US-Luftwaffe fliegt Luftangriff gegen Milizen im Irak

Die US-Luftwaffe hat am Montagabend als Reaktion auf einen Raketenangriff auf US-Truppen im Irak Angriffe auf mutmaßliche Milizen im Irak durchgeführt.
Titelbild
Ein AC-130 Gunship der US-Luftwaffe reagierte auf Milizen-Angriffe auf den US-Luftwaffenstützpunkt Ain Al-Asad im Westen Bagdads.Foto: U.S. Air Force/Getty Images
Von 22. November 2023


Milizen haben einen amerikanischen Luftwaffenstützpunkt im Westen Bagdads am Montagabend, 20. November, mit einer Rakete angegriffen. Das teilte das US-Zentralkommando (CENTCOM) NTD News mit. Die vermutlich vom Iran unterstützten Kämpfer hätten eine ballistische Kurzstreckenrakete auf die auf dem irakischen Luftwaffenstützpunkt Ain Al-Asad stationierten US- und Koalitionstruppen abgefeuert. Acht Personen wurden verletzt, die Infrastruktur des Stützpunktes wurde „leicht beschädigt“.

Der Angriff auf den Stützpunk ist der 66. Anschlag auf die US-Streitkräfte im Irak und in Syrien seit dem 17. Oktober. Insgesamt wurden bei 32 separaten Angriffen im Irak und 34 in Syrien mindestens 62 US-Angehörige verletzt.

Der CENTCOM-Sprecher sagte, dass die US-Streitkräfte sofort auf den Anschlag reagierten, indem sie eine AC-130 „Gunship“ in das Gebiet schickten, um auf die mutmaßlichen Angreifer zu feuern. Nach Angaben des Militärkommandos traf das Flugzeug ein Fahrzeug und mehrere mutmaßliche Milizen, die vermutlich an dem Angriff beteiligt waren. Der Einsatz war der vierte seit dem 17. Oktober, in dem US-Flugzeuge auf Angriffe auf US-Stellungen im Irak und in Syrien reagiert haben.

1. Angriff mit ballistischer Rakete

Bei einer Pressekonferenz am Dienstag sagte die stellvertretende Pressesprecherin des Pentagon, Sabrina Singh, dass die drei vorangegangenen US-Luftangriffe in Syrien im Voraus geplante Operationen gewesen seien, der Angriff am Montagabend jedoch nicht.

„Wir waren in der Lage, den Ausgangspunkt dieser Angriffe zu identifizieren, da sich eine AC-130 bereits in dem Gebiet befand und daher in der Lage war, zu reagieren“, erklärte Singh.

Bei den meisten der 66 Angriffe auf die US-Streitkräfte im Irak und in Syrien haben die Angreifer Raketen abgefeuert und mit Sprengstoff beladene Kamikazedrohnen in Richtung bekannter US-Stellungen ferngesteuert. Singh sagte, der Angriff auf den Luftwaffenstützpunkt Ain Al-Asad am Montag sei das erste Mal seit dem 17. Oktober, dass die US-Streitkräfte gezielt mit einer ballistischen Rakete angegriffen worden seien.

Zusätzliche US-Mittel für Israel

Die jüngsten Anschläge mutmaßlich vom Iran unterstützter Milizen auf US-Streitkräfte im Irak und in Syrien fallen zeitlich mit den Kämpfen zwischen Israel und der Hamas zusammen, nachdem Hamas-Terroristen am 7. Oktober Israel angegriffen hatten.

Die Vereinigten Staaten unterstützen Israels Militär bereits seit vielen Jahren. Der US-Kongress erwägt derzeit, zusätzliche 14 Milliarden US-Dollar an militärischen Mitteln für das Land bereitzustellen. Andererseits verdächtigen die Vereinigten Staaten den Iran seit Langem, zahlreiche Gruppierungen im Nahen Osten, wie z.B. die Hamas, mit Waffen zu versorgen, auszubilden und zu finanzieren.

Luftangriffe als Abschreckung

Laut Singh seien die vier jüngsten US-Luftangriffe durchgeführt worden, um vor weiteren Angriffen auf US-Streitkräfte abzuschrecken. Anschläge auf die US-Streitkräfte nach dem ersten US-Luftangriff am 26. Oktober würden die abschreckende Wirkung der US-Angriffe nicht infrage stellen. Die US-Antwortschläge seien angesichts der Schäden und Verletzungen, die die US-Streitkräfte seit dem 17. Oktober erlitten haben, angemessen gewesen, sagte Singh.

„Ich würde nicht sagen, dass es wieder nicht funktioniert habe. Ich würde sagen, dass wir bei unseren Angriffen sehr bewusst vorgehen und darauf achten, welche Ziele wir anvisieren“.

Laut Singh seien die von den US-Streitkräften im Irak und in Syrien erlittenen Verletzungen „nicht schwerwiegend“ und die Schäden an der US-Ausrüstung und -Infrastruktur „gering“ gewesen. Demgegenüber habe die US-Seite ein mutmaßliches Waffenlager, einen Kommandostützpunkt, eine Ausbildungseinrichtung und jetzt ein Fahrzeug sowie Kämpfer zerstört, die mit vom Iran unterstützten Milizen in Verbindung stünden.

Dieser Artikel erschien im Original auf NTD.com unter dem Titel: „AC-130 Gunship Conducts Response Airstrike After Ballistic Missile Attack on US Troops in Iraq“. (deutsche Bearbeitung jw)



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