„Umdenken Europas“: Ungarn eröffnet Handelsvertretung in Jerusalem

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Viktor Orban (L) und Benjamin Netanjahu am 19. July 2018 in Israel.Foto: DEBBIE HILL/AFP/Getty Images
Epoch Times19. März 2019

Ungarn hat eine neue Handelsvertretung in Jerusalem eröffnet. Das Büro im Westteil der Stadt wurde am Dienstag im Beisein des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu feierlich eingeweiht. „Das ist die erste diplomatische Mission eines europäischen Landes, die seit Jahren in Jerusalem eröffnet wird“, sagte Netanjahu an der Seite von Ungarns Außenminister Peter Szijjarto.

Ungarns Regierungschef Viktor Orban hatte die Eröffnung des neuen Handelsbüros mit diplomatischem Status im Februar bei einem Besuch in Israel angekündigt. Auch wenn Budapest seine Botschaft weiter in Tel Aviv belässt, lobte Netanjahu den Schritt am Dienstag als beispielhaft für das „Umdenken Europas“ in der Jerusalem-Frage.

Sowohl Israel als auch die Palästinenser beanspruchen Jerusalem als Hauptstadt für sich. Wegen des ungeklärten Status der Stadt war es jahrzehntelang diplomatischer Konsens, dass ausländische Staaten ihre Botschaft nicht in Jerusalem ansiedeln.

Auch die EU vertritt diese Position. Nach der Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Jerusalem als Israels Hauptstadt anzuerkennen und die Botschaft seines Landes dorthin zu verlegen, gibt es in den EU-Ländern Tschechien und Rumänien aber ähnliche Überlegungen.

Auch Litauens Regierungschef Saulius Skvernelis kündigte am Dienstag an, er werde einen Umzug der Botschaft nach Jerusalem erwägen, falls er die Präsidentschaftswahl im Mai gewinnen sollte. Ein solcher Schritt könne das Verhältnis zu Israel in den Bereichen Sicherheit und Handel stärken, sagte Skvernelis.

Nach den USA hatte bereits Guatemala seine Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt. Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro plant dies ebenfalls. Australien erkannte West-Jerusalem im Dezember als Hauptstadt Israels an. Die australische Botschaft soll aber bis zum Abschluss eines Friedensabkommens zwischen Israel und den Palästinensern in Tel Aviv bleiben. (afp/so)



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