Angehörige von Corona-Opfern in Italien wollen Regierung verklagen

Angehörige von Corona-Opfern in Italien wollen die Frage der Verantwortung der Regierung für die Entwicklung der Pandemie von der Justiz klären lassen. Einer der Hauptangriffspunkte ist dabei, dass der geltende Pandemieplan seit 2006 nicht mehr erneuert wurde.
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Mitglieder von "Noi Denunceremo" ("Wir erstatten Bericht") meist Angehörige von Opfern von SARS-CoV-2,am 10. Juni 2020 vor dem Gebäude des Staatsanwalts von Bergamo. Sie reichten eine Beschwerde gegen Unbekannt ein.Foto: MIGUEL MEDINA/AFP über Getty Images
Von 17. September 2020

Was in Italien noch im April oder Mai die meisten nicht für möglich gehalten hätten, hat sich in den Sommermonaten bewahrheitet: Das Alltagsleben ist weitgehend zurückgekehrt, sogar der Tourismus konnte – wenn auch in deutlich geringerem Umfang als üblich – wieder stattfinden, einige Regionen haben ihre Saison sogar verlängert.

Für die Angehörigen der Todesopfer der Corona-Pandemie in Italien ist dies allerdings kein Trost: Sie sind davon überzeugt, dass viele Todesfälle hätten verhindert werden können. Die Vereinigung „Noi Denunceremo“ will die politischen Verantwortungsträger mit Klagen zur Rechenschaft ziehen.

Dunkelziffer der Corona-Toten in Italien deutlich höher

Die Angehörigen, die sich in Facebook-Gruppen vereint haben, um ihre Schicksale miteinander zu teilen und ihrer Wut über das Corona-Management der Regierung in Rom Ausdruck zu verleihen, stützen sich auf Einschätzungen von Experten. Diesen zufolge hätten mindestens 10.000 Menschen, die an den Folgen einer COVID-19-Infektion verstorben waren, die Krankheit überleben können, wären rechtzeitig adäquate Maßnahmen getroffen worden.

Offiziell nennen italienische Statistiken die Zahl von 35.600 Corona-Toten. Allerdings ist von einer deutlich höheren Dunkelziffer auszugehen, die darauf zurückzuführen sei, dass das Virus schon über mehrere Wochen vor Erfassung der ersten Fälle grassiert habe und Menschen, die zu Hause verstorben waren, noch nicht auf COVID-19 getestet wurden.

Angehörige wenden sich an Staatsanwaltschaft Bergamo

Die „Welt“ verweist auf eine jüngst erschienene Studie des nationalen Statistikinstituts, wonach im Monat März in Italien 50 Prozent mehr Menschen verstorben waren als im Durchschnitt aller fünf Jahre zuvor. Die Zahl der Todesfälle betrug in der Provinz Bergamo das Siebenfache, in Cremona das Fünffache und in Brescia das Vierfache des Vergleichswerts.

„Noi Denunceremo“ will nun unabhängige Ermittlungen über die Gründe für diese Entwicklung. Bereits 200 Angehörige haben dazu Sachverhaltsdarstellungen bei der Staatsanwaltschaft in Bergamo eingereicht.„Noi Denunceremo“

Man will insbesondere wissen, warum die Verheerungen, die das Virus in den betroffenen Hochburgen angerichtet haben, um so viel gravierender gewesen wären als im gesamten Rest Europas.

Als einen der Gründe betrachtet die Angehörigenvereinigung die späte Entdeckung des Virus in der Lombardei. Als der erste positive Test auf COVID-19 verzeichnet wurde, sollen bereits 30.000 bis 40.000 Menschen in der wirtschaftsstarken Lombardei mit dem Coronavirus infiziert gewesen sein. Vor allem die Textilindustrie der Region ist stark mit China verflochten – dies erleichterte die Ausbreitung über die Transportwege. Möglicherweise hätten zeitigere Pandemiemaßnahmen Schlimmeres verhindern können.

Ein Drittel der Altenheim-Bewohner um Mailand infiziert

Italien war zudem das erste westliche Land, in dem sich das Virus ausbreitete. Zum damaligen Zeitpunkt hatte man noch wenige Informationen darüber und in vielen Fällen waren diese – bedingt durch die Vertuschungspolitik des KP-Regimes und die unkritische Position der WHO gegenüber dessen Angaben – sogar irreführend. Eine Konsequenz daraus war, dass politisch Verantwortliche die Gefahr anfangs unterschätzten und Ratschläge gaben wie jenen, erst bei sehr schweren Erkrankungssymptomen ins Krankenhaus zu kommen.

Dazu war für viele Angehörige der Hauptrisikogruppe in den Altenheimen die Ausbreitung des Virus das Todesurteil. Ende April war ein Drittel der Bewohner solcher Einrichtungen in der Metropolregion Mailand infiziert. Es gibt in der Region allein 160 Altenheime.

Chinas KP-Regime kaufte „in industriellen Ausmaß“ Masken auf

Dazu kam ein Problem, wie es Kritiker, etwa der Arzt und Autor Dr. Erich Freisleben, auch für Deutschland sehen: eine zu starke und einseitige Ausrichtung auf Spitzenmedizin, die zu Lasten der Hausarztversorgung gehe. Prompt fehlte es diesen an Personal und Ausstattung.

Praktiker berichten zudem, dass Chinas KP-Regime im Januar, während es noch über die WHO in aller Welt verbreiten ließ, eine Ansteckung von Mensch zu Mensch sei im Fall des Coronavirus noch nicht erwiesen, auch in Italien „in industriellem Ausmaß“ Masken und andere Schutzutensilien aufgekauft hatte.

Zwar hätte man nicht alle Entwicklungen voraussehen können und viele Verkettungen unglücklicher Umstände hätten eine Rolle gespielt, heißt es bei „Noi Denunceremo“ . Dennoch bleibe eine politische und möglicherweise auch strafrechtliche Verantwortlichkeit aufseiten der Regierenden, was man nun klären lassen wolle.

Pandemieplan enthält „keine Szenarien oder Planungsansätze“

Insbesondere sei der aus dem Jahr 2006 stammende nationale Pandemieplan nicht aktualisiert und überarbeitet worden, obwohl es diesbezüglich sogar 2013 eine Aufforderung vonseiten der EU gegeben habe.

Der pensionierte General Pier Paolo Lunelli bestätigt in einem 65-seitigen Bericht, dass der Plan, den Italien erarbeitet habe, veraltet sei und „keine Szenarien oder Planungsansätze“ enthalte.




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