Italien verschärft Bedingungen für Haftentlassungen von Mafia-Angehörigen

Im Rahmen des Nachlassens der Coronabedingten Probleme in Italien, wird es für inhaftierte Mafia-Mitglieder in Zukunft schwerer aus der Haft in Hausarrest entlassen zu werden.
Titelbild
Verhaftung des sizilianischen Mafia-Oberhaupts Settimino Mineo im Dezember 2018. Zahlreiche Angehörige der Mafia wurden wegen der Corona-Krise inzwischen aus dem Gefängnis in Hausarrest entlassen.Foto:   ALESSANDRO FUCARINI/AFP/Getty Images
Epoch Times10. Mai 2020

Die italienische Regierung hat die Bedingungen verschärft, unter denen Mafia-Mitglieder aufgrund der Corona-Pandemie aus dem Gefängnis freikommen können. Ein in der Nacht zum Sonntag verabschiedetes Dekret sieht vor, dass die Rechtmäßigkeit und Notwendigkeit einer Freilassung alle zwei Wochen neu überprüft werden muss. Seit März wurden in Italien bereits hunderte Angehörige der Mafia aus dem Gefängnis entlassen und unter Hausarrest gestellt.

„Niemand darf glauben, dass er die durch das Coronavirus ausgelöste Gesundheitskrise zu seinem eigenen Vorteil ausnutzen kann, um aus dem Gefängnis freizukommen“, sagte Justizminister Alfonso Bonafede am Sonntag laut der Nachrichtenagentur AGI. Mit der nun erlassenen Regelung würden „die Dinge zurechtgesetzt“. Zuvor hatte es in der Bevölkerung lautstarke Kritik an der Freilassung von Angehörigen der Mafia gegeben, die teilweise wegen schwerer Verbrechen in Haft saßen.

Zahlreiche, teils hochrangige, Mafia-Mitglieder nur unter Hausarrest

Angesichts der großen Infektionsgefahr in Gefängnissen wurden in Italien in den vergangenen Wochen zahlreiche Strafgefangene vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen und unter Hausarrest gestellt, darunter 376 Mafiosi und Drogenhändler. 456 weitere beantragten laut der Zeitung „Repubblica“ ihre Freilassung. Unter den bereits aus der Haft Entlassenen ist auch der berüchtigte Boss der „Cosa Nostra“, der 78-jährige Francesco Bonura.  (afp/al)

 



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