Pandemie: Johnson will bis Weihnachten wieder Normalität

Hofft auf das Beste, aber seid auf das Schlimmste vorbereitet: So könnte man jüngste Warnungen britischer Forscher vor einem zweiten großen Corona-Ausbruch zusammenfassen. Dennoch will Premier Johnson Normalität bis Weihnachten.
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Boris Johnson will Großbritannien bis Weihnachten wieder zur Normalität zurückführen.Foto: Ben Stansall-WPA Pool/Getty Images
Epoch Times17. Juli 2020

Trotz Sorgen vor einer zweiten Welle von Corona-Infektionen im Winter hat der britische Premierminister Boris Johnson bis Weihnachten eine Rückkehr zur Normalität in Aussicht gestellt.

Von Anfang August an werde in England zu einer vorsichtigen Rückkehr an den Arbeitsplatz ermutigt, sagte Johnson am Freitag bei einer Pressekonferenz in London. Schulen, Kindergärten und Universitäten sollen von September an wieder ihren Betrieb aufnehmen.

Sportstadien dürfen demnach von Oktober an ihre Tore für Zuschauer wieder öffnen. Das unterliege jedoch dem Vorbehalt, dass Distanzregeln eingehalten werden könnten und Testläufe erfolgreich seien, so der konservative Regierungschef.

„Es ist meine große und ernste Hoffnung, dass wir die verbliebenen Einschränkungen überprüfen können und eine noch bedeutendere Rückkehr zur Normalität von November an zulassen können – womöglich rechtzeitig für Weihnachten“, sagte Johnson.

Johnson räumte ein, dass die Lockerungen gerade im Herbst und Winter mit Risiken verbunden seien, wenn das Gesundheitssystem wegen der jährlichen Grippewelle ohnehin stark belastet ist.

Künftig lokale Ausgangsbeschränkungen möglich

Abgefedert werden sollen diese Risiken laut Johnson aber durch zusätzliche Kompetenzen für Regionalbehörden, die künftig lokal begrenzte Ausgangsbeschränkungen verhängen können sollen.

In Großbritannien gab es 45 000 Todesfällen, die mit Corona gestorben sind. Erst kürzlich hatten Wissenschaftler vor einer zweiten Welle an Infektionen gewarnt, die bis zu 120 000 Menschen das Leben kosten könnte.

Am Freitag beklagte eine weitere Studie statistische Fehler in den Corona-Statistiken der Gesundheitsbehörden. Den Experten Yoon K Loke und Carl Heneghan von der Oxford-Universität zufolge könnten die Todesfälle durch Corona in Großbritannien in Wahrheit deutlich niedriger sein als angenommen.

Demnach gleichen die Gesundheitsbehörden bei der Erfassung der Corona-bedingten Todesfälle lediglich die Liste der nachgewiesenen Corona-Infektionen und das Zentralregister mit den landesweiten Sterbefällen ab, ohne die Todesursache zu überprüfen.

So sei es möglich, dass ein von einer Corona-Infektion genesener Patient, der drei Monate später bei einem Verkehrsunfall ums Leben komme, als Corona-Toter in der Statistik auftrete, schrieben die Studienautoren. Als Reaktion auf die Kritik forderte Gesundheitsminister Matt Hancock die Gesundheitsbehörden zu einer „dringenden Überprüfung“ ihrer Zählweise auf. (dpa/afp/nh)



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