für den noch einmal rund 1,1 Billionen Euro vorgesehen sind.

Die Einzelheiten sind jedoch sehr umstritten und beschlossen ist noch nichts. Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihre EU-Kollegen wollen bei einem Gipfel am 17. und 18. Juli einen Kompromiss suchen. Die EU-Kommission fordert Tempo, um die Wiederaufbauhilfen rasch an den Start zu bekommen. (dpa)



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